Stellungnahme zur aktuellen Fußgängerzonen-Diskussion am Stadtplatz

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Es liegt uns am Herzen, unsere Stimme in die neu entflammte Debatte um die Fußgängerzone am Stadtplatz einzubringen. Dieser Ort steht stellvertretend für den Diskurs, den der stete Wandel in der Verkehrs- und Stadtplanung vorantreibt. Die Frage, wem der öffentliche Raum gehört und wie er gestaltet sein soll, damit sich alle – ob zu Fuß, mit dem Rad, im Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen – wohlfühlen, ist für uns zentral.

Wir befürchten, dass am Ende die Stimmen der Lautesten am meisten Gehör finden. Deshalb möchten wir unsere Perspektive zum ersten Mal in die Diskussion miteinbringen.

Wir lehnen den Vorschlag, die Zeiten der Fußgängerzone zu kürzen, entschieden ab. Wir dürfen in dieser Angelegenheit nicht zurück. Die Faktenlage spricht dagegen: Wie die aufwendige Verkehrszählung demonstriert, fährt gut die Hälfte aller Autos ohne Halt über den Stadtplatz. Fußgänger und Radfahrerinnen kurbeln hingegen die lokale Nachfrage an, auch wenn sich die Teuerung - in ganz Österreich - im Geldbörserl bemerkbar macht und den Konsum drückt. Zusätzlich fordert die Klimakrise entschiedene Maßnahmen zur Beschattung und Kühlung des Stadtplatzes.

Wir sind allerdings auch der Meinung, dass die Fußgängerzone bzw. Begegnungszone nicht einfach so bleiben kann, wie sie jetzt ist. Ein Platz wird nicht automatisch anziehender, nur weil keine Autos mehr fahren. Er muss aktiv gestaltet werden und es braucht begleitende Kommunikationsmaßnahmen, damit Menschen gerne kommen und verweilen.

Mut und Visionen sind gefragt, um Vöcklabruck als lebenswerte Stadt zu gestalten und attraktiv zu halten. Wir streben nach einem Miteinander aller Verkehrsteilnehmer:innen und hoffen, dass die Stadt diesen Mobilitätswandel anerkennt und aktiv gestaltet. Demokratie bedeutet, unterschiedliche Meinungen unter einen Hut zu bringen. Die Sommer-Fußgängerzone war bereits ein Kompromiss und ein Zugeständnis für den Autoverkehr. Jetzt gilt es, auch den anderen Verkehrsteilnehmer:innen adäquat zu berücksichtigen.

Unser Aufruf lautet daher: Lasst uns nicht rückwärts gehen, sondern den Stadtplatz zu einem echten Ort der Begegnung machen!

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