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Kidical Mass Linz: 500 radelten für kindgerechte Verkehrsplanung
So viele wie noch nie: 500 große und kleine RadlerInnen radelten am 5. Mai 2023 gemeinsam in Linz. Die Forderung: Gut ausgebaute und kindgerechte Verkehrswege.
Kinder leben im Hier und Jetzt und nicht in einer fernen Zukunft. Es steht eine Klimakrise ins Haus, die Auswirkungen einer möglichen Klimakatastrophe sind schon zu spüren. Daher ist es wichtig, nicht erst 2040 eine bessere Welt zu schaffen, sondern jetzt sofort und hier vor unserer Haustür. Denn wenn man ein Radverkehrsnetz für Kinder plant, ist es auch für alle anderen gut. Eine Stadt mit kindgerechter Mobilitätsplanung wird lebenswert.
"Vereinfacht gesagt, könnte man es auf folgende Frage komprimieren: ‘Würde ich hier mein fünfjähriges Kind fahren lassen?' Man muss immer an die verletzbarsten Verkehrsteilnehmer*innen denken. "Wenn man ein Radnetz für Kinder plant, ist es auch für alle anderen gut." (Quelle: Michael Szell in diesem Artikel)
Kinder wollen sich aktiv bewegen! (Tom Mesic)
Thomas Hofer von der Radlobby Linz: “Kinder bewegen sich intuitiv im Raum und nehmen die Umwelt direkt und unmittelbar wahr." Ist ihre Umgebung eine Rücklehne im Auto oder ein Smartphone, verkümmern die Sinne oder werden überreizt. Sich selbst fortzubewegen, bietet Sinneseindrücke auf Augenhöhe und die Chance auf Autonomie. “Ich kann den Weg zum Kindergarten, zur Schule selbst zurücklegen” schafft Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit.
Erst durch ein sicheres und lückenfreies Radwegenetz wird Radfahren für eine große Anzahl an Menschen zu einer echten Mobilitätsoption. Die 500 kleinen und großen TeilnehmerInnen der Kidical Mass haben heute gezeigt: Uns ist es wichtig, dass sich jetzt was ändert!
Vom Pfarrplatz über die Promenade und durch den Römerbergtunnel fuhren wir heute ohne Autos auf breiten, sicheren Straßen zur Nibelungenbrücke. Nach 2 Brückenrunden ging es nach Urfahr, vorbei am Urfahraner Markt und schließlich zum großen Spielplatz am Damm, wo es dann das obligatorische Eis für die kleinen TeilnehmerInnen gab. Selbst die Kleinsten auf Laufrädern konnten die Strecke von 6 Kilometern gut und sicher bewältigen.
Fahrt durch den Römerbergtunnel: Heute für alle ein Highlight (Tom Mesic)
Eine Verkehrsplanung, die in die Zukunft blickt, darf sich nicht an den Bedürfnissen des Autoverkehrs orientieren. Stattdessen müssen die Straßen nach dem nichtmotorisierten Verkehr ausgerichtet werden.
Nachher schaut alles ganz einfach und logisch aus und die Kinder werden uns später einmal fragen: “Warum gab es damals eigentlich für die Autos 6 Spuren auf der Nibelungenbrücke? Warum habt ihr nicht schon viel früher überall ordentliche Radwege gebaut?”
Fotos / Videos:
- Radlobby Linz Flickr-Fotoalbum
Fotos können von Medien zur Berichterstattung über die Kidical Mass im Mai 2023 verwendet werden (Bitte um Namensnennung - siehe jeweiliges Foto) - Video (Facebook) von Axl Strobl
Was sind Kidical Mass - Radfahrten?
Die Kidical Mass-Fahrten machen in Österreich seit 2018 auf die Notwendigkeit von kindgerechter Radinfrastruktur aufmerksam. Mit einer bunten Radfahrt wird Kindern die Möglichkeit geboten, einmal die Fahrbahnen zu nutzen, die sonst dem Pkw-Verkehr vorbehalten sind. Weitere Forderungen sind autofreie Zonen vor Schulen und Kindergärten, gut einsichtige Kreuzungen, Radspielplätze in allen Städten und sichere Abstellplätze für Lastenräder.
Was bringt eine bessere Radinfrastruktur für Linz?
Mit dem Verkehrsmittel Fahrrad sind innerstädtische Wege mit einer Distanz von bis zu fünf Kilometer schnell und kostengünstig zu bewältigen. Neben dem gesundheitsfördernden Effekt des Radfahrens ist es schadstoff- und lärmfrei. Auch der Flächenverbrauch und die Kosten für die Allgemeinheit sind im Vergleich zum Pkw deutlich geringer. Durch die verbesserte Aufenthaltsqualität steigt nicht nur die Nutzung der öffentlichen Plätze, sondern auch die Kundenfrequenz der lokalen Unternehmen, die Stadt wird von einer Verkehrs- und Parkfläche zu einem „Lebendigen Linz“!