Hotspot Krottenbachstraße: Neuplanung in Sicht!

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Viele Döblingerinnen und Döblinger müssen täglich mehrmals auf ihrem Weg zu Arbeit, Schule oder Freizeit durch die Krottenbachstraße. An der Kreuzung mit der Cottagegasse spitzt es sich insbesondere für Radfahrende gefährlich zu. Obwohl Hauptradroute, gibt es im Krottenbachtal keine zeitgemäße Radinfrastruktur. Radeln in Döbling arbeitet seit über einem Jahr daran, dass Lösungen entwickelt und umgesetzt werden. Ein wichtiger Meilenstein dazu ist der Antrag in der Bezirksvertretungssitzung am 1.2. zur Neuplanung der Krottenbachstraße ab der Flotowgasse stadteinwärts – für ein sicheres Nebeneinander aller Verkehrsformen.

Döbling Zentrum-Verbindung ohne sichere Radinfrastruktur

Wer aus dem Krimviertel, dem nach Heiligenstadt dichtest bewohnten Teil Döblings, aus Glanzing, Neustift oder Salmannsdorf ins Zentrum will, der muss unweigerlich durch die Krottenbachstraße. Auch ist sie für alle Radfahrende, die aus Sievering, Grinzing und Oberdöbling kommen und zurück müssen, eine zentrale Verbindung nach Westen, um nicht auf Schienenstraßen bzw. mit hohen Steigungen unterwegs sein zu müssen.

Die automatische Zählstelle der Stadt Wien gibt für die Krottenbachstraße auf Höhe der Flotowgasse für das Jahr 2005 von 15.133 motorisierte Fahrzeuge und für 2015 12.054 an. Das ist eine beeindruckende Reduktion um 20%, aber nach wie vor ist diese wichtige Zentrumsanbindung hoch frequentiert. Und so sind die größten Gefahren für RadlerInnen in der Krottenbachstraße:

  • unterschiedliche Geschwindigkeiten zwischen Radfahrenden und dem motorisierten Individualverkehr (zur Cottagegasse geht es von beiden Richtungen bergauf)
  • von einem LKW, Bus oder Auto übersehen zu werden
  • von Autofahrenden mit gefährlichen Überholmanövern geschnitten oder abgedrängt zu werden; Ganz besonders schlimm am Stück Cottagegasse bergauf Richtung Währing.

Was bisher geschah

Nachdem wir monatlich Beschwerden zur Gefährlichkeit dieses Straßenabschnitts erhalten, orgsanisierten wir im Juni 2016 eine Begehung mit Bezirksvertretern, der Mobilitätsagentur und BürgerInnen, in der die Gefährlichkeit dieses Bereichs erörtert wurde.

Die Bezirksvertretung verweist regelmäßig auf eine Radweg-Planung für die Krottenbachstraße aus dem Jahr 2003. Wir konnten diese einsehen und haben – wie auch die Stadt Wien – festgestellt, dass der baulich getrennte Zweirichtungsradweg nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und den Mindestbreiten entspricht.

Wenn man sich den Straßenquerschnitt inklusive angrenzender öffentlicher Flächen bspw. im Bereich der heikelsten Stelle auf Höhe der Waschstraße ansieht, dann merkt man, dass es ausreichend Planungsspielräume für sichere Radweginfrastruktur geben sollte. Das Beispiel der Waschstraße, deren Umkehrkurve 2017 auf den öffentlichen Gehweg ausgeweitet wurde, zeigt aber auch, dass die Bezirkspolitik bereit ist, Spielräume für Verbesserungen zu nutzen. Jetzt gilt es diese auch Radfahrenden zur Verfügung zu stellen.

Straßenquerschnitt vorhanden, machbare Schritte gemeinsam gehen

Um in machbaren Schritten vorzugehen, hat Radeln in Döbling den Fokus auf den wichtigsten stadteinwärtsgelegenen Teil der Krottenbachstraße gelegt. Dazu haben wir im vergangenen Jahr mit den Bezirksfraktionen Gespräche geführt, unterstützt durch einen Experten für Verkehrsplanung der TU Wien. Als Ergebnis entstand mit Unterstützung der Radlobby Wien ein Antrag für die Neuplanung der Krottenbachstraße ab der Flotowgasse stadteinwärts, der in der Bezirksvertretungssitzung vom 1. Februar beschlossen werden soll.

Ziel ist, eine professionelle Radverkehrslösung für die Krottenbachstraße inklusive des Kreuzungsbereichs an der Cottagegasse zu bekommen, mit der die Sicherheit und der Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmenden in Döbling verbessert wird.

Dieser Artikel erscheint inhaltsgleich auf radeln.wien, Autorin Michaela Ortis

Über Radeln in Döbling

Radeln in Döbling ist eine überparteiliche Initiative, die sich seit 2013 für ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden einsetzt. Ein gut ausgebautes Radwegenetz ist dazu eine zentrale Maßnahme, die allen Mobilitätsgruppen, auch AutofahrerInnen zu Gute kommt. Damit mehr Menschen aufs Fahrrad wechseln, müssen Radwege sicher sein – das bedeutet bei hoher Verkehrsstärke und -geschwindigkeit – baulich getrennte Radwege. Studien beweisen: Die Hälfte der Bevölkerung ist interessiert am Radfahren, aber wegen der Gefahren besorgt. Gerade für Döbling mit dem hohen Anteil an Schulen und Familien ist das ein wichtiger Aspekt. Radfahrende tragen zur Erhaltung der Nahversorgung und damit von lokalen Einkaufsstraßen wie der Obkirchergasse bei, weil sie – im Gegensatz von PKW Nutzenden – fast immer vor Ort einkaufen.

Damit wir in Döbling die Rad-Infrastruktur voran treiben können, brauchen wir Deine/Ihre Unterstützung: über facebook, bei Aktionen oder Treffen oder als Newsletter AbonnentIn. Mitmachen bei Radeln in Döbling ist ganz einfach und kostet nix.

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