Der Gürtel ist eine der wichtigsten Hauptradrouten durch die Stadt, er wird diesen Anforderungen...
Wissenschaftlich bewiesen: Investitionen lohnen sich
Investitionen in die Radinfrastruktur lohnen sich. Bereits ein moderater Ausbau des Radwegenetzes um zehn Prozent ergäbe für die Stadt Zürich ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 62 zu 1. Oder anders ausgedrückt: Für jeden Franken, der in das Radwegnetz gesteckt wird, erhält die Gesellschaft 62 Franken zurück.
Das Beispiel ist keine wilde Hypothese, sondern basiert auf Berechnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für globale Gesundheit (ISGlobal). Die Forschenden des in Barcelona beheimateten Instituts publizierten ihre Arbeit im Januar im renommierten «Preventive Medicine» Journal.
"Das ist die erste Studie, die die Zusammenhänge zwischen der Länge des Radwegenetzes, dem Modal Split und den damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen in europäischen Städten bewertet", sagt Natalie Müller, ISGlobal-Forscherin und Hauptautorin der Studie. Dass sich Radförderung lohnt, liegt laut Müller am gesundheitsfördernden Effekt des Radfahrens. Die gesteigerte physische Aktivität verringert das Risiko eines vorzeitigen Todes. Und zwar unter dem Strich auch dann, wenn man Verkehrsunfälle in die Rechnung miteinbezieht.
Die Forschenden werteten für ihre Studie zunächst Daten aus 167 europäischen Städten aus. Das Resultat legt nahe, dass die Länge des Radwegnetzes einen direkten Zusammenhang auf den Radanteil am Gesamtverkehr und damit auf die Gesundheit hat. Danach wurde berechnet, welche Gesundheitsnutzen ein Velo-Modal-Split von 25 Prozent – also wenn jede vierte Person ihren Arbeitsweg per Fahrrad zurücklegt – in den untersuchten Städten hätte. Mehr als 10.000 frühzeitige Todesfälle könnten so vermieden werden. Und das jedes Jahr, so das eindrückliche Resultat der Forschenden von ISGlobal.
Ein Velo-Modal-Split von einem Viertel lässt sich aber kaum ohne – teils massive – Investitionen in die Infrastruktur realisieren. Wie einleitend erwähnt, wirkt sich aber bereits ein bescheidener Ausbau des Radwegnetzes um zehn Prozent positiv aus. Mehr noch: «Die größten Kosten-Nutzen-Verhältnisse wurden für einen zehnprozentigen Anstieg der Radwegenetze ermittelt», heißt es in der Studie. Für Zürich ergäbe sich so das einleitend erwähnte Verhältnis von 62 zu 1.
Quelle: Velojournal