Ende November trafen sich Aktive, Expert*innen und Interessierte in Wien, um gemeinsam Ideen für...
Radlobby-Umfrage: Selbstständige Kindermobilität legalisieren
Die Radlobby hat österreichweit zu einer ausführlichen Umfrage zu Radinfrastrukturthemen, Kindermobiliät und Meinungen zu Radpolitik und Leistungen der Radlobby eingeladen. Über 700 Antworten sind eingelangt, die aufsehenerregende Ergebnisse lieferten.
JA zu selbstständiger Kindermobilität
So sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass es Kindern bis ins Alter von 12 Jahren erlaubt sein solle, unbegleitet am Gehsteig zu radeln. Damit hat eine überwältigende Mehrheit den StVO-Vorstoß der Radlobby unterstützt, die nach dem Vorbild der Schweiz und Deutschlands selbständige Kindermobilität in diesem Alter einfordert. Zwei Drittel befürworten die Senkung des Antrittsalters zur freiwilligen Radprüfung auf 8 Jahre.
Dieses Anliegen wird unterstrichen durch die Aussage von 28 Prozent der befragten Eltern, dass sie ihren Kindern auch schon im Alter von unter 10 Jahren erlauben alleine Rad zu fahren.
79 Prozent der Eltern fahren mit ihren minderjährigen Kindern Rad. Auf die Frage, wo sich Eltern mit ihren Kindern beim Radfahren sicher fühlen, bekommt Radfahren auf der Fahrbahn mit Autos eine klare Absage (Schulnote 4,5) jedoch auf Fahrradstraßen (Schulnote 1,6) sowie Radwegen (Schulnote 1,4) die Höchstwerte.
Fahrradstraßen und Radwege werden am sichersten eingeschätzt
Ähnliche Präferenzen bei der Radinfrastruktur hatten die befragten Radfahrenden auch für sich selbst. Die Fahrradstraße führt mit einer Schulnote von 1,3 die Beliebtheitsskala1 an, ähnlich angenehm werden baulich getrennte Radwege empfunden (Schulnote 1,56). Begegnungszonen und verkehrsberuhigte Zonen (Schulnote 2,12) und für das Radfahren freigegebene Busspuren (Note 2,32) wurden noch gut bewertet. Mischverkehr mit Kfz bei Tempo 30 (Schulnote 2,63) und auf der Fahrbahn markierte Radfahrstreifen oder Mehrzweckstreifen (Schulnote 2,95) schnitten durchschnittlich ab.
Gemischte Geh- und Radwege (mit einer Schulnote von 3,54) werden fast genauso unangenehm empfunden wie das Radfahren im Mischverkehr mit motorisierten Fahrzeugen bei Tempo 50 km/h (Schulnote 3,61).
1Die Frage im Worlaut: "Wie angenehm finden Sie als RadfahrerIn:... (1 sehr angenehm ... 5 sehr unangenehm)"
Starke Interessensvertretung ist wichtig
Diese Antworten bekräftigen den Einsatz der Radlobby für sichere Radinfrastruktur oder verkehrsberuhigte Zonen im Sinne des Schlagworts „Straßen für alle“ und erteilen platzsparenden Fahrbahnmarkierungen eine klare Absage: nur Schulnote 3,7 für Mehrzweckstreifen und Radstreifen.
Wenig verwunderlich ist daher, dass die Wichtigkeit einer starken Interessensvertretung für RadfahrerInnen mit 94 Prozent der meistgenannte Grund für eine Mitgliedschaft bei einem Radlobby-Verein ist. 58,9 Prozent sehen das Versicherungspaket (Unfall-Rechtsschutz+Haftpflicht) als einen der drei wichtigsten Gründe für eine Radlobby-Mitgliedschaft und 39 Prozent das Drahtesel-Abo.