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Didi finanziert Radwege zum Spielberg-Ring
Didi Mateschitz schießt 1,2 Mio. Euro zu, um das Radverkehrsnetz zu seinem Red Bull Ring zu verbessern und so bei Veranstaltungen die Region vom Kfz-Verkehr zu entlasten. Mit dem Deal, der mit Land und Gemeinden paktiert wurde, ist allerdings die Frage verbunden, wie sich die eine privat mitfinanzierte Infrastruktur mit dem öffentlichen Auftrag der Bereitstellung der Verkehrsinfrastruktur und den verkehrspolitischen Strategien dahinter vereinbaren lässt.
Mateschitz hat 2014 die Liebe zum Fahrrad entdeckt, als er unter dem Motto "Nimm's Radl" 1000 Bikes der Region zur Verfügung stellte. Im November 2015 kündigte er bei einem Bürgermeistertreffen an, künftig selbst für den Ausbau des Radwegenetzes im Murtal in die Tasche greifen zu wollen. Gesagt, getan: dieser Tage wurde der Deal einer Drittel-Finanzierung von Land, Gemeinden und Red Bull für maximal 100 Kilometer Radwege unter Dach und Fach gebracht.
Vorläufig sind es allerdings nur 10 km, die laut "Kleine Zeitung" um insgesamt 3,6 Mio. Euro neu errichtet werden sollen. "Mateschitz’ Idee wurde von Michael Schickhofer und Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried mit höchstem Interesse aufgegriffen“, heißt es laut Zeitung aus dem Büro von Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried (SPÖ). Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) begrüßt das Projekt, er wird geradezu euphorisch zitiert: „Ein Vorzeigebeispiel für die gelebte steirische Regionalentwicklung. Es geht nicht mehr ums 'Kirchturmdenken' in den Gemeinden, sondern um das Schaffen von Leuchttürmen in den Regionen. Mit dem Radwege-Paket stellen wir die infrastrukturelle, wirtschaftliche und touristische Pole-Position für den Bezirk Murtal sicher."
Die Initiative ist freilich nicht selbstlos. Kleine Zeitung: "Kein Geheimnis macht man daraus, dass der Ausbau vor allem der Erreichbarkeit des Red-Bull-Rings dienen soll. Bei Großveranstaltungen sollen künftig noch mehr Zuschauer zu Fuß oder per Rad zum Ring anreisen und so den gesamten Verkehr in der Region entlasten."
Planend und begleitend zur Seite stand und steht die Bezirksbauleitung Obersteiermark West, die auf Nachfrage der Radlobby ARGUS Steiermark beteuerte, dass das Vorhaben in die demnächst neu aufgelegte Radverkehrsstrategie des Landes hineinpasst. Bei einem Workshop zu eben dieser Radverkehrstrategie 2016+ wurde dieses einzigartige PPP-(Public Privat Partnership)-Modell als "Sonderfall" erklärt, der sehr wohl seine Einbettung in radverkehrspolitische und -strategische Zielsetzungen des Landes finden würde. Zwar stünden die Interessen des Ring-Betreibers im Vordergrund, es würde aber auch auf die Kompatibilität mit dem Anspruch des Alltagsverkehrs geachtet.
Konkret geht es in der ersten Ausbaustufe um die Strecken zwischen Fohnsdorf und Flatschach, Zeltweg und Flatschach, Spielberg und Sachendorf sowie Abschnitte auf den Strecken zwischen Judenburg und Fohnsdorf, Aichdorf und Zeltweg sowie Knittelfeld und Kobenz. Schon heuer soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, mit der Fertigstellung ist 2018 zu rechnen.
Erste Ausbaustufe: Alle Radwege führen zum Red Bull Ring , von © Land Steiermark