Graz feierte Drais und das Fahrrad

k_lukas_und_manfred.jpg

Am 12. Juni 1817 brachte Karl Frh. von Drais seine Laufmaschine erstmals auf Touren - und damit viel in Bewegung. 200 Jahre Fahrrad stand im Mittelpunkt eines Fahrradfestes am 20. Mai in der - no na - Draisgasse in Graz.

Ein verstecktes Gässchen hinter dem Ostbahnhof gehörte einen Tag lang dem Fahrrad: Beim von der Radlobby ARGUS Steiermark veranstalteten Straßenfest konnten Nachbau-Draisinen getestet werden, Kids flitzten auf Laufrädern über einen Hindernis-Parcours, Bicycle behandelte kleinere Wehwehchen an Alltagsrädern und sportliche BesucherInnen maßen sich im Goldsprint auf stationären Rennrädern. Für die historisch Interessierten gab es eine kleine Ausstellung sowie 3 Exkursionen ins Museum für Geschichte in der Sackstraße, wo seit kurzem die Draisine von Erzherzog Johann zusammen mit zwei Hochrädern im Schaudepot ausgestellt ist.

Bedeutung des Fahrrades heute
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stadt (Kultur, Verkehr), dem Verkehrsressort des Landes und vom Bezirksrat Jakomini. Stadträtin Elke Kahr betonte bei der Eröffnung die Bedeutung des Fahrrades im urbanen Verkehrsgeschehen von heute und unterstrich ihr Ziel, den Radverkehrsanteil in Graz zu steigern.  

Im Blickpunkt des Radfestes stand die Draisine: Vier Nachbauten, die von Wagner Parzer aus Straß bei Spielfeld gefertigt worden sind, konnten ausprobiert oder für ein Fotoshooting mit Herrn Drais aka Alfred Valta in Frack und Zylinder genutzt werden. Ebenfalls in zeitgenössischem Kostüm trat Manfred Glettler in die Pedale seines Hochrades, wobei das Hochrad ja als schnellere (und gefährlichere) Variante des Velozipedes entwicklungsgeschichtlich schon der übernächste Schritt nach der Draisine war. 


Im Kinderbereich wurde gemalt, Buttons wurden produziert und mit Kinder-Laufrädern ein Hindernisparcours befahren. Dass man diesen auch mit Lastenrädern und sogar einem Tallbike bewältigen kann, zeigten später große Kinder außer Konkurrenz.

Beim Stand der ARGUS Radlobby gabs umfangreiche Info-Materialien und Krimskrams rund ums Rad, auch die Fase24-Registrierung zur Diebstahlsicherung wurde angeboten. Bei einem Gewinnspiel wurden schöne Preise ausgespielt, darunter ein Fahrrad Bicycle-Eigenmarke im Wert von ca. € 500.-


Heiße Goldsprint-Duelle
Schlechter Prognosen zum Trotz hielt das Wetter, es war zwar windig, blieb aber trocken und gegen Abend kam sogar die Sonne heraus. Am Nachmittag gab es heiße Duelle auf Stand-Rennrädern, 200 m im "Goldsprint", ausgerichtet vom Styrian Sprintshop, namentlich Daniel und Johannes, die auch für tolle Stimmung sorgten. Kulinarisch versorgt wurden die BesucherInnen von "Da Vinci", dem Multi-Kulti-Italiener um die Ecke (Fröhlichgasse/Pomisgasse) und von der Konditorei Phillipp, die mit einem Eisstand vor Ort war.

Bemerkenswert war, dass ein Gutteil der Logistik mit dem Fahrrad abgewickelt wurde: So wurden u.a. die Goldsprint-Anlage, Tische und Bänke ganz oder teilweise auf Lastenrädern und Fahrradanhängern transportiert, das Abfallmanagment wurde ebenfalls nur mit Hilfe eines Lastenrades abgewickelt. Unterstützt wurde das Organisationsteam rund um Walter Bradler dabei von der Familie Matzer, die als Anrainer eine Halle als Zwischenlager zur Verfügung stellte.

Video Goldsprints, Draisinentest