Verschenkte Chance - Neugestaltung Ignaz Riederkai

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Autolobby und Anrainer blockieren ein schönes Projekt für Fußgänger und Radfahrer

Der Hochwasserschutz an der Salzach macht eine Neugestaltung des Ignaz-Rieder-Kai oberhalb der Nonntaler Brücke nötig und möglich. Unmotorisierte könnten eine großzügige, attraktive Verkehrsfläche bekommen – mit 85% Bundesfinanzierung, also ohne damit die Stadtfinanzen groß zu belasten!

Die Idee: Eine attraktive Promenade für Radfahrer und Fußgänger direkt am Fluss, 5,4m breit, auf getrennten Spuren zu benutzen. Neue Verweil- und Freizeitflächen an der Böschung; zwei bestehende Kreuzungen des Rad-/Fußwegs mit der Autofahrbahn fallen weg.

Das sah jedenfalls der aus unserer Sicht gelungene erste Vorschlag der Stadtplaner vor. Die derzeit dominierende, salzachseitige Autofahrbahn wäre zum Volksgarten hin verlegt worden, hinter die Alleebäume. Von denen müsste keiner gefällt werden. Das Stadtplanungsamt hatte vorgeschlagen, die Fläche für die Autos gegenüber dem Ist-Zustand etwas zu verschmälern und Ausweichbuchten für ein Befahren in beide Richtungen einzurichten. Es gibt ähnlich schmale Straßen in Salzburg, so wie den Schwarzgrabenweg, wo das bei ähnlicher Verkehrsfrequenz gut funktioniert.

An eine Einbahnlösung war ohnehin nie gedacht - weil „politisch gegen die Autofahrer- Interessen nicht durchsetzbar“. Ein entsprechender Beschluss im Bausenat war Mitte 2014 mit dem Stimmen von SPÖ und Bürgerliste auch schon getroffen. Dann fürchtet ein Spar-Greißler aus der Nähe um sein Geschäft und tritt gemeinsam mit der ÖVP dagegen auf. Und Bürgermeister Schaden knickt vor den Interessen der Autofahrer ein. Der schon erzielte Beschluss wird gekippt, eine Chance vertan – zumindest vorerst einmal.

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig Lobbying für das Radfahren in Salzburg auch weiterhin ist. Dies verlangt auch die Situation am Salzburger Hauptbahnhof. Nach langwieriger, aufwendigster Bahnhof-Neugestaltung werden viele Räder dort chaotisch abgestellt; für Kronenzeitung und ÖVP ein willkommener Grund um eine Kampagne zu starten.

Die Radparkanlagen am Vorplatz sind ein Provisorium, der Planungsprozess ist im Gange. Unterschiedliche Interessen werden sichtbar: Einige wollen mehr Platz für Kiss & Ride-Autoparkplätze und Taxis. Das bringt die einzigen überdachten, ebenerdigen Abstellplätze für Räder beim Forum in Gefahr. Wir sind für wettergeschützte Radparkplätze unmittelbar bei den Bus-Stationen, möglichst nahe am Haupteingang.

Andere wollen uns diese nur in deutlich größerer Entfernung zugestehen, die Fahrräder zu den Bäumen hinter die Durchzugsstraße verbannen. Weil auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs „ja eh eine Abstelleinrichtung gebaut wurde“. Die ist hochwertig und überdacht – zugegeben; aber weitab von Stadt- und Regionalbussen. Sie deckt damit nicht die Bedürfnisse vieler RadlerInnen auf dem Bahnhofsplatz. Es ist wohl dringend nötig, den Entscheidungsträgern in Salzburg wieder einmal die legitimen Interessen der Radfahrenden in Erinnerung zu rufen. Wir laden alle ein, uns dabei zu unterstützen!

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