Ende November trafen sich Aktive, Expert*innen und Interessierte in Wien, um gemeinsam Ideen für...
Rekord: Höchste Fahrradverkaufszahlen seit 2009!
Erfreuliche Neuigkeiten: Der Fahrradverkauf in Österreich ist so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr. Noch nie war der Anteil der Fahrradbranche am Gesamtumsatz mit Sportartikeln in Österreich so hoch wie 2018. Die starke Verbreitung des E-Bikes macht bei vielen Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel attraktiver. Es gilt seitens der Politik, auf diese erfreuliche Entwicklung zu reagieren und Budgetmittel frei zu machen.
E-Bikes für viele attraktiv
Der Gesamt-Fahrradmarkt in Österreich hatte im Jahr 2018 ein Volumen von rund 457.000 Fahrrädern. Diese Anzahl umfasst alle Fahrräder, die 2018 von der heimische Fahrradindustrie für den österreichischen Markt produziert wurden bzw. die von den am Markt tätigen Marken importiert und an den österreichischen Sporthandel sowie den Fahrrad-Fachhandel verkauft wurden. Im Vergleich zu den letzten Jahren handelt es sich um eine rekordhafte Entwicklung: Seit knapp zehn Jahren wurden am österreichischen Markt nicht mehr so viele Fahrräder verkauft. Die prozentuelle Steigerung des Gesamtmarktes von 2017 auf 2018 beträgt mehr als 10 Prozent (10,4).
Die Etablierung von Pedelecs und E-Bikes in der breiten Bevölkerungsschicht ist ein wesentlicher Grund für die starken Verkaufszahlen. Bereits seit 2012 gibt es eine kontinuierliche Steigerung der Verkaufszahlen von E-Bikes. 2017 waren bereits 29,1 Prozent der verkauften Fahrräder in Österreich E-Bikes und 2018 waren es 33 Prozent. Etwa 150.000 E-Bikes wurden insgesamt verkauft. Das bedeutet, dass jedes dritte neu verkaufte Fahrrad ein E-Bike ist. Gerade für ältere Menschen oder jene, die weitere Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegen, ist das E-Bike attraktiv. BMNT und BMVIT starteten in Zusammenarbeit mit dem Sportfachhandel 2019 eine Förderaktion für E-Bikes und Lastenräder, die erstmals auch für Privatpersonen greift.
Die Entwicklung zu mehr Radverkehr ist in Anbetracht der Klimaziele und der „Mission 2030“ unabdingbar. Das Fahrrad ist als umweltfreundlichstes und gesundestes Fortbewegungsmittel ein wesentlicher Schlüssel zum Klimaschutz.
Starker Markt
Im europäischen Vergleich ist Österreich einer der stärksten Märkte: In Belgien hat das E-Bike einen Marktanteil von 45 % (2017, Quelle: Statista 2019), in den Niederlanden von 40% (2018, Quelle: RAI association), in der Schweiz von 32,3 % (2018, Quelle: Velosuisse) und 23,5 % in Deutschland (2018, Quelle: ZIV).
Der Gesamtumsatz des heimischen Sport- und Fahrradfachhandels mit Fahrrädern liegt bei knapp 580 Millionen EUR (577.877.300). Das ist eine Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz mit Sportartikeln in Österreich lag 2018 bei etwa 2,67 Milliarden EUR. Der Anteil der Fahrradbranche daran liegt damit erstmals bei mehr als 20 Prozent.
Fahrrad auch 2019 ein wichtiges Zukunftsthema
Das E-Bike wird einen immer breiteren Einsatzbereich erfahren. Beispielsweise hat das E-Lastenfahrrad das Potenzial, wichtige Transportwege durch das Auto zu ersetzen. Das zählt vor allem auch für Unternehmen in urbanen Bereichen und kann die Umweltbelastung erheblich reduzieren.
Betrachtet man den Marktanteil der E-Mobilität bei Fahrrädern (2018: 33%) und bei Autos (2018: 1,5%)* wird schnell klar, dass das Fahrrad eines der wichtigsten Segmente für nachhaltige Mobilität darstellt. Dennoch ist der Radverkehrsanteil in Österreich mit ca. 8% nur im europäischen Mittelfeld. Es braucht nun also Seitens der Regierung die nötigen Mittel, um noch mehr Menschen den Umstieg auf das Fahrrad als primäres Verkehrsmittel zu erleichtern und zu ermöglichen. Die Bereitschaft – so zeigen die Zahlen eindeutig – ist gegeben. Nun müssen Verkehrsminister Norbert Hofer und Umweltministerin Elisabeth Köstinger handeln: Ein Radverkehrsbudget von 30 Euro pro Einwohner und Jahr ist nötig, um eine zeitgemäße und engmaschige Radintrastruktur gestalten zu können, die es allen Menschen ermöglicht, entspannt und sicher ans Ziel zu kommen.
* Quelle: VCÖ
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