Popup-Bikelanes für Klagenfurt

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Berlin und Bogota geben den Weg vor und immer mehr Städte springen auf den Zug auf. Auch Klagenfurt würde gut daran tun, die aktuelle Situation für eine deutliche Verbesserung des Radverkehrs zu nützen.

Die Rede ist von Popup-Bikelanes, oder temporären Radstreifen, die nun in immer mehr Städten zur Anwendung kommen, um dem krisensicheren Verkehrsmittel Fahrrad genügend Platz zu geben.

Einrichtungen wie diese ermöglichen die rasche Umwandlung von auto-orientierten und mit dem Rad unbequemen Durchzugsstraßen in sichere und gut funktionierende Teile des Radverkehrsnetzes.

Das Ganze funktioniert nach einem sehr einfachen Prinzip. In Straßen mit mehreren Fahrstreifen oder Fahr- und Parkstreifen wird je Richtung einer davon in einen temporären Radweg umgewandelt. Realisiert werden können sie mit geringem Mitteleinsatz. Mehr als Farbe und Leitbaken braucht es nicht.

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Wo es sie überall schon gibt und noch dringend braucht, lest ihr in diesem Radlobby-Artikel.

Wo braucht es sie in Klagenfurt?

Vor allem an den großen Einfallsstraßen fehlt sichere Radinfrastruktur. Und das sind gerade diese Straßen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, um auf direktem Wege sicher und komfortabel mit dem Rad voranzukommen.

Die Radlobby Klagenfurt hat daher analysiert, auf welchen Straßen schnell und unkompliziert sichere Radinfrastruktur geschaffen werden könnte. Diese Stellen finden sich übrigens auch in der Radlkarte Klagenfurt, wo sie allesamt als unangenehm zu befahrende Routen eingestuft wurden.

Luegerstraße

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Blick von der Kreuzung mit der Villacher Straße Richtung Süden

Die Luegerstraße verbindet die Route entlang des Lendkanals mit Waidmannsdorf. Trotz teils enormer Fahrbahnbreiten (bis zu 10 Meter) gibt es keine sichere Radinfrastruktur.

Pischeldorfer Straße

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Pischeldorfer Straße auf Höhe der Bahnunterführung, Blick stadtauswärts

Denkbar ungemütlich ist das Radfahren in der Pischeldorfer Straße. Platz wäre aber mehr als genug vorhanden. Ganz nach Berliner Manier könnte auch hier je ein Fahrstreifen in Einrichtungsradwege umgewandelt werden.

Ring

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St. Veiter Ring (oben) und Villacher Ring (unten)

Selbst in der Innenstadt gibt es Straßen, die mit dem Rad nur mit viel Mut zu befahren sind. Am Ring gibt es große Lücken bei der Radinfrastruktur. In den vergangenen Jahren wurde dem Autoverkehr hier immer mehr Platz gegeben, der vierspurige Ausbau ist noch nicht lange her. Zeit, dem Radverkehr hier mehr Platz zu geben.

Rosentaler Straße

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Rosentaler Straße auf Höhe Weidmanngasse, Blick Richtung Süden

Die Rosentaler Straße ist die direkte Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Klagenfurter Süden. Für Radfahrende ist sie aber kaum benützbar. Der begleitende Radweg endet von Süden kommend an der Sattnitz. Wer mit dem Rad weiter Richtung Innenstadt möchte, muss über Sattnitz und St. Ruprechter Straße ausweichen. Ein Umweg von über einem Kilometer. Auch hier könnte je ein Fahrstreifen pro Richtung für den Radverkehr reserviert werden.

Villacher Straße

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Villacher Straße auf Höhe der Lendbrücke

Zwar gibt es hier die parallele Radroute in der Tarviser Straße, doch die ist in der warmen Jahreszeit vor allem eines: überlastet. Das ist gerade dann problematisch, wenn Abstand halten besonders wichtig ist.

Läufer, Spaziergänger, Familien mit Kindern, schnelle und langsame Radfahrende müssen sich in der Tarviser Straße den geringen Platz teilen, während nebenan vier Fahrstreifen sowie Abbiege- und Parkstreifen darauf warten, eine bessere Verwendung zu finden. Die Schaffung eines Radweges in der Villacher Straße ist übrigens auch im Radmasterplan Klagenfurt vorgesehen. Eine gute Gelegenheit, dieses Vorhaben vorzuziehen!

Völkermarkter Straße

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Völkermarkter Straße auf Höhe Ramsauerstraße, Blick stadteinwärts

Wo Radfahrende eigentlich gemütlich auf dem R7F Richtung Osten fahren sollten, ist: Nichts. Zumindest nichts für den Radverkehr. Vier Fahrstreifen, Abbiegestreifen und gelegentlich Parkstreifen finden hier aber sehr wohl Platz. Das ließe sich aber ebenfalls leicht ändern und wäre bei dieser schmerzlichen Lücke im Netz auch dringend notwendig.

Zusammenfassung

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Das Potenzial für Klagenfurt ist also kein Geringes. Fast 15 Kilometer Straße könnten mit Popup-Bikelanes ausgestattet werden. So könnten schnell und unkompliziert wichtige Lücken geschlossen werden und da, wo auf bestehenden Radwegen oder -routen einfach zu wenig Platz ist, zusätzlicher geschaffen werden.

Schutzmaßnahme Radfahren

Das Rad ist ein krisensicheres Verkehrsmittel. Am Rad kann genügend Abstand zu Mitmenschen eingehalten werden und obendrein ist Radfahren gut für's Immunsystem. Was aber oft fehlt: der Platz. Denn der wird - so wie in vielen Städten - auch in Klagenfurt immer noch größtenteils dem Auto überlassen. Da haben es umweltfreundliche Alternativen wie das Rad nicht gerade leicht.

Alles rund ums Radfahren in Zeiten von Corona hat die Radlobby in diesem Artikel zusammengefasst.

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