Genussradfahren im Retzer Land

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Das Retzer Land mit seiner malerischen Landschaft, den sanft gewellten Hügeln und rund 400 km gut ausgebauten und beschilderten Themen-Radwegen ist ein wahres Paradies für alle, die gerne auf dem Rad die Seele baumeln lassen. Wir begaben uns mit Bosch und Bernhard Kohl auf Genusstour. Ein Erfahrungsbericht. 

Für alle   

2008 gewann er die Bergwertung der Tour de France, heute radelt der ehemalige Spitzensportler Bernhard Kohl gemütlich plaudernd am E-Bike neben mir durch´s Retzer Land, genießt den herrlichen Ausblick und die angenehme Ruhe. Nicht einmal der Bosch Motor surrt leise in seinen Ohren, denn Kohl lässt ihn auf der gesamten Strecke ausgeschaltet. Er brauche ihn nicht, sagt er lächelnd, und die paar Höhenmeter der Weinberge nutze er gleich, um ein wenig zu trainieren. Das ist praktisch, sowohl für die kleine Reise-Gruppe, als auch für ihn.

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Dank Motorunterstützung können alle leicht das Tempo halten, selbst, wenn sie sonst kaum Fahrrad fahren. Die 50 km lange idyllische Reblausexpress-Radtour entlang der Gleise des Nostalgiezuges lässt sich für alle gut bewältigen und ist durchaus für einen Familienausflug mit Kindern zu empfehlen. Auf der gesamten Strecke laden Buschenschanken und Heurige zur gemütlichen Einkehr ein und bieten Möglichkeiten, entspannte Pausen einzulegen.

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Radrouten leicht gemacht

In Retz kann man in viele gut beschilderte, unterschiedlich lange Radrouten einsteigen, auch viele Rundwege sind dabei:

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Auch unsere Tour am Reblausexpress-Radweg startet hier. Nach wenigen Minuten erreichen wir die historische Retzer Windmühle, die nach jahrzehntelanger Mahlarbeit 1924 stillgelegt wurde und sich heute dank einer Restaurierung wieder dreht und mahlt – als einzige betriebsfähige, vollstä̈ndig eingerichtete Windmü̈hle Österreichs.

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Der Radweg verläuft weiter durch Hofern (mit nur 68 Einwohnern die kleinste Ortschaft der Gemeinde Retz), Pleißing, Weitersfeld, Fronsburg, durch das romantische Flugnitztal und entlang der Bahntrasse des Reblaus Express nach Hessendorf, Langau und schließlich nach Drosendorf. Ein kurzer Umweg in Richtung der tschechischen Ortschaft Schaffa führt übrigens zu den Bergwerkseen. Als Teil des Freizeitparks Langau werden hier zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder Wasserschifahren geboten.

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Wir begnügen uns mit der Information und nehmen den Umweg nicht auf uns, dafür haben wir keine Zeit mehr. Wir sind von den üppigen Weingärten, saftigen Wiesen und duftenden Mohnblumenfeldern so verzaubert, dass wir ständig stehen bleiben und viel länger brauchen, als ursprünglich geplant. Nicht nur der Fotograf sondern die ganze Gruppe schwelgt im Foto-Taumel – sehr zum Leidwesen unseres Rad-Guides Daniel Wöhrer, der vergeblich versucht, uns voran zu treiben. 

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Genießen und bewundern 

In Drosendorf stärken wir uns im Gasthaus Failler und genießen die Aussicht, bevor wir es uns und unseren Rädern im Reblausexpress Zug gemütlich machen. Der Reblausexpress ist mit seinen urigen Waggons mit den offenen Plattformen nicht nur ein Abenteuer, er bietet auch einen eigenen Fahrrad-Waggon mit einer Rampe, die es erlaubt, die Räder mit Hilfe des freundlichen Schaffners ganz einfach zu verladen.  

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Im Heurigenwaggon genießen wir hausgemachte Schmankerln und regionale Weine, während die naturbelassene Landschaft vorbei zieht (die wirkt nach dem zweiten Achterl gleich noch schöner).  

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Etwa neunzig Minuten später sind wir wieder in Retz. Die Reblausexpress-Radtour ist kombiniert mit dem Nostalgiezug also auch ein Rundweg. Vom Retzer Bahnhof aus gibt es Zugverbindungen in alle Richtungen, in nur einer Stunde ist man beispielsweise in Wien. Retz eignet sich somit wunderbar als Tages-Ausflugsziel oder für einen Wochenend-Trip. 

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Verleih direkt vor Ort

Wer kein eigenes Fahrrad oder E-Bike besitzt, kann sich dieses einfach in Retz in der Gästeinfo Retzer Land am Hauptplatz Nr. 30 ausborgen. Die E-Bikes sind durchgängig mit neuen Akkus mit einer Kapazität von 500 Wh ausgestattet, die Reichweiten von bis zu 100 km ermöglichen. Aufladen kann man die Fahrräder an jeder gewöhnlichen Steckdose, fast alle Heurige und Gaststätten sind diesbezüglich sehr hilfsbereit.

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Die Miete für eine E-Bike beträgt pro Tag € 28,90. Ein halber Tag (bis oder ab 14 Uhr) kostet € 19,90. Ein normales Fahrrad (Mountainbike) kann für € 12,-- bzw. € 8,-- (Halbtag) gemietet werden. Der Verleih ist täglich ab 8 Uhr möglich. Als besonderes Service erhalten die Gäste eine Radkarte gratis. Um abendliche Heurigenbesuche zu ermöglichen, ist die Rückgabe nach Absprache auch am nächsten Tag möglich. 

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