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Corona-Jahr 2020 brachte starken Anstieg der Radunfälle
2020 geht in der Steiermark nicht nur als "Corona-Jahr" in die Annalen ein, sondern auch als Jahr der meisten Fahrrad-Unfälle: Erstmals in der neueren Unfallstatistik (seit 1992) wurde die Marke von 1.300 Unfällen mit Verletzungsfolgen überschritten.
Zwar ging auch in Graz die Kurve mit 521 Verletzungsunfällen das dritte Jahr leicht nach oben (2018: 498, 2019: 516), für einen dramatischen Ausreißer nach oben sorgte aber die übrige Steiermark: Auf 609 protokollierte schwere Unfälle folgten im Vorjahr 781, das ist ein Plus von 28 Prozent! Damit wurde sogar die Höchstmarke (seit 1992) aus dem Jahr 1994 (1.283) überschritten. Ein Trend, der - mit + 14 % in abgeschwächter Form - auch in Österreich insgesamt festzustellen war.
Auffällig ist, dass dieser Zuwachs der Gesamtunfallstatistik diametral entgegenläuft: Insgesamt wurden nämlich in Österreich und der Steiermark 14 % weniger Unfälle mit Verletzten registriert, was zuvorderst auf den infolge der Lockdowns rückläufigen Verkehr zurückgeführt wird. Entsprechend lässt sich im Umkehrschluss vermuten, dass der gerade in Lockdown-Zeiten gestiegene Freizeit-Radverkehr - und wohl auch die zunehmende E-Motorisierung - bei den geradezu explodierten Radunfallszahlen eine wesentliche Rolle gespielt hat.
Graz ohne tödlichen Unfall
Wenn man so will erfreulich war die Entwicklung der ganz schweren, sprich tödlich verlaufenen Unfälle: Graz konnte eine Leermeldung abgeben, im übrigen Bundesland wurden mit 4 zwar 2 letale Crashes mehr als 2019 verzeichnet, gesamtsteirisch ist dies aber dennoch der niedrigste Wert seit 2007.
Höchstes Unfallrisiko bei den "Best Agers"
Landesweit gehören - wie schon 2019 - die meisten verunfallten RadlerInnen der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen an, gefolgt von den 50- bis 54-Jährigen und den 60- bis 64-Jährigen. Hinter den "jungen SeniorInnen" rangieren die "jungen Erwachsenen" der 25- bis 29-Jährigen.
Solo-Crashes gestiegen, mit Fußgänger*innen stark gesunken
Nimmt man die Daten für Graz, fällt auf, dass der Unfalltyp "Alleinunfall" der mittlerweile mit Abstand dominanteste ist: 39,5 % (2018: 22,7 %) sind laut Analyse des Experten Dieter Krainz dieser Kategorie zuzurechnen. Sehr erfreulich: Der Anteil der Kollisionen mit Fußgänger*innen hat stark abgenommen und betrug 2020 nur 3,1 Prozent (2018: 6,8, 2016: 7,9 %).
Quelle, Lizenz, Credits: ÖSTAT/KFV/Dieter Krainz