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Radunfälle: Kurve zeigt weiter nach oben
Auch 2022 zeigt die Kurve der Grafik leider deutlich nach oben: Die Radunfälle haben in der Steiermark um 8,4 % zugenommen, in Graz sogar um 10,8 % auf 1465 bzw. 659 Verletzungsunfälle. Eine Zunahme, die stark mit dem anhaltenden E-Bike-Boom zusammenhängt.
Die höchsten Unfallzahlen seit 1992 weist die Statistik aus, und zwar sowohl landesweit als auch und ganz besonders in Graz: seit einem Tiefststand 1994 mit 340 Unfällen mit Verletzungsfolgen hat sich diese Zahl 2022 mehr als verdoppelt. Freilich muss relativierend in Rechnung gestellt werden, dass sich auch der Radverkehrsanteil (von Grazer*innen mit dem Rad zurückgelegte Wege) in diesem Zeitraum von 12,5 auf 20,3 % (2021) fast verdoppelt hat. Das KFV sieht in der zunehmenden Anzahl der E-Bikes einen Grund für die Entwicklung: E-Bike-Fahrer*innen sind im Schnitt älter und weniger geübt bzw. satteln nach längerer Pause wieder aufs Rad um, das nunmehr motorisiert ist und schwieriger zu handhaben ist.
7 Unfälle verliefen tödlich
Mit 7 getöteten Radfahrer*innen landesweit wurde im Vorjahr seit 2016 eine Höchstmarke erreicht, wobei 6 davon außerhalb von Graz verzeichnet wurden.
Höchstes Risiko bei den "Best Agers"
Landesweit gehören - wie schon in den vergangenen Jahren - die meisten verunfallten Radler*nnen der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen an, gefolgt von jener zwischen 60 und 64. Rang 3 und 4 gehen an den Block "junge Erwachsene" der 25- bis 29-Jährigen und der 20- bis 24-Jährigen.
Alleinunfälle dominieren
Betrachtet man die Daten nach Unfalltypen, fällt mit nahezu 50 Prozent die Dominanz des "Alleinunfalls" auf, wie aus der Analyse des Unfall-Experten Dieter Krainz hervorgeht. Unter 10 Prozent folgen "rechtwinkelige Kollisionen an Kreuzungen" und "im Richtungsverkehr". Außerhalb von Graz ist der Anteil der "Alleinunfälle" überproportional hoch, was auch ein Indiz ist für den hohen Anteil an E-Bikes und Fahrfehlern von deren Lenker*innen.
Gegensteuern
Die Stadt Graz und das Land Steiermark steuern mit E-Bike-Fahrtechnikkursen für Senior*innen gegen diesen Trend, die Radlobby ARGUS Steiermark setzt seit vielen Jahren bei Fahrradchecks im Frühjahr und Herbst gemeinsam mit Polizei und der mobilen Werkstatt von Bicycle insbesondere auf sichere Ausrüstung und Bewusstseinsbildung. Ein wichtiger Beitrag der Radlobby ARGUS Steiermark sind außerdem die beiden von der Stadt Graz finanzierten Projekte der Radfahrtrainings an Schulen sowie der "BiciBus".
Tödlicher Unfall am 23.6.2023: Junge Radlerin wurde von rechts abbiegendem Lkw überrollt..(KK)