E-Boom beschert Unfall-Hoch

Verunglückte 2019-2023

Der Trend zu E-Bike und E-Scooter sorgte 2023  für ein trauriges Hoch an Fahrradunfällen in der Steiermark mit dem größeren Plus außerhalb von Graz. 41 Prozent der Verunglückten waren mit motorisierten "Fahrrädern" unterwegs.

Die Korrelation zwischen der Aufrüstung von Fahrrädern mit eklektrisch betriebenen Aggregaten und der Verbreitung von rechtlich als Fahrrad geltenden Mikro-Vehikeln (E-Scootern etc.) ist in den Ganglinien der Unfallkurven klar nachvollziehbar; definitiv datengestützt erst seit 2019 nachvollziehbar, als eine eigene Unfallauswertung für E-Bikes und E-Scooter eingeführt wurde. Seither wächst der Balken der Unfallszahlen, wie die Grafik zeigt, stark nach oben. Dass die Verunglückten-Zahlen der nicht-motorisierten Fahrradlenker:innen in den letzten Jahren hingegen tendenziell zurückgehen, wird wohl auch damit zusammenhängen, dass ihr Anteil abgenommen hat und eine zunehmende Anzahl in die wachsende Gruppe der Nutzer:innen motorisierter "Fahrräder" verwandert ist.

Verunglückte "Fahrräder"

Verunglückte "Fahrräder", von Daten: Statistik Austria, Grafik: Dieter Krainz

Das Balkendiagramm für die Steiermark führt es dratisch vor Augen: Waren 2019 noch 159 oder 14 Prozent der ingesamt 1133 Verunglückten "elektrifiziert" unterwegs gewesen, waren es vier Jahre später bereits 641 von 1563, also 41 Prozent.

Ruf nach Konsequenzen
Mit der problematischen Entwicklung, die sich besonders in der Unfallstatistik manifestiert, mehren sich auch die Stimmen nach Konsequenzen und neuen Spielregeln: Seitens des Kuratorium für Verkehrssicherheit will Klaus Robatsch neben neuen Ausrüstungsbestimmungen für E-Scooter die Reduktion der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 25 auf 20 km/h sowie - wie auch bei E-Bikes - die Einführung der Helmpflicht. Andere Überlegungen gehen zudem in die Richtung, motorisierte Fahrzeuge (ausgenommen mit mot. Unterstützung a la Pedelec) überhaupt anmelde- und versicherungspflichtig (wie Mopeds) zu machen und sie damit auch von Radverkehrsanlagen zu verbannen. 

   

 

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