Radlobby fordert Erhalt und Ausbau der Radinfrastruktur-Investitionen

kaiser-franz-josef-kai-graz.jpg

Interessenvertretung warnt vor Kürzungen im Radverkehr 

Wien, 28.01.2025 – Die Verhandlungen für die nächste Bundesregierung laufen auf Hochtouren, und die Radlobby Österreich warnt vor geplanten Kürzungen im Bereich Radinfrastruktur und nachhaltiger Mobilität. Die Radlobby appelliert eindringlich an die Verantwortlichen, die bisherigen Investitionen in den Radverkehr nicht nur beizubehalten, sondern zeitgemäß auszuweiten, um die nachhaltige Mobilität der Österreicher*innen zu ermöglichen und den Klimaschutz voranzutreiben.

„Ausreichende Mittel für die Aktive Mobilität sind ein wichtiges Signal und wesentlich, um horrende Kosten des Autoverkehrs zu vermeiden”, so Roland Romano, Sprecher der Radlobby Österreich.

Bereits die 2022 – von Bund und Ländern gemeinsam – erstellte Grundlagenstudie „Investitionsbedarf Radverkehr“ zeigt den Finanzierungsbedarf von rund sieben Milliarden €, um die Ziele des Masterplans Radverkehr zu erreichen. Umgerechnet sind das 77 € pro Jahr und Einwohner*in, die über einen Zeitraum von zehn Jahren auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene investiert werden müssten. Bisher wurde nur ein Bruchteil davon erreicht. Die Bundesmittel 2023 für den Radverkehr betrugen beispielsweise nur ca. 4,5 € pro Einwohner*in (40,6 Mio. €), eine Sicherung und Anhebung ist daher dringend notwendig. 

Die Radlobby sieht die bisherigen Investitionen durch klimaaktiv mobil als positives Beispiel. Diese haben österreichweit seit 2020 einen lang ersehnten Bauboom bei der Radinfrastruktur ausgelöst, sowohl in Gemeinden und Städten als auch im ländlichen Raum. Ein Stopp dieser höchst effizient eingesetzten Bundesmittel würde die Fortschreibung der bisher erzielten Fortschritte gefährden und die Zielerreichungen im Sektor Verkehr deutlich verzögern, bereits seit dem 13. Jänner sind Projekteinreichung für klimaaktiv mobil nicht mehr möglich und vom Ergebnis der derzeit laufenden Budgetverhandlungen abhängig!

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile

Investitionen in den Radverkehr zahlen sich vielfach aus: Sie tragen zur Reduktion von CO2-Emissionen bei, fördern die Gesundheit der Bevölkerung, steigern die Lebensqualität und Mobilität in den Gemeinden, erhöhen die Verkehrssicherheit und kurbeln die lokale Wirtschaft und den Tourismus an.

Zudem schaffen Investitionen in Radwege und Radmitnahme-Möglichkeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln direkte Anreize für eine kombinierte nachhaltige Mobilität. „Immer mehr Menschen steigen aufs Rad um – eine positive Entwicklung auf lokaler Ebene in den Gemeinden und Städten, die von der Bundespolitik unterstützt werden sollte“, so Romano weiter.

Radverkehr als zentraler Bestandteil des Regierungsprogramms

Die Radlobby appelliert an die Verantwortlichen, Investitionen in den Radverkehr als zentralen Bestandteil in den aktuellen Regierungsverhandlungen zu verankern. Vier weitere  Maßnahmen, die alle Parlamentsparteien in einem von der Radlobby durchgeführten Fragebogen vor der Wahl bejaht haben, könnten sofort umgesetzt werden:

  1. Überwachung der Überholabstände durch die Polizei
  2. Offensive zur Nachrüstung von Radständern an allen Bahnhöfen
  3. Kostenlose Radkurse für Kinder
  4. Steuerliche Begünstigung für Arbeitgeber*innen, die Fahrräder für ihre Angestellten bereitstellen 

Diese Schritte bringen klare Verbesserungen und haben neben ausreichender Bundesmittel eine dauerhaft positive Wirkung auf die Mobilität in Österreich.

Klare Forderung: Keine Einschnitte bei der Verkehrswende

Die Radlobby macht deutlich, dass Einschnitte bei den Mitteln für den Radverkehr nicht nur die Erreichung der Klimaziele, sondern auch die Mobilität der nächsten Generationen gefährden. „Wir brauchen eine klare Priorisierung der aktiven Mobilität und eine langfristige, planbare Sicherung der dafür notwendigen Investitionen“, so Romano abschließend.

Die Radlobby wird die Entwicklungen weiterhin aufmerksam beobachten und sich entschieden für eine zeitgemäße Verkehrspolitik einsetzen.

Kontakt: Radlobby Österreich
Presseanfragen:
Website: www.radlobby.at

Stichworte: