OÖ SternRADLn und Linzer Rad-Parade werden vom Verein Radlobby...
Kostenloses Privatquartier für Radreisende - warmshowers.org
Diesen Gastbeitrag hat Michaela Killian, eine umtriebige "Warmduscherin" und Reiseradlerin, für uns geschrieben.
Dass der Frühling nicht weit ist, merke ich auch daran, dass die ersten Übernachtungsanfragen von Mitgliedern von dem Dachgeberverzeichnis warmshowers.org daherkommen. Was ist das? Couchsurfing für RadfahrerInnen: RadwanderInnen stellen anderen RadwanderInnen einen Platz im Haus für die Isomatte oder eine Rasenfläche für ein Zelt zur Verfügung, und das Ganze beruht auf Gegenseitigkeit.
Kennengelernt habe ich das bei meiner Radtour 2008 an die Ostsee. Da fand ich www.dachgeber.de bzw. www.argus.or.at/service/dachgeber. Diese Institutionen, die es in Deutschland schon über 20 Jahre gibt und in Österreich auch schon ein paar Jahre, waren mir bislang unbekannt. Nach den positiven Erfahrungen auf der Reise liess ich mich in beiden Verzeichnissen eintragen. Als 2010 eine Radreise ins Baltikum ging und ich dafür kein Dachgeberverzeichnis fand, fand ich die Online-Community www.warmshowers.org, deren Mitglieder ich salopp und liebevoll (bin ja selber eine) "WarmduscherInnen" nenne. 2010 war ich das erste Mitglied in Oberösterreich. Mittlerweile sind es an die 50, die derzeit auch Gäste aufnehmen, sicher gibt es einige Mitglieder, die gerade keine Gäste beherbergen können (etwa weil sie selber gerade auf einer Radreise sind).
Was GastgeberInnen geben:
Minimum: ein Platzerl für Isomatte in der Wohnung/im Haus oder fürs Zelt im Garten, Benutzung deiner Dusche und Toilette. Und wenn du willst/kannst mehr: Bett, Gästezimmer, Waschmaschine, Küchenbenutzung, Handtücher, gemeinsames Essen, gemeinsamer Spaziergang durch deine Stadt, Infos über die nächste Etappe deiner Gäste, eine kurze Begleitung bis zum nächsten Radweg...
Was GastgeberInnen bekommen:
Ein paar nette Stunden mit RadfahrerInnen, die die und andere interessante Geschichte und/oder Idee für deine nächste Radtour mitbringen, vielleicht eine Einladung in deren Heimatort, du lernst nette Leute kennen, übst dich in Fremdsprachen, ...
Worauf sich Gäste freuen können:
Minimum: das Platzerl für Isomatte und eine warme Dusche, Zugang zur Toilette. Meine Erfahrung zeigte aber, dass es jedes Mal viel viel mehr war als dieses Minimum: eigene Gästehütte im Garten mit Badewanne und allem Drum und Dran, Abendessen, Sightseeing durchs Örtchen, eine durchzechte Nacht, lokale Essensspezialität von Mama bereitet, interessante Geschichten über Leben und Leute in meinem Reiseland, Ezzes zum Radfahren dort und vielleicht auch ein Radservice vom Fachmann. UND Top-Tipps für eine bevorstehende Reise, wenn du noch in den Vorbereitungen steckst, z.B. Zugfahrplan mit aktueller Abfahrtszeit in einem Land mit kyrillischer Amtsschrift, Radkarten für den Garmin, Tipps für Abstecher, die in keinem Reiseführer stehen, weil es von dem Land gar keinen Radreiseführer in der englischen oder deutschen Sprache gibt.
Die Gäste kamen von überall und fuhren nach überall:
- Corinne (USA) kämpfte sich bei Schneeregen nach Linz. Aufgewärmt nach der warmen Dusche erzählte sie beim gemeinsamen Abendessen von ihrer Radreise Peking – Madrid
- Salva (E) war zum Zeitpunkt seines Besuches in Linz das 8. Jahr mit dem Rad unterwegs und am Weg zum Nordkap. In Summe pedalierte er von 2006 – 2015 über den Globus: http://unviajedecuento.weebly.com (spanisch)
- Ingrid (GB) durchquerte Europa von Westengland nach Istanbul. Dass sie dort ankam, beweist die Postkarte, die sie schickte.
- Kerstin und Sabine (D) pedalierten gemütlich von Passau nach Wien.
- Die RadaktivistInnen Artu und Cristina fuhren von Donaueschingen nach Wien: https://subealabici.wordpress.com/2015/08/04/el-danubio/
- Die Brüder Maks und Fil pedalierten von London zu ihren Verwandten nach Belgrad und produzierten einen kleinen Film über diese Radreise: https://www.youtube.com/watch?v=Q0Z2Tg3S6DU
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