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E-Boom beschert Unfall-Hoch
Der Trend zu E-Bike und E-Scooter sorgte 2023 für ein trauriges Hoch an Fahrradunfällen in der Steiermark mit dem größeren Plus in den Bezirken außerhalb von Graz. 41 Prozent der Verunglückten waren mit motorisierten "Fahrrädern" unterwegs.
Das Balkendiagramm für die Steiermark (ohne Graz) führt es dratisch vor Augen: Waren 2019 noch 159 oder 14 Prozent der ingesamt 1133 Verunglückten "elektrifiziert" unterwegs gewesen, waren es vier Jahre später bereits 641 von 1563, also 41 Prozent. In der Landeshauptstadt ist der Anteil der elektrifizierten Vehikel am Unfallgeschehen deutlich geringer, aber auch steigend.
Radunfälle seit 2010 fast verdoppelt
Natürlich müssen die Unfallzahlen immer vor dem Hintergrund des Zuwachses an (e-motorisierten) Radler*innen und damit des wachsenden Radverkehrsanteils gesehen werden. Dennoch nimmt sich der Anstieg der Verletzungsunfälle dramatisch aus: Gegenüber 2010, als mit steiermarkweit 782 Verletzungsunfällen ein Tiefstwert erreicht worden war, hat sich der Vergleichswert bis 2023 fast verdoppelt (1561). Tödlich verliefen 14 Unfälle; ebenfalls ein trauriger Höchstwert, und zwar seit 2002.
Ruf nach Konsequenzen
Mit der problematischen Entwicklung, die sich besonders in der Unfallstatistik manifestiert, mehren sich auch die Stimmen nach Konsequenzen und neuen Spielregeln: Seitens des Kuratoriums für Verkehrssicherheit will Klaus Robatsch neben neuen Ausrüstungsbestimmungen für E-Scooter die Reduktion der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 25 auf 20 km/h sowie die Einführung der Helmpflicht - letzteres auch bei E-Bikes. Andere Überlegungen wie sie etwa von Harald Frey für die Mobilitätsargentur Wien vorgelegt wurden, gehen in die Richtung einer Separierung zu Gunsten der HPV (Human Powered Vehikel): motorisierte Fahrzeuge (ausgenommen mit Motor-Unterstützung a la Pedelec) sollten künftig überhaupt anmelde-, führerschein- und versicherungspflichtig (wie Mopeds) sein und von Radverkehrsanlagen verbannt werden.