Ein Stück weiter am Gürtel

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Der Gürtel ist ein Stück beradlbarer geworden: Durch die Eröffnung des Rad- bzw. Geh-/Radweg-Abschnitts Gürtelturm - Friedhofgasse ist es nunmehr möglich, von Puntigam bis zum Hauptbahnhof entlang der Nord-Süd-Magistrale zu radeln.

Die Botschaft ist erfreulich, schließlich wird eine Lücke entlang dieses wichtigen Verkehrsstrangs im Westen der Stadt geschlossen. Allerdings nicht ohne "aber". Denn RadlerInnen, die von Puntigam an der südlichen Stadtgrenze entlang von Triester Straße und Gürtel den Hauptbahnhof ansteuern, müssen zwei Mal die Straßenseite wechseln, bewegen sich auf unterschiedlichen Standards an Radverkehrsanlagen, können ziemliche Ampelwartezeiten einplanen und dürfen den letzten Teilabschnitt Friedhofgasse - Hauptbahnhof auf einen Zick-Zackkurs über Nebengassen absolvieren. Mit anderen Worten: wirklich komfortabel ist anders, von einem "Highway" kann man bestenfalls für die Kfz sprechen.

Doch zurück zur Neubaustrecke Gürtelturm - Friedhofgasse: Vom Citypark auf dem östlich den Eggenberger Gürtel begleitenden GRW kommend, quert man die drei Spuren der Lazarettgasse per Druckknopf-Anforderung - was einem im ungünstigsten Fall 90 Sekunden Wartezeit beschert. Weiter gehts hinter einer Haltestelle und vor einem neuen Wohn-/Bürokomplex vorbei bis zur Joseph-Huber-Gasse, wo dann die Seite gewechselt werden muss. Wieder muss RadlerIn (FußgängerIn) sich das Grün erdrücken, wieder müssen bis zu 80 Sekunden Wartezeit eingeplant werden. Nun steht noch die Querung der an sich wenig frequentierten, weil in eine Sackstraße mündenden Steinfeldgasse und deren Abbiegespur aus Richtung Norden bevor: zusammen noch einmal gut eineinhalb Minuten. Nun auf der westlichen Seite des Eggenberger Gürtels gelandet, führt ein getrennter Radweg weiter Richtung Norden; allerdings nur 200 m vielleicht, denn dann gebietet die Verbauung eine Engführung in Form eines Geh-/Radwegs. Hier wurden einige Parkplätze umgewidmet, um die neue bauliche Lösung zu ermöglichen.

An der Kreuzung Friedhofgasse müsste man theoretisch noch einmal eine Grünphase erwischen, wenn man sich nicht gleich links hineinschwindelt in die Sackstraße und dann den Zick-Zackkurs Richtung Hauptbahnhof antritt. Die noch fehlenden Radlersymbole auf den Ampelgläsern sowie zum Teil fehlende Radüberfahrt-Markierungen geben Anlass zur Hoffnung, dass auch noch an den Ampelumläufen nachjustiert wird. 
 


Keine Lösung nördlich des Hauptbbahnhofs
Die Weiterführung entlang des Bahnhofgürtels, also die Fortsetzung der Gürtel-Begleitradroute vom Hauptbahnhof nach Norden, ist noch offen und ohne Termin: Die ÖBB-Immobiliengesellschaft präsentierte zwar schon vor Jahren eine Verbauung im Bereich des Frachtenbahnhofes und eine damit verbundene Radverkehrslösung, doch aktuell tut sich nichts, um wenigstens die Lastenstraße zu erreichen. Die Lastenstraße mündet in die Peter-Tunner-Gasse und hat eine gewisse Verteilfunktion für den Nordwesten.  

Alles weitere nördlich der Lastenstraße, also der Bereich Kreuzung Peter-Tunner-Gasse - Kalvariengürtel - Weinerstraße und die Anschlüsse rundherum stehen überhaupt in den Sternen und stellen schlechthin d i e Herausforderung im Grazer Nordwesten für die Entwicklung der Radinfrastruktur dar.    

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