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Gemütlich durchs Tatschkerland zur Grenzmur
Zum Allgemeinen: Der R32 Gnastalradweg zählt zu den jüngeren Landesradwegen und ist im Grunde genommen eine Verbindung auf Güterwegen und Nebenstraßen zwischen Raab- und Murtal, zwischen Raabtalradweg R11 und dem Murradweg R2. Der große Vorteil: durch die gute Erschließung mit der Bahn lässt sich die 34 km lange Tour variieren und sehr gemütlich bzw. familienfreundlich gestalten.
Reist man mit dem Zug (z.B. aus Graz) an und hat ein Radlerticket Ost (um € 14.- Rad inklusive) gelöst, empfiehlt es sich, in Feldbach in die Gleichenberger Bahn der Steiermärkischen Landesbahnen umzusteigen; man erspart sich so die einzigen Anstiege der Tour, die noch dazu wenig attraktiv entlang der Landesstraße zu bewältigen sind. Zusätzlich kommt man in den Genuss einer kurzen Fahrt in einer alten Wald- und Wiesen-Straßenbahn, lokal aka "Dschungel-Express". Nach etwa 10 km steigt man in Burgfried oder Gnas aus, um dann den Gnasbach entlang auf Güterwegen und wenig Kfz-befahrenen Nebenstraßen dahinzuradeln.
Zumal ein Gutteil der Strecke mehr oder minder gut befestigte Schotterwege sind, ist in der Übergangszeit oder nach feuchten Perioden eine Gatschpartie angesagt. Nicht zufällig folgt der R32 über einige Kilometer der schon früher ausgeschilderten regionalen "Tatschkerland-Tour", wobei sich die durchaus traditionelle Bezeichnung von Kröten (= mundartlich Tatschga) herleitet.
Bei Diepersdorf schwenkt man dann in den Murradweg ein - nach links, wenn man nach Bad Radkersburg will, oder nach rechts, wenn man Mureck bzw. Spielfeld als Ziel hat. Von überall kann man per Bahn (mit dem Radlerticket Ost, das man so gut ausgenützt) die Rückfahrt Richtung Graz antreten.
Probe aufs Exempel: "Bärlauch-Tour 2013"
Die "Bärlauchtour 2013" der ARGUS Steiermark folgte der beschriebenen Variante. Nach zweimaliger Verschiebung einen Monat später als üblich wars am 14. April endlich soweit. Das Warten hatte sich gelohnt: Der erste wirklich sonnige Frühlingstag und über 20 Grad erfreuten Gemüt und Herzen des guten Dutzends.
Was sich bei der Anreise mit den ÖBB (8:08 Uhr ex Graz Hbf) auf der steirischen Ostbahn zeigte: Der S-Bahn-Desiro hat nur ein Mehrzweckabteil (im Gegensatz zum Talent auf der Südbahn mit zwei Abteilen), noch dazu ist der Raum durch einen Fahrscheinautomaten halb verbaut, sodass eigentlich nicht mehr als sechs, sieben Räder gut hineinpassen. Mit zehn Fahrrädern plus einem Anhänger hatten wir also unsere liebe Not.
Diese knappe Kapazität setzte sich in der Gleichenberger Bahn fort: In den Antik-Triebwagen passen an sich nur zehn Räder, wurde uns bei der telefonischen Anfrage erklärt. Irgendwie ging es sich dann doch aus, einem hilfsbereiten Zugführer sei Dank. Für größere Gruppen empfiehlt es sich, einen Radwaggon zu buchen.
Wir stiegen also in Burgfried aus und hatten nach 3 km in Gnas, am Hauptplatz, schon die erste Pause: In der Bäckerei Erhart, die auch Sonntags frisches Gebäck anbietet, frühstückten wir im kleinen Gastgarten. So gestärkt, folgten wir dem gut ausgeschilderten und markierten R32 ohne weitere größere Unterbrechungen bis zur Einbindung in den R2 Murradweg bei Diepersdorf, wandten uns nach Westen muraufwärts und legten beim Murturm in Gosdorf einen Besichtigungsstopp ein.
Schon vertraut aus zahlreichen Bärlauch-Touren der vergangenen Jahre (=> Historie der Bärlauchtouren 2003-13) die Murmühle bzw. der Mühlenhof in Mureck, wo ausgiebig mittagsgerastet wurde: Die Murmühle präsentierte sich nach ihrem (dritten) Untergang im Sommer 2012 frisch renoviert, aber noch nicht offen, der Gastgarten an diesem schönen Tag proppenvoll, sodass nur eine Reservierung uns das Privileg verschaffte, ein Platzerl zu ergattern. Es dauerte zwar alles ziemlich lange, aber das kulinarisch Gebotene - viel mit Bärlauch - hielt die Runde letztlich gut bei Laune.
Danach schlugen sich die ArgonautInnen in die Büsche: Am Stammplatzerl, einen guten Kilometer weiter den R2 Richtung Spielfeld, wurde gepflückt, was das Zeug hielt. Trotzdem war, als wir die Stätte der Ernte mit reicher Beute verließen, noch immer nicht merklich weniger geworden vom üppigen Grün mit Knoblaucharoma.
15 km nach Spielfeld, insgesamt also 50 km, und wir saßen im Zug retour - einige vielleicht unterfordert, andere wie Emma (8) auf ihrer ersten Bärlauch-Tour als Selbstradlerin leistungsmäßig doch gut ausgelastet, alle aber zufrieden mit einem gelungen späten Tourensaison-Auftakt und der Bärlauch-Ernte schon gar.
WW
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Links
» Geschichte der Bärlauchtouren 2003-2013