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Grazer Radsport-Institution hat geschlossen
1955 gegründet, entwickelte sich Radsport Vychodil zum wesentlichen Radsport-Fachhandel mit kompetenter Werkstatt in Graz. Auch ein Radclub wurde geführt. Mit Juni 2024 gingen die Rollläden in der Elisabethinergasse 15 für immer runter.
Aus gesundheitlichen Gründen höre er auf, ließ Franz jun. (*1965) wissen, der den Betrieb 1993 von seinem Vater Franz Vychodil (1921-2013) übernommten hatte. Schon im März 2020 wurde Insolvenz angemeldet, der Handel wurde eingestellt, die Werkstätte zunächst fortgeführt.
Werkstatt für fast 100 Jahre
Gegründet wurde der Betrieb in der Elisabethinergasse 15 im Jahre 1926 von Alfred Praveček, einem Rennfahrer und Funktionär des Radvereins "Styria". Er legte den Grundstein dafür, dass Geschäft und Werkstatt die erste Adresse für Radsportbegeisterte wurden. Praveček starb früh 1948 bei einem Unfall.
1955 folgte Franz Vychodil nach. Der hatte beim Mechaniker Josef Strallegger, Grieskai 14, das Mechaniker-Handwerk gelernt und machte sich nach Absolvieren der Meisterprüfung mit Reparatur und Verkauf von Fahrrädern, Mopeds und Nähmaschinen selbstständig. Anfang der 1950er-Jahre betreute er für den RV ARBÖ Puch u.a. Richard Durlacher, der 1958 die Österreich-Rundfahrt und die "Tour of Britain" gewinnen sollte.
Franz Vychodil sen. machte sich ab 1962 als Funktionär des Alpenländischen Radfahrerbundes, des Landesradsportverbandes sowie mit einem eigenen Rennteam verdient. Er trat auch als Fürsprecher für eine Radrennbahn in Graz auf.
Der Doyen schilderte die 1950er- und 1960er-Jahre als "die große Zeit" des heimischen Radsports: "Die 1970er-Jahre waren noch halbwegs gut, da haben wir unzählige Rennen gemacht. Da war der Sport a bisserl a Hetz. Die Hetz haben wir gehabt, die Buben sind um ein Gulasch und ein Bier gefahren. Heute fehlt dem Sport die Seele." Bei ihm begann u.a. Peter Luttenberger seine Karriere, der steirische Meister Peter Krebs arbeitete für ihn als Mechaniker.