Der BiciBus zur VS Liebenau ist erfolgreich gestartet und fährt weiter:
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Einen "starken Antritt" verspricht der neue steirische Verkehrslandesrat Anton Lang. Die von ihm vorgestellte "Radverkehrstrategie 2025" ist noch stärker auf das Alltagsradeln in den Ballungsräumen fokussiert, für 2017 soll es mit knapp 5 Mio. Euro eine Verdoppelung der Mittel geben.
Landesrat Anton Lang (SPÖ) leitete die Pressekonferenz am 07.07. sportlich ein, in dem er das Grüne Trikot des Punktesiegers für die Steiermark reklamierte, fügte aber umgehend an: "Eines Punktesiegers im Ausbau des Alltagsradverkehrs." Das in der neuen Radverkehrsstrategie verankerte Ziel sei, das Fahrrad als Verkehsmittel Nummer eins für die kurzen Wege zu etablieren, "in den Ballungsräumen ist das unbedingt notwendig." Angesprochen werden sollen vor allem regionale Zentren mit hohem Potenzial, wobei der Radverkehr ein wichtiges Bindeglied in "der Kommune der kurzen Wege" sei.
Den Fokus auf das Alltagsradeln hatte schon die Radverkehrsstrategie 2008-2012 gelegt (die Lücke dazwischen fällt nicht zufällig in die Ära von FPÖ-Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann), jetzt wird noch deutlicher auf Agglomerationen und auf die Kooperation mit Regionen und Kommunen abgestellt. Von einer Strategie der Lückenschlüsse will man zu ganzheilichen planungs- und Maßnahmenkonzepten kommen, mit dem Radverkehr als selbstverständlicher Faktor. Verstärkte Anreize sollen in der Verknüpfung mit dem Öffentlichen Verkehr gesetzt werden, Stichwort: Multimodalität. Explizit angesprochen wurde die Fahrradmitnahme in Linienbussen.
Andreas Tropper, Leiter der Abteilung 16, Verkehr und Landeshochbau, nannte mit der Verdoppelung des Radverkehrsanteils von derzeit 5-6 Prozent in den kommenden 20 Jahren ein ambitioniertes Ziel, in den Agglomerationen sollten 20-25 Prozent möglich sein. Auf die Frage, wie sich eine solcherart hoch gelegte Latte begründe, zumal es schon bei der Vorstellung der Vorgänger-Strategie (2008) die Zielsetzung bis 2012 auf 12 Prozent (!) gelautet hatte, verwiesen Tropper und Lang auf den positiven Imagewandel der Fahrradnutzung und die breitere Sensibilisierung für Themen wie Klimaschutz und Energieeffizienz. Das Engagement der Gemeinden habe erst begonnen, und der Prozess sei eben ein längerfristiger. Zudem sei zu hoffen, "dass mit E-Bikes auch die eine oder andere Hürde überwunden wird." Tropper kündigte an, dass die Strategie künftig einer Evaluierung unterzogen werde.
Stärkere Kooperation mit Regionen und Kommunen
Die Qualitäts- und Förderungsrichtlinien werden zwar erst im Herbst nachgereicht, es zeichnete sich aber schon in der Entwurfphase ab, dass vom bisher üblichen 50:50-Schlüssel bei den Infrastrukturkosten zwischen Land und Gemeinde abgegangen wird. Im Zuge von Schwerpunktsetzungen etwa bei der Einrichtung von Hauptradrouten in den regionalen Zentren soll der Landesanteil künftig auch höher ausfallen können. In die Förderkulisse fließen auch die Erkenntnisse aus den bereits im Vorfeld gestarteten Planungen in Pilotregionen (Feldbach, Fürstenfeld, Kapfenberg, Wildon) ein, wobei betont wird, dass es in der Radverkehrsstraegie nicht nur um das "Abholen" von Fördungen gehe, sondern um eine Änderung des Verhaltens in Richtung nachhaltige Gestaltung der Mobilität.
Die Verdoppelung des Budgets auf knapp 5 Mio. Euro schaut auf den ersten Blick gut aus, ist aber, stellt man in Rechnung, dass schon Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder für 2010 eine Anhebung auf 4,4 Mio. Euro ankündigte, doch auch wieder nicht der ganz große Wurf. Wobei angezweifelt wird, dass die seinerzeit genannten Summen auch tatsächlich realisiert werden konnten. Nun wurde die Erhöhung auch nur für 2017 beschlossen, "sinnvollerweise" sollte dieser Ansatz aber in den Folgejahren fortgeschrieben werden, so Tropper.