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Medaillenregen für fahrradfreundliche Betriebe!
Med Uni Graz, TU Graz, Bike Citizens und Bischöfliches Ordinariat sind die Grazer Betriebe, die heuer als fahrradfreundliche Betriebe zertifiziert wurden und nun das EU-weite Label „Cycle-Friendly-Employer“ in Gold bzw. in Silber für 3 Jahre besitzen. Verkehrsstadträtin Elke Kahr überreichte am 24. September die Zertifikate im Media Center im Rathaus.
Beste Bedingungen im Betrieb für Radfahrende
Fahrradfreundliche Betriebe setzen nicht nur auf ausreichende und qualitätsvolle Fahrradinfrastruktur, sondern fördern mit „weichen“ Maßnahmen, wie beispielsweise Informationen rund ums Radfahren, Fahrrad-Checks und -Reparaturen, Rituale und Belohnungen für Radfahrende oder der Einsatz von Rädern und Lastenrädern, die Radelwilligkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
3 x Gold und 1 x Silber für die Grazer Betriebe
Die TU Graz hat mit einem umfassenden Maßnahmenbündel für alle drei Standorte den Gold-Status erzielt, das bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird: kostenlose Fahrradchecks, mehrere Selfservice-Radstationen, Fahrräder im TU-Graz-Design zu günstigen Konditionen für die Mitarbeitenden, über 900 überdachte und beleuchtete Radabstellplätze uvm.
Gerhard Kelz, Leiter der Abteilung für Gebäude und Technik, erläuterte, dass die Maßnahmen in Kombination mit Parkraummanagement zu einer Reduktion der Parkplatzgenehmigungen um mehr als 50% geführt hat. Neue Herausforderungen sehe er künftig in der Adaptierung der Abstellplätze für E-Bikes.
Die Med Uni Graz, die mit der Stadt Graz einen Mobilitätsvertrag zur Förderung der sanften Mobilitätsarten abgeschlossen hat, holte sich ebenfalls Gold. Qualitätsvolle Fahrradabstellplätze, ein Fahrradlift, um die Hauptebene des Campus leicht zu erreichen, Serviceboxen, Dienstfahrräder (tw. bereits E-Bikes), Fahrrad-Checktage etc. sowie Restriktionen für Pkw-Parken schaffen ein radfahrfreundliches Umfeld für die Belegschaft, wie Johann Semmler-Bruckner, Mobilitätsbeauftragter der Med Uni, betont.
Gold gab es ebenfalls für Bike Citizens. Den MitarbeiterInnen stehen beispielsweise ein Faltrad als Dienstrad und eine Erste-Hilfe-Box mit Fahrradlichtern, Reflektoren etc. zur Verfügung. Die firmeninterne Bike2Work-Challenge in der Bike Citizens App motiviert die Belegschaft, zur Arbeit zu radeln. Lastenräder werden für den Transport von Versandpaketen eingesetzt. Simone Feigl, Betriebliche Radverkehrskoordinatorin, stellt klar: „Die CFE-Zertifizierung war für uns eine logische Konsequenz aus unserem täglichen Geschäft. Wir wollen damit aber auch ein Zeichen setzen, und hoffen, dass viele Unternehmen es uns nachtun, und sich ebenfalls zertifizieren lassen. Oft sind es kleine Schritte und Maßnahmen, die die Mitarbeitenden dazu motivieren können, etwas öfter das Rad für den Weg zur Arbeit zu nehmen.“
Das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Graz-Seckau ist laut Michaela Ziegler, die die Aktion Autofasten leitet, mit Silber sehr zufrieden und will künftig die fahrradfreundlichen Maßnahmen (auch bei anderen Standorten der Diözese) soweit intensivieren, um den Gold-Level zu erreichen. Mit wiederholenden Aktivitäten wie „Wir radeln in die Kirche“ oder der Durchführung von Test- und Checktagen sollen noch mehr MitarbeiterInnen zum Umstieg auf das Fahrrad motiviert werden.
Margit Braun von der Forschungsgesellschaft Mobilität FGM, die die nationale Koordinationsstelle für CFE-Zertifizierungen leitet, bedankte sich bei den Betrieben und betonte, dass diese CFE-Zertifizierung den teilnehmenden Betrieben eine gute Plattform eröffnet, sich fahrradfreundlich zu präsentieren.
Unterstützung aus dem Verkehrsressort
Die Forschungsgesellschaft Mobilität FGM wurde 2019 beauftragt, fünf Pilotbetriebe auf ihrem Weg zur CFE-Zertifizierung zu betreuen und gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Radlobby ARGUS Steiermark zu zertifizieren.
Stadträtin Elke Kahr betonte die Rolle des Fahrrads als stadttauglichstes Verkehrsmittel und bedankte sich für das Engagement der Betriebe und ihrer Beschäftigten. Diese Initiative werde sicher ihre Fortsetzung erfahren und sollte ausgebaut werden. Seitens der Abteilung für Verkehrsplanung, von der die Kosten für Zertifizierung und Beratung übernommen wurden, waren Wolfgang Feigl und Helmut Spinka anwesend.
Ein Beitrag zur Prämierung findet sich auch auf der Webseite der Stadt Graz.
Landesförderung für Radverkehrsprojekte und die CFE-Zertifizierung
Das Land Steiermark fördert im Rahmen ihrer Förderrichtlinie Radverkehr darüber hinaus 50% der CFE-Zertifizierungskosten. Alle vier Betriebe haben diese Chance genutzt und ein entsprechendes Förderansuchen bei der Abteilung 16 - Verkehr eingereicht.
Dieser Artikel erschien erstmals am 25. September 2020 auf der Zertifizierungs-Website.
Werden auch Sie fahrradfreundlicher Betrieb – so geht's:
1. Registrieren Sie Ihren Betrieb online auf der CFE-Website und führen Sie eine Selbstevaluierung durch.
2. Eine Auditorin vereinbart einen Vor-Ort-Termin und bespricht mögliche weitere Radförderungsmaßnahmen mit Ihnen.
3. CFE-Zertifizierung.
Kosten: variieren je nach Betriebsgröße (max. EUR 2.000 netto, Fördermöglichkeiten siehe oben)