Der BiciBus zur VS Liebenau ist erfolgreich gestartet und fährt weiter:
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Vom Dachstein ins Weinland
Das österreichische Bundesland Steiermark ist im Südosten der Alpenrepublik gelegen und bietet auf relativ kleinem Raum (16.388 qkm) mehrere unterschiedliche geologische und klimatische Zonen von hochalpin im Norden (Dachstein 2.995 m) bis ins Pannonische und Mediterrane gehend im östlichen Hügel- und südlichen Weinland. Wegen ihres Waldanteils von 55 % wird die Steiermark auch "Grüne Mark" genannt. Rund 400.000 der 1,2 Mio. Einwohner leben im Großraum Graz.
Die Landeshauptstadt Graz hat als "Radler-Hochburg" Tradition (siehe Stadtradln). Auch in den größeren Städten und Bezirksstädten gibt es einen nicht zu unterschätzenden Radverkehrsanteil. In Knittelfeld, Fürstenfeld und Leibnitz soll der Radverkehrsanteil sogar an die 30 Prozent heranreichen. Generell aber überwiegt außerhalb der Stadt Graz das freizeitmäßige und sportliche Radfahren. Demgemäß konzentrierte sich das Land Steiermark als politische und verwaltungsmäßige Instanz auf den Aufbau der touristischen Infrastruktur in Form von Radwanderwegen und von die Hauptstraßen begleitenden Radwegen (die auch im lokalen/ regionalen Alltagsverkehr genutzt werden).
Diese Ausrichtung wurde erst seit 2007 in Richtung Forcierung des Alltagsradelns korrigiert. Unter Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) gab es 2007-10 Radverkehrsschwerpunkte und verschiedene Aktivitäten und Produkte zur Promotion des Verkehrsmittels Fahrrad, etwa das Radbuch mit Radpass.
Die Abteilung für Fremdenverkehr arbeitet an der Produktentwicklung, die Steirische Tourismus GesmbH sowie die Regionen am Marketing der Radtourismus-Angebote. Von April bis Oktober gibt es eine Reihe von Radveranstaltungen im ganzen Land, von der "Tour de Mur" bis zum traditionellen und von tausenden Radlern gefahrenen Thermen-Radmarathon rund um Wildon. Allein den Murradweg (R2) befahren jährlich 30.000 RadfahrerInnen über mehrere Tage und generieren damit eine Wertschöpfung von mehr als 15 Mio. Euro.
Radverkehrsnetz
Das steirische Landes-Radverkehrsnetz umfasst ein Radwege- und Radroutennetz von rund 2.000 km, das seit 1990 kontinuierlich erweitert wird. Die nummerierten und ausgeschilderten "Landesradwege" verlaufen nicht immer auf eigenen Radwegetrassen, sondern oftmals auf vom Kfz-Verkehr schwach frequentierten Nebenstraßen und Güterwegen. Ergänzt werden die "Landesradwege" durch ein Netz an regionalen Radwegen und -routen.
Nachteilig an der Kompetenzaufteilung zwischen Land und Gemeinden, die sich in der Regel die Errichtungskosten teilen, ist die alleinige Zuständigkeit der Kommunen für Wartung und Sanierung der Radwege. Angesichts der Tatsache, dass auch schon Sanierungen anstehen und die Wartung - Schneeräumung, Kehrdienst - die Gemeinden zu überfordern scheint, tut sich hier eine ungünstige Lücke auf, unter der Qualität und Benutzbarkeit des Landesradwegenetzes leidet.
Eine wichtige Ergänzung im Bereich Radtouren stellen die Eisenbahnen dar. Mit den ÖBB, den Steiermärkischen Landesbahnen und der GKB (in der Weststeiermark) lassen sich über Bike & Rail die meisten interessanten (Fluss-)Radwege gut erreichen bzw. die Zu- und Rückfahrten bewältigen.
Flusstouren
Besonders beliebt sind Radtouren entlang der Flüsse (Mur, Raab, Enns, Sulm, Feistritz u.a.), die zum Teil auch auf stillgelegten Nebenbahntrassen führen (R5, R8, R13) und die meistens auch gut von Graz aus direkt oder mit der Bahn (für den Hin- bzw. Rücktransport) erreichbar sind. An diesen Radrouten hat sich eine gut organisierte Landschaft an Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben entwickelt, die auf das radfahrende Publikum eingestellt ist.
Über Kombinationsmöglichkeiten mit Bahnan- und/oder -abreise gibt ein eigener "Rad & Bahn"-Fahrplan Auskunft, den man unter Tel. 050/ 678910 (ServiceCenter der Verbund Linie, früher Mobil Zentral) beziehen oder über das Portal Radland Steiermark abrufen kann. Auch von Bus- und Reiseunternehmen angebotene Shuttledienste kann man in Anspruch nehmen. (s. Radtaxi "Dienstleistungen")
Ein sehr umfangreiches Angebot an kurzen Beschreibungen von Radtouren unterschiedlicher Art, Dauer und Schwierigkeitsgrades finden sich im Radportal des Landes Steiermark.
Beschreibungen und Berichte von ausgewählten Touren, vornehmlich auf Landesradwegen und -routen; Ausgangs- und Zielort jeweils Graz, kombinierbar mit der Bahn
R1 Sulmtal RW Deutschlandsberg - Gleinstätten - Bergla - Leibnitz (41 km) + Abstecher durchs slowenische Drautal
R2 Mur RW Predlitz - Bruck/Mur - Graz - Spielfeld - Bad Radkersburg (300 km)
R5 Mürztal RW Bruck/Mur - Frein an der Mürz (80 km);
Von Mürzzuschlag nach Neuberg auf der alten Bahntrasse (11 km)
R7 Ennstal RW Mandling - Liezen - Admont - Hieflau - Altenmarkt (143 km)
R8 Feistritztal RW Krieglach - Ratten - Birkfeld - Anger - Hirnsdorf - Fürstenfeld (106 km)
R9 Erzherzog Johann RW Graz - Dobl - Mettersdorf -Stainz (34 km)
R11 Raabtal RW Raab-Ursprung - Weiz - Gleisdorf - Feldbach - Fehring - burgenländische Landesgrenze (93 km)
R12 Thermen RW Mönichkirchen - Bad Waltersdorf - Loipersdorf - Bad Radkersburg (148 km)
R13 Seeberg RW Kapfenberg - Seewiesen - Mariazell - Erlaufsee (66 km)
R15 Rastland RW St.Michael i.O. - Wald a. Sch. - Selzthal (72 km) R16 Salzatal RW Mooslandl - Wildalpen - Gußwerk - Mariazell - Terz (75 km)
R19 Salzkammergut RW Trautenfels - Bad Mitterndorf - Altaussee - Blaa-Alm - oberösterr. Landesgrenze (50 km)
R19 Salzkammergutradweg, Abschnitt Bad Aussee - Obertraun (Koppentalradweg)
R32 Gnastal RW Feldbach - Gnas - Diepersdorf, R2 (34 km)
R21 Rittscheintalradweg RW Sulz b. Gleisdorf - Markt Hartmannsdorf - Walkersdorf - Söchau - Loipersdorf (38 km)
R41 Lammingtal RW Bruck/Mur - Tragöß/ Grüner See (26 km)
R45 Gleichenberger RW Feldbach - Bad Gleichenberg - Straden - Halbenrain (36 km)
R46 Semmering RW Semmering - Spital a.S. - Mürzzuschlag (13 km)'
R49 Mostwärts RW Graz - Laßnitzhöhe - Gleisdorf (28 km)
Übersicht Steirisches Landesradwegenetz
Extratouren
=> Out of Graz - Lohnende Ziele in GU
=> Immer geradeaus auf der Südbahnroute (2008)
=> Auf Singlespeeds Graz - Fürstenfeld und retour (2010)
=> Im Laßnitztal nicht nur mit Tunnelblick (2011)
=> Schöckl-Panorama und zur Lurgrotte (2011)
=> Sagentour ins Übelbachtal (2011)
=> Zwei schöne Routen in die Oststeiermark (2011)
=> Eine kurze Tour zum "schwarzen Gold" der Steiermark (2011)
Bei Nachbarn unterwegs
Die Beschreibungen werden ergänzt durch einige grenzüberschreitende Fahrten bzw. durch ARGUS-Touren, die in benachbarte (Bundes-)Länder führten:
=> Von Györ übers Donauknie nach Budapest (220 km)
=> Blick nach OÖ: R2 Salzkammergut RW Gmunden - Bad Aussee (75 km)
=> Die Enns entlang durchs Gesäuse zur Donau (160 km)
=> Abstecher nach Slowenien: Zwei Mühlen, zwei Länder (80 km)
=> Beidseits der offenen Murgrenze (42 km)
=> Hameln bis Hannovrisch Münden: Das Filetstück des Weserradweges (131 km)
=> Graz - Baska/Krk: Ans Meer in einem durch (450 km)
=> Tagestrip mit Bus-Support: Rund um den autofreien Wörthersee (42 km)
=> "Pioniertour" Mur - Drau - Donau (440 km)
=> Die Drau entlang bis Varaždin (300 km)
=> Klassiker rund um den Neusiedlersee (160 km)
=> Touren in der Wachau, Filetstück der Donau (100 km)
=> Auf der Parenzana durch Istrien (120 km)
"Pedalare in Italia(no)" - RadKulTouren der ARGUS Steiermark in Oberitalien:
=> Zu Palladios Villen im venezianischen Hinterland (2008)
=> Tour der Genüsse in der Emiglia Romagna (2009)
=> Brescia und seine Seen (2010)
=> Von Palmanova in die friulanische Ebene (2011)
=> Um Pavia: Zwischen Kulturgenuss und Patschenpicken (2012)
=> Geschichte, Kultur und Lotusblüten um Mantova (2013)
=> Villach - Grado: Von den Alpen ans Meer (2014)
=> Unterwegs an den Gestaden des Lago Maggiore (2015)
KARTEN & TOURENBÜCHER
Eine jährlich neu aufgelegte Radkarte von Graz liegt u.a. bei MobilZentral und bei Graz-Tourismus auf, einen Überblick über die Radrouten in der Steiermark (Landesradrouten) bietet die 2009 aufgelegte "weiß-grüne Radtourenkarte", die ebenfalls kostenlos erhältllich ist.
Günter und Luise Auferbauer: Radtourenparadies Steiermark, Alle Landes-Radwege, Styria Verlag, ISBN 3–222–12842-1, Verlag Styria, Graz 2001. Ein schöner und informativer Ausflugsführer für alle Leistungsklassen. Nachteil: Keine Detailkarten, keine Höhenprofile.