Wahlbarometer zur Gemeinderatswahl 2021

Am 28.02.2021 finden in Kärnten die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Die Radlobby Kärnten hat sich in den Bezirksstädten umgeschaut und bei den antretenden Parteien und Listen verschiedene Positionen rund um den Radverkehr abgefragt. Den WählerInnen soll so eine Entscheidungshilfe gegeben werden, von wem in den nächsten 6 Jahren radfreundliche Politik zu erwarten ist.

Vergeben werden insgesamt 7 Punkte, im Abschnitt "Vorrang" 2 Punkte, in den anderen Abschnitten je 1 Punkt.

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Feldkirchen
Hermagor
Klagenfurt
St. Veit an der Glan
Villach
Völkermarkt
Wolfsberg

Die Fragen

1 Budget

Erfahrungen aus den Niederlanden haben klar gezeigt, dass für eine ernsthafte Förderung des Radverkehrs ein Budget von 30€/EW/Jahr notwendig ist.

Frage a): Stimmen Sie zu, dass Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam 30€ pro Einwohner und Jahr in den Radverkehr investieren sollen? b): Wie viel sollte Ihrer Meinung nach Ihre Gemeinde pro Einwohner und Jahr in den Radverkehr investieren?

Anm.: Als "erfüllt" gilt dieses Kriterium nur, wenn mindestens eine Drittelfinanzierung aus dem Gemeindebudget erwogen wird.

2 Vorrang für den Radverkehr

In Kärnten sind trotz klarer Vorgaben die meisten Radwege entlang bevorrangter Straßen gegenüber einmündenden Nebenstraßen benachrangt.
Frage a): Sind Sie dafür, dass es hier zu einer durchgehenden Bevorrangung gemäß RVS kommt?

Eine "Stop&Go"-Stelle am Südring in Klagenfurt. Der Südring hat Vorrang gegenüber der Pulverturmstraße, der parallele Geh- und Radweg aber nicht.

Viele Hauptradrouten im Nebenstraßennetz sind ggü. dem PKW-Verkehr nicht ausreichend bevorrangt.
Frage b): Sind Sie dafür, dass es auch hier zu einer durchgehenden Bevorrangung kommt?

3 Flächenumverteilung

Auf Hauptstraßen führt kein Weg an ausreichend dimensionierten, baulich getrennten Radwegen vorbei, wenn man die Verkehrswende ernsthaft fördern will. Deshalb müssen Flächen vom KFZ-Verkehr zum (Fuß- und) Radverkehr umverteilt werden.

Frage a): Sind Sie bereit, Fahr- und Parkstreifen des KFZ-Verkehrs zugunsten von mehr Platz für den (Fuß- und) Radverkehr umzuwidmen? b) Wo können Sie sich das konkret vorstellen?

4 Radparken

Hochwertige Fahrradabstellplätze entsprechen gewissen Kriterien bezüglich Sicherheit (Anlehnbügel), Überdachung und Lage.

Frage a): Sind sie dafür, dass KFZ-Stellplätze zugunsten von hochwertigen Fahrradabstellplätzen in innerstädtischen und neuralgischen Bereichen umgewidmet werden? b) Wo sehen Sie in Ihrer Gemeinde dringenden Bedarf?

5 Fahrradstraßen

Fahrradstraßen können Radrouten, die (nicht nur) im Nebenstraßennetz verlaufen, deutlich aufwerten, da das Nebeneinanderfahren legal ist und automatisch Tempo 30 gilt. Für den KFZ-Verkehr ist nur das Zu- und Abfahren erlaubt, so profitieren auch Anrainer vom reduzierten Durchzugsverkehr.

Frage a): Sind Sie dafür, vermehrt Fahrradstraßen einzurichten? b) Wo sehen Sie in Ihrer Gemeinde Potenzial?

6 Radrouten und Beschilderung

Gute Beschilderung und klare Erkennbarkeit von Radrouten kann das Radfahren deutlich attraktivieren, gelungene Beispiele dafür gibt es in Vorarlberg, Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden. Gemeinden sollten also offensiv Radrouten identifizieren und neben der Verkehrsorganisation auch eine adäquate Beschilderung und Markierung einführen.

Rund um den Bodensee spannt sich ein dichtes Netz an beschilderten Radrouten, die verwendeten Pfeilwegweiser zeigen intuitiv die Richtung an, in die es weitergeht (v.l.n.r. Vorarlberg, Deutschland, Schweiz)

Frage a): Sind Sie bereit, das Radrouten- und Beschilderungssystem an das Niveau internationaler Good-Practice-Beispiele anzupassen?

Die Ergebnisse in den Gemeinden

Mit Ausnahme von Spittal/Drau (hier wurde Rücksicht auf Prozesse wie Radgipfel und Verkehrsentwicklungskonzept genommen) wurden die Fragebögen an alle antretenden Parteien und Listen in den Bezirksstädten übermittelt. Die Sortierung der Antworten und der Grafiken erfolgte alphabetisch. Zu den Detailantworten geht es mittels Klick auf den darunterstehenden Link.