Von 16. bis 22. September findet auch heuer wieder die Europäische Mobilitätswoche statt.
Unser Radlobby-Jahresrückblick 2017
Ein Rückblick auf das Jubiläums-Jahr „200 Jahre Fahrrad“ voller Radlobby-Aktivitäten. Die Radlobby-Vereine traten auch 2017 in allen neun Bundesländern und auf Bundesebene für Verbesserungen der Radverkehrssituation ein. Hier stellen wir über fünfzehn Themenbereiche vor, die wir 2017 gezielt verfolgt haben. Auch 2018 bleiben wir voll im Einsatz für Sie und Ihr liebstes Verkehrsmittel, das Fahrrad.
Kindermobilität
Der Radlobby setzt sich dafür ein, mehr sichere Kindermobilität am Rad durch Gesetzesnovellen und schulische Motivation zu ermöglichen. 2017 haben wir dazu eine große Umfrage durchgeführt, das Ergebnis: Ja zu selbstständiger Kindermobilität! 80 Prozent wollen zum Beispiel, dass Kinder selbständig am Gehsteig radeln dürfen.
Abstand macht sicher
Die Radlobby sorgt mit ihrer „Abstand macht sicher“-Kampagne für mehr Gefahrenbewusstsein und Rücksicht durch AutofahrerInnen. Denn: Dooring und zu eng überholende Fahrzeuge gefährden Radfahrende. Heuer hat das Land Salzburg die Kampagne offiziell übernommen und führt polizeiliche Überhol-Abstandskontrollen von Kfz durch.
Straßenverkehrsordnung erneuern
Es ist höchste Zeit die Straßenverkehrsordnung ins 21. Jahrhundert zu befördern. Was die radfreundliche StVO-Novelle nach Ansicht der Radlobby beinhalten sollte haben wir beim Verkehrsministerium und medial deponiert. Neuwahlen haben die Umsetzung verzögert.
Sicherer komfortabler Radverkehr
Der Einsatz für gute Radverkehrsinfrastruktur ist die Hauptaufgabe der Radlobby-Vereine, der sie in Gemeinden und Städten sowie auf Landesebene mit Engagement nachgeht. Der Grundsatz dabei: Straßen sollen für alle VerkehrsteilnehmerInnen sicher sein und genug Platz für den zunehmenden Radverkehr bieten. Entweder durch sichere getrennte Radinfrastruktur oder effektive Verkehrsberuhigung wie Fahrradstraßen, Begegnungszonen oder radfreundliche Straßen.
Jubiläum: 200 Jahre Fahrrad!
1817 hatte Freiherr von Drais in Mannheim erstmals seine zweirädrige Laufmaschine bestiegen. Das Jubeljahr wurde beim Radlobby-Neujahrsradeln in vielen österreichischen Städten eröffnet und mit zahlreichen Jubiläumsausstellungen und Events von Graz über Salzburg bis Eisenstadt ausgiebig gefeiert. Auch die RADpaRADe in Wien stand unter dem Jubiläumsmotto. Ein Freiherr auf Draisine führte dabei über 10.000 RadlerInnen an!
Gefahrenquelle Kfz, Unfallopfer Rad
Ein Fragenkatalog der Radlobby Österreich an das Verkehrsministerium BMVIT brachte neue Fakten ans Tageslicht: Die Gefahrenquelle für RadfahrerInnen ist ganz klar das Kfz. Bei drei von vier Verkehrsunfällen mit verletzten RadfahrerInnen, die keine Alleinunfälle sind, ist ein Kfz der Unfallverursacher. Mediales Radlerbashing entbehrt also jeglicher Grundlage. Eine weitere Analyse der Radlobby zeigte: Radverkehr wird immer sicherer!
Der große Radlobby-Abstelltest
Gute Radabstellanlagen sind ein zentrales Element der Radverkehrsförderung und ausschlaggebend für die Zufriedenheit von AlltagsradlerInnen. Die Radlobby hat heuer erstmals einen groß angelegten Radabstellanlagen-Test mein Österreichischen Radgipfel in Tirol durchgeführt und die Ergebnisse sowie Planungsrichtlinien in einer Broschüre veröffentlich. Download HIER.
Viele viele RadlerInnen
Die Radlobby veranstaltete heuer zahlreiche fröhlich-bunte Radfahrten: FrühlingsRADLn im April in der Linzer Innenstadt und SternRADLn im Herbst zum “Umweltzirkus” am Linzer Hauptplatz. Radparaden gab es neben Wien in St. Pölten, Wiener Neustadt, Neunkirchen und Tweed Rides in Melk sowie natürlich in Wien zum 6. Wiener Fahrradpicknick.
Nationalratswahl: Keine Koalition mit Rad
Die Radlobby-Analyse der Wahlprogramme hat anhand von sieben Kriterien radförderlicher Politik gezeigt, dass sich klimaschonende Verkehrspolitik auf das grüne Parteisegment beschränkt, alle anderen Wahlprogramme konnten die Radlobby-Kriterien kaum erfüllen. Die Chancen auf eine Koalition pro Radverkehr in der zukünftigen Regierung stehen damit nicht gut, aber die Radlobby setzt sich natürlich dennoch bei der neuen Regierung für Verbesserungen ein.
Radstrategien und Budgeterhöhungen
Im Juni wurde die neue Radstrategie der Stadt Salzburg vorgestellt, bei deren Erstellung die Radlobby eine beratende Funktion hatte. Eine Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 28% bis 2025 wird angestrebt, das jährliche Radverkehrsbudget und das betreffende Personal wird verdoppelt. Budgeterhöhungen für den Radverkehr standen auch in Wien an. Ein wichtiger Erfolg der Radlobbies auf dem Weg zum Ziel von 30€ jährlicher Radverkehrsausgaben pro Kopf.
Verbesserungen Radinfrastruktur
Ein großer Radlobby-Erfolg für sichere Radwege wurde am stark befahren Wiener Getreidemarkt erreicht - ein Highlight der mehr als 15 relevanten Umbauten und zahllosen Einbahnöffnungen In Wien. Die "Goldene Speiche" als Auszeichnung der Radlobby Wien für die beste Wiener Radverkehrsmaßnahme des Vorjahres ging an die Wipplingerstraße. In Oberösterreich wurde die Kraftwerksbrückenöffnung Abwinden Asten auf Drändgen der Radlobby endlich beschlossen.
Neueröffnung des Radweges am Wiener Getreidemarkt
Radkurse für Alle
Das österreichweite Radlobby-Kurs „FahrSicherRad im Alter“ fand u,a. in Wien, Salzburg, Ternitz, Wiener Neustadt, Baden und St. Pölten statt. Die Wiener Kurse für „Frauen in Fahrt“ brachten Anfängerinnen aufs Rad. Der „KinderRadSpaß“ der Radlobby Wien brachte über 1.000 Schulkindern Freude und Sicherheit beim Radfahren näher. Neu ist das FahrSicherRad-Training in Kleingruppen als Starthilfe für Erwachsene in Wien.
RadlerInnen lieben Fahrradstraßen
Derzeit existieren bereits über 30 Fahrradstraßen in Österreich. Bei der großen Radlobby-Umfrage wurden Fahrradstraßen am sichersten eingeschätzt. Daraufhin hat die Radlobby Wien der Verkehrsstadträtin eine Petition für Fahrradstraßen in jedem Bezirk mit 2.000 Unterschriften übergeben. Der Erfolg: ein „Masterplan Fahrradstraßen“ wurde zugesagt!
Legal Radfahren bei Rot?
Nach dem Vorbild Belgiens, Frankreichs und der Niederlande sollte das Rechts-Abbiegen bei Rot mit Zusatztafel für Fahrräder bei ausgesuchten Ampeln erlaubt werden. Auch in Basel haben aktuelle Pilotprojekte gezeigt, dass dies eine sichere Maßnahme ist. Die Radlobby setzt sich daher im Verkehrsministerium für einen Verkehrsversuch und die Änderung der StVO ein.
Rekorde bei Radelt zur Arbeit
Bei der Radlobby-Kampagne „Österreich radelt zur Arbeit“ sammelten die TeilnehmerInnen 2017 erstmals mehr als 4,5 Millionen Radkilometer und vermieden dadurch über 750 Tonnen CO2-Ausstoß. Seit heuer können außerdem radfreundliche Betriebe mit der „CFE-Zertifizierung“ von Radlobby und FGM ausgezeichnet werden.
Gebrauchtrad-Börsen und Sicherheitsaktionen
Tiroler RadlBörsen in Innsbruck und Völs, Fahrradbörsen in Wiener Neustadt, Krems und Wolkersdorf, dazu die traditionellen Sicherheitsaktionen in Graz sowie Salzburg und Radwerkstätten in Krems und Korneuburg: die Radlobby war hochaktiv! Zusätzlich wurden Fahrradfilm-Abende im Schwarzatal, Deutsch-Wagram, Wiener Neustadt und Korneuburg organisiert. In Wien ruft das große RADKULT Festival vor die Leinwand.
Radlobby aktiv vor Ort
Verkehrsplanung für Radverkehr passiert direkt vor Ort, daher betreibt die Radlobby verstärkt die Gründung von Regionalgruppen auf Gemeinde- oder Bezirksebene. In mehr als 40 Gruppen können engagierte RadfahrerInnen so ihr alltägliches Umfeld mitgestalten und werden von erfahrenen RadlobbyistInnen unterstützt. Wer mitmachen möchte: einfach bei Ihrer Bundeslandzentrale melden. Alle Kontakte auf radlobby.at.
Quiz
Wie oft kommt in unserem gedruckten Jahresbericht (PDF hier zum download) das Wort „Rad“ vor? Lösung bis 15.1.2018 per E-Mail an
senden und Überraschungspaket gewinnen! Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir am 16.1.2018 u.a. einen MELON-Helm und ein ABUS-Schloss!
Übrigens: „Rad“ zählt auch als Wortbestandteil mit.
PDF hier zum Download: