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2017 war in Graz ein gutes Radjahr
Die Delle vom Jahr davor konnte 2017 ausgebügelt werden: An den vier zentrumsnahen automatischen Zählstellen in Graz wurden wieder stärkere Radlerströme gemessen, am Radweg Glacisstraße fast ein Drittel mehr als vor vier Jahren.
"Abgestiegen! In Graz geht die Zahl der Radler rasant zurück!" titelte ein Gratisblatt im Vorjahr reißerisch. Tatsächlich waren die an den vier Messpunkten übers Jahr gemessenen Frequenzen nicht eklatant, aber durchgängig gewesen. Als Gründe wurden etwa anders verlaufende Radlerströme aufgrund von Baustellen gemutmaßt.
2017 konnte das Minus überall wieder wettgemacht werden, das satteste Plus registrierte das Radar am Glacis-Radweg im Stadtpark mit gut 17 Prozent, an der stärksten Station Keplerbrücke waren es auch noch knapp 7 Prozent. Im Langzeitvergleich (4 Jahre) betrug das Mehr am Glacis sogar 29,5 Prozent und an der Bertha-von-Suttner-Brücke 13 Prozent. Hier gab es mit der Körösistraße auch einen Ausreißer nach unten (minus 18 Prozent), was als "Rückpendeleffekt" nach der Sperre des Steininger-Stegs (HR2) im Zuge der Keplerbrücken-Sanierung zu sehen ist.
Spitzen am Glacis
Die Spitzen lagen praktisch überall im Mai, gefolgt vom Oktober. So waren auf der Keplerbrücke an einem durchschnittlichen Werktag im Mai knapp 7.000 RadlerInnen unterwegs, im Stadtpark über 6.000, in der Körösistraße knapp 5.000. Um ein Drittel bzw. die Hälfte gehen die Radlerströme an Sams- und Sonntagen zurück, detto in den Wintermonaten Dezember, Jänner und Februar.
Erhebung im Herbst
Nach dem Einbruch von 2016 sind die Vorjahresdaten ein Hoffnungsschimmer dafür, dass auch die für Herbst geplante neue KONTIV-Erhebung wieder besser ausfallen könnte. In der letzten Erhebung 2013 war der mit dem Fahrrad erledigte Anteil der von GrazerInnen zurückgelegten Wege gegenüber 2008 von 16,1 auf 14,5 Prozent zurückgegangen, was man mit dem starken Zuzug in den Randgebieten und der dort noch wenig ausgebauten Radinfrastruktur erklärt hat. Laut Verkehrsstrategie der Stadt soll ja der Radverkehrsanteil bis 2020 auf 20 Prozent gesteigert werden - ein aus heutiger Sicht wohl zu ambitioniertes Ziel.