Antworten zu Frage 11

11. Feinstaub führt in Österreich jährlich zu 6.100 verfrühten Todesfällen. Tirol als international bekanntes Transitland leidet unter der Luftverschmutzung verursacht durch Verkehr umso mehr. Welche Maßnahmen werden Sie zur Bekämpfung der Feinstaubbelastung und in weiterer Folge zur Reduktion von „Feinstaubtoten“ ergreifen?

Laut Europäischer Umweltagentur verursacht die Luftverschmutzung durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon in Österreich 6.100 vorzeitige Todesfälle pro Jahr, das sind 69 Todesfälle pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In elf anderen EU-Staaten ist die Zahl der Todesopfer im Verhältnis zur Bevölkerungszahl niedriger als in Österreich. Hochgerechnet auf die Tiroler Bevölkerung (2020; 754.705) bedeutet dies, dass jährlich 515 Personen in Tirol an den Folgen der Feinstaubbelastung durch Verkehr sterben.

ÖVP

Mit dem Immissionsschutzgesetz Luft haben wir bereits eine wichtige Maßnahme für saubere Luft entlang der Haupttransitroute durch das Inntal gesetzt. Der Rückgang der Schadstoffe bei den Luftwertmessungen bestätigt diesen Weg: diese Maßnahme war ein Erfolg, vor allem für die Menschen die entlang dieser Route wohnen. Nichtsdestotrotz werden wir unseren Kampf gegen die Transitbelastung weiter fortsetzen.

SPÖ

Die Belastung und die Folgeerkrankungen durch den Verkehr besonders den Schwerverkehr haben ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Wir treten für eine Korridormaut, ein sektorales Fahrverbot und eine Obergrenze von max. 1 Million LKWs ein, um endliche eine Verbesserung für die Bevölkerung zu erreichen. 

Wir müssen den Güterverkehr auf die Schiene bringen und der Industrie und dem Handel beim Umstieg helfen. 

Außerdem fordern wir eine flächendeckende LKW-Maut auf den Landes- und Gemeindestraßen. 25% der Einnahmen daraus fließen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.

Die Grünen

Dank diverser Maßnahmen (Lufthunderter, Fahrverbote,…) ist es gelungen, dass letztes Jahr erstmals in Tirol alle Grenzwerte eingehalten wurden. Auf diesem Erfolg dürfen wir uns allerdings nicht ausruhen. Zur weiteren Verbesserung der Luftqualität in Tirol schlagen wir insbesondere niedrigere Tempolimits vor: 100 km/h auf der Autobahn, 80 km/h auf der Landesstraße und 30 km/h im Ortsgebiet. Am wirksamsten gegen Feinstaub ist aber insgesamt natürlich eine Reduktion des Verkehrs insbesondere durch Verlagerung auf Zug, Bus, Rad- und Fußverkehr.

Liste Fritz

Die Feinstaubbelastung ist ein Problem, welches seine Hauptursache im Verkehr hat. Die höchsten Feinstaub-Emissionen weisen Diesel-Pkw ohne Partikelfilter sowie Benzin-Pkw mit Direkteinspritzung auf. Hierfür bieten sich dieselben Lösungsansätze an, welche die Liste Fritz bereits bei Frage 5 gelistet hat: Reduktion des motorisierten Individualverkehrs durch ein gratis Öffi-Ticket für alle Tiroler:innen, Anreize um die Verlagerung von LKW auf die Schiene voranzutreiben und die Steigerung des Radverkehrs in Tirols Städten.

NEOS

Ebenso wie die Belastungen durch Feinstaub führen auch Lärmimmissionen bekanntlich zu immer mehr gesundheitlichen Problemen bei den verkehrsgeplagten Anrainer_innen der belasteten Routen durch Tirol. Wir NEOS haben uns seit jeher für Maßnahmen eingesetzt, um den Transit-, Schwer- und Individualverkehr zu reduzieren um dadurch die negativen gesundheitlichen Folgewirkungen einzudämmen und werden dies auch künftig tun.

KPÖ

Maßnahmen zur Reduktion des motorisierten Verkehrs mindern auch die Feinstaubbelastung.