Internationaler Tag gegen Lärm: Mitmachen und gewinnen!

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Am 24. April 2019 findet der 22. Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day- statt. An diesem Aktionstag geht es darum, die Aufmerksamkeit auf die Ursachen von Lärm und dessen Auswirkungen zu lenken. Lärm - insbesondere Verkehrslärm - ist eine Begleiterscheinung steigender Mobilität und Technologie unserer Gesellschaft. Er stellt für viele Menschen eine seelische und körperliche Belastung dar.

Lärm macht krank

Heutzutage prasseln nahezu rund um die Uhr Geräusche auf uns ein, als Lärm bezeichnet man dabei unerwünschten Schall. Bei jedem störenden Geräusch gerät der menschliche Körper in Alarmbereitschaft. Er schüttet Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt und die Atemfrequenz nimmt zu. Neben Stress hat Lärm weitere direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, wie:

  • Nervosität, Angespanntheit
  • Müdigkeit, Niedergeschlagenheit
  • Aggressivität
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Störung der Konzentration
  • Beeinträchtigung des Leistungsvermögens
  • Vermindertes Leseverständnis sowie Langzeitgedächtnis und Motivation bei Schulkindern
  • Erschwerte Kommunikation
  • Soziale Isolierung

Auch die physischen Probleme in Form von Schäden am Gehör selbst sind nicht zu unterschätzen. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Tinnitus und Schwerhörigkeit sind zur Volkskrankheit geworden. Das Beunruhigende daran: Bereits 15 Prozent der Jugendlichen hören so schlecht wie 50-Jährige. Pro Jahr gibt es 6.000 neue Fälle von lärmbedingter Schwerhörigkeit, die als Berufskrankheit anerkannt wird.

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Verkehr als zweitgrößtes Gesundheitsrisiko 

Verkehrslärm stellt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach der Luftverschmutzung das zweitgrößte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa dar. Dauernder Verkehrslärm ist mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlafstörungen, Stress und Tinnitus verbunden. Der Straßenverkehrslärm entsteht vor allem durch Motorgeräusche der verschiedenen Fahrzeuge (Autos, Motorräder, Busse, Lkws etc.) und durch Abrollgeräusche der Reifen auf der Fahrbahn. Dabei gilt: Je schneller Fahrzeuge unterwegs sind, desto höher ist der Lärmpegel (Schalldruckpegel). Der beste Lärmschutz ist die Verringerung und Vermeidung von Lärmquellen, wie sie Kraftfahrzeuge darstellen. So können durch die verstärkte Nutzung des Fahrrads als umweltfreundlichstes und leisestes Fortbewegungsmittel, der öffentlichen Verkehrsmitteln und diverser Fahrgemeinschaften nicht nur Feinstaub und andere Schadstoffe, sondern auch das Straßenverkehrsaufkommen und damit der Lärmpegel gesenkt werden. 

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Langsamer ist leiser und sicherer

Eine wichtige Lärmschutzmaßnahme sind Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sie reduzieren den Lärmpegel deutlich: In verkehrsberuhigten Zonen mit 30 km/h Geschwindigkeitsbeschränkung ist der Lärmpegel um rund vier Dezibel geringer als bei 50 km/h maximal erlaubter Geschwindigkeit im Ortsgebiet. Auf Autobahnen bringt eine Tempo-100-Beschränkung gegenüber 130 km/h eine Lärmreduktion um rund zwei dezibel. Diese Pegelminderungen scheinen gering, eine Lärmreduktion um drei Dezibel entspricht aber einer Reduktion des Verkehrsaufkommens um die Hälfte.
Ebenso sind geringere Tempi sicherer. Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Zusammenstoß mit Tempo 30 ist beispielsweise dreimal so hoch wie bei einem Zusammenstoß mit Tempo 50. 

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Individuelle Lärmempfindlichkeit

Wie Menschen auf Schall reagieren, ist individuell geprägt. Dabei spielen zahlreiche Faktoren wie etwa die Lärmart, die persönliche Einstellung, die Tageszeit, der Gesundheitszustand und das Alter eine Rolle. Die WHO definiert Gesundheit als «einen Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens». Nicht nur objektiv feststellbare körperliche Krankheitssymptome gelten damit als gesundheitliche Beeinträchtigungen, sondern auch das durch Lärm gestörte subjektive Wohlbefinden. Langfristig kann die Einschränkung der Lebensqualität ebenfalls zu Krankheit führen.

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Ein Tag gegen Lärm 

Am Tag gegen Lärm sollen alle, denen Ruhe genießen und ruhig schlafen können ein Anliegen ist, laut auf die von vielen unterschätzte Gefahr Lärm hinweisen! Seit 1995 findet jedes Jahr der vom Verband der Gehörgeschädigten (League for the Hard of Hearing) initiierte "International Noise Awareness Day", der Tag gegen Lärm, statt. Mit dem Tag gegen Lärm soll bei diversen Veranstaltungen auf Lärm als Umweltthema aufmerksam gemacht werden.

Radlobby Aktion ROLLT RUHIG: Mitmachen!

Auch die Radlobby möchte ein Zeichen für eine ruhigere, lebenswertere Stadt setzen - und fordert alle auf, mitzuhelfen! Gemeinsam sind wir mehr! 

Mitmachen und gewinnen:

  1. Drucken Sie sich unser Bild mit dem Slogan "MEIN FAHRRAD ROLLT RUHIG" aus
  2. Bringen Sie es auf Ihrem Fahrrad (auf Korb, Rahmen, Fahrradtasche, etc.) an
  3. Fahren Sie damit so viel wie möglich herum
  4. Machen Sie ein Foto und schicken Sie es per Mail oder posten Sie es mit dem Hashtag #rolltruhig auf unserer facebook Seite. 

Unter allen Einsendungen verlosen wir eine Fahrradpumpe und ein Schlauchset. 

Hier gibts das Bild zum Ausdrucken: 

Langfristige Maßnahmen setzen

Mit den Umgebungslärmkarten und den darauf aufbauenden Aktionsplänen wird nicht nur aufgezeigt, wo es laut ist und ob etwas getan werden muss. Langfristig gesehen stellen diese Karten auch einen wichtigen Beitrag zu einer vorausschauenden Planung dar - damit viele Lärmprobleme gar nicht erst auftreten. Lärm entsteht nicht von alleine – von Lärm Betroffene sind auch oft Verursacher. Das alltägliche persönliche Verhalten kann dazu beitragen, Lärm zu vermeiden oder zu verringern. Dazu braucht es ein Bewusstsein jedes einzelnen und gute Rahmenbedingungen, wie fahrradgerechte Regeln, eine zukunftsfähige Radinfrastruktur und ein zeitgemäßes Radverkehrsbudget von 30€ pro Person/Jahr. 

Versuchen Sie auch selbst jeden Tag zu einem Tag gegen Lärm zu machen!  Unser Tipp: Legen Sie so viele Wege wie möglich mit dem Rad zurück. Es ist leise, umweltschonend und hält Sie gesund