Von 16. bis 22. September findet auch heuer wieder die Europäische Mobilitätswoche statt.
Unfallzahlen im Vergleich: Radverkehr wird sicherer
Soeben wurden die Unfallzahlen für 2016 von der Statistik Austria präsentiert. Resultat im Radverkehr: 7.331 Verletzte bei Radunfällen waren im Jahr 2016 zu verzeichnen, das sind um 7% mehr als noch 2015. Das zeigt einen kontinuierlichen, bedauerlichen Aufwärtstrend über die letzten vier Jahre, der aber mit der stetigen Zunahme des Radverkehrs erklärbar ist. Denn: Radverkehr wird immer sicherer!
Dieser Trend der zunehmenden Sicherheit ist durch diesen Radlobby-Vergleich gut belegt: Laut österreichweiter Mobilitätserhebung "österreich unterwegs" des BMVIT hat sich die Verkehrsleistung im Radverkehr über zwei Jahrzehnte mit 126% Zunahme mehr als verdoppelt, während die Zahl der verletzten Radfahrenden nur um 20% zunahm. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsleistung im Radverkehr stieg von 2,3 Millionen auf 5,2 Millionen Personenkilometer von 1995 bis 2013 (+126%) , während die Steigerung der verletzten Radfahrenden im gleichen Zeitraum von 5.184 auf 6.335 weitaus geringer ausfiel (+20%).*
Sicherheitsmaßnahmen durch Politik nötig
Bei den tödlich verunglückten RadfahrerInnen liegt die traurige Zahl bei 48 und damit knapp über dem Jahresmittel (von 46 Toten) der letzten 4 Jahre. D.h. diese Zahl stagniert. Alarmierend ist dass die Zahl der bei Unfällen mit schweren Lkw getöteten Personen allgemein auf 74 gestiegen ist, darunter waren auch viele RadfahrerInnen. Dazu Alec Hager, Sprecher der Radlobby: "Besonders beim Lkw-Thema, aber generell bei Sicherheitsmaßnahmen für den Radverkehr hat die Politik noch nicht ausreichend reagiert: es braucht niedrigere Tempobeschränkungen in Stadt und Land, Verbreiterungen von Radwegen, Lkw-sicheres Kreuzungsdesign, radfreundliche Ampelschaltungen und generell deutliche Budgeterhöhungen, die eine rasche Umsetzung dieser Maßnahmen ermöglichen."
Zusammenfassung der Unfalldaten 2016
Laut Statistik Austria gab es im Jahr 2016 ...
- 38.466 Unfälle mit Personenschaden; im Durchschnitt täglich 105 Unfälle; rund 500 (+1,3%) mehr als 2015
- 48.393 Verletzte; im Durchschnitt täglich 132 Verletzte; rd. 1.000 (+2,2%) mehr als 2015
- 432 Getötete bedeuten im Durchschnitt alle 20 Stunden ein Todesopfer (1,2 pro Tag); um 47 (-9,8%) weniger als 2015; zweitniedrigstes Ergebnis nach 2014 (430 Getötete)
- 72% aller Verkehrstoten waren Männer, in der Altersgruppe der 20 bis 24-Jährigen lag der Anteil der Männer bei 89%
- Zahl der getöteten Pkw-InsassInnen auf Niveau von 2014 gesunken (-49 Tote)
- Verkehrsarten (Vergleich 2006/2016): Mehr Verunglückte mit Rad und Motorrad, gleich viele verunglückte FußgängerInnen; die stärksten Rückgänge bei Moped und Pkw
- Mehr Alkoholunfälle und Verletzte als 2015; niedrigster Wert bei Getötetenzahl (22)
- Mehr verletzte, aber weniger getötete Kinder als 2015
- Zahl der bei Unfällen mit schweren Lkw getöteten Personen auf 74 gestiegen
Verkehrsstatistik: LINK
*Quellen: Statistik Austria, BMVIT "österreich unterwegs", KfV 1999