"Aus" für Radball-Comeback

4. Dezember 2017 - 21:17

They never come back. Ein Slogan, der leider auch für den Radball in der Steiermark gilt. Nach einigen Jahren erfolgversprechender Wiederbelebung gaben die Initiatoren des Deutschlandsberger Projekts nun auf.

2010 wurde beim JUFA Jugend- und Familiengästehaus in Deutschlandsberg die für den Rad-Hallensport maßgeschneiderte Arena eröffnet. Der damalige Präsident des Steirischen Radsportverbandes Rupert Tschernko und Bürgermeister Josef Wallner wollten Radball und Kunstfahren, zwei seit Jahrzehnten aus der Steiermark verschwundene Disziplinen, zurückholen. Zunächst wurde mit Gastspielen von Teams aus den österreichischen Saalsport-Regionen NÖ und Vorarlberg und aus dem Ausland Promotion gemacht, ab 2012 gingen Petz Macsek und und Egon Koller daran, für den Verein ASKÖ Bike- und Radsportzentrum Deutschlandsberg Nachwuchs in Schulen zu rekrutieren. Tatsächlich wurde man in der VS Wildbach fündig und trainierte ein knappes Dutzend Kids zweimal die Woche. Das noch schwieriger zu trainierende Kunstfahren - hier war die Steiermark in den 1950er- und 1960er-Jahren eine Hochburg gewesen - wollte man zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff nehmen. Es sollte bei der Absicht bleiben.

Schon Ende 2012 nahmen zwei Schülermannschaften an einem Radball-Turnier teil, bis Juni 2017 wurden fünf Turniersiege und vier Vizemeistertitel der nö.-steirischen Meisterschaften errungen. Die Zwillinge Florian und Lukas Reinisch waren 2016 sogar ins Nationalteam nominiert worden. Mit Sophie Spitzer hatte der Verein auch die erste steirische Radballerin in seinen Reihen.

Warum dann das Ende? "Zuerst sind die wichtigsten Spieler ausgefallen, dann wir Trainer, krankheitsbedingt. Und Nachfolger konnten nicht gefunden werden", resümiert Petz Macsek ohne Bitterkeit: "Wir haben es gerne gemacht."

Der Verein wurde aufgelöst, die kurze Comeback-Ära des Radsports in der Steiermark war vorbei - fast. Die Gastmannschaften aus Schwechat und St. Pölten waren von den Spielbedingungen so angetan, das sie für 2018 schon das Triningscamp in der Weststeiermark gebucht haben.