Der BiciBus zur VS Liebenau ist erfolgreich gestartet und fährt weiter:
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Von der Radlobby ARGUS Steiermark wird er seit Jahren gefordert, doch bisher sind alle Anläufe gescheitert, am Grazer Joanneumring einen Radweg zu errichten. Wird jetzt die Chance im Zuge des Straßenbahnbaus genutzt? Wie es geht, zeigte eine Aktion am Tag des Fahrrads.
Für den stetig wachsenden Radverkehr fehlt eine leistungsstarke Ost-West-Verbindung südlich der Innenstadt, zugleich ist die bestehende Radroute durch die Fußgängerzone überlastet, was mitunter zu Konflikten führt. Im Zuge der in Planung befindlichen Innenstadtentflechtung der Straßenbahn könnte kostengünstig eine neue Radverkehrsverbindung entlang dieser Trasse mitgestaltet werden.
Für die Radlobby ARGUS Steiermark stellte Dr. Stephan Landgraf (TU Graz) beim Österreichischen Radgipfel im Mai 2019 in Graz ein Konzept vor. Dieses wandelt die nördliche Autospur in einen vier Meter breiten Zweirichtungsradweg um und zeigt, dass die vorhandenen Straßenbreiten eine RVS-konforme Führung von Tram und Rad zulassen. Ergänzt durch die Fortführung über die Neutorgasse könnte dies die Radroute durch die Innenstadt deutlich entlasten.
Bürgermeister Siegfried Nagl: „Wir haben den Trend erkannt, die Botschaft verstanden. Wir müssen bei Verkehr und Klima in Graz die Wende einleiten.“
Verkehrsstadträtin Elke Kahr: „Es ist Zeit für einen Qualitätssprung. Der Ringradweg wird neu geplant."
Die Straßenbahn soll allerdings frühestens 2024 über die neue Trasse rollen.
Dass eine Radroute kurzfristiger umgesetzt werden könnte, demonstrierten am 3. Juni, dem „Tag des Fahrrades“ etwa 200 RadlerInnen, die einem Aufruf der Grazer Mobilitätsinitiative MoVe iT gefolgt waren. Mit rotem Teppich und aufgesprühten Radpiktogrammen wurde die etwa 250 Meter lange Route am Joanneumring zum Pop-Up-Radweg und für 30 Minuten „probebefahren“. Bleibt die Frage: Warum nicht ein Provisorium einrichten und testen?