Ringradeln 2.0 als Signal für die Verkehrswende

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Unter dem Motto „Für einen fairen Anteil der Straße!“ radelten etwa 500 engagierte GrazerInnen trotz zeitweisem Regen zwei Runden um den Ring, um die Forderung nach einer Platzumverteilung zu bekräftigen.

Im Oktober 2019 wurde von Stadt Graz und Land Steiermark eine Radoffensive angekündigt, die es in sich haben sollte: 100 Millionen Euro sollten gemeinsam in den folgenden zehn Jahren in Graz und Umgebung für ein Radnetz in Graz, Radschnellwege bis ins Umland, Fahrradgaragen, etc. investiert werden. Davon ist bislang nicht viel zu bemerken. Unter anderem war in der Präsentation auch von „Rad-Highways entlang der Mur für rasche Nord-Süd-Verbindungen“ die Rede, was angesichts einer zuerst geplanten und dann doch nicht realisierten Verbreiterung am Lendkai und der jüngsten Ablehnung im Gemeinderat eines Radweg-Lückenschlusses am Grieskai seltsam klingt. Der Knackpunkt bei diesen Beispielen: der fehlende politische Mut zur Umwidmung von Auto-Fahr- bzw. Parkspuren zu Radwegen. Zudem positioniert sich der Koalitionspartner FPÖ als „Stimme der Autofahrer“ und Vizebgm. Eustacchio bekräftigte im Juni 2020: „Diesen Radweg (Anm. Joanneumring) wird es mit mir ganz sicher nicht geben.“

Die Veranstalter des Ringradeln 2.0 (MoVe iT – Radlobby ARGUS Steiermark als Teil von MoVe iT –, Fridays for Future, Students for Future, 1 Planet 4 All und System Change Not Climate Change) hatten mit dem Zusatz aufgerufen: „Bring your music, masks and friends.“ Rund 500 friends kamen zur Oper, durchwegs diszipliniert mit masks und Abstand und hörten zu Beginn die eindringlichen Statements der MitorganisatorInnen: "Genügend Platz für diese Lösungen ist vorhanden, man muss ihn nur besser verteilen. Wir haben keine Zeit mehr, auf Projekte zu warten, die irgendwann einmal vielleicht umgesetzt werden!", so Florian von MoVe iT in seiner Rede. (Die ganze Rede gibt es hier zum Nachlesen).
Die Menge ließ sich auch durch zeitweise Regenschauer nicht beeindrucken und startete zu zwei Runden im Uhrzeigersinn um den Ring: vorneweg das Disco Bike – ein XYZ-Lastenrad mit DJ und music (passenderweise Fahrradsongs)–, viele Lasten- und Familienräder, gute Stimmung, zeitweise Klingelkonzerte. Am Ende fanden sich alle wieder vor der kleinen Bühne in der Franz-Graf-Allee ein und ließen den Nachmittag bei Livemusik ausklingen.

 

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