Der BiciBus zur VS Liebenau ist erfolgreich gestartet und fährt weiter:
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Die Radlobby ARGUS Steiermark wendet sich in einer gemeinsamen Aussendung mit dem Verein Kinderbüro® – Die Lobby für Menschen bis 14, der Kinderbürgermeisterin von Graz und MoVe iT Graz anlässlich des Kinderschwerpunkts der Stadt Graz an alle Stadträt*innen und Gemeinderät*innen, die Radmobilität von Kindern zu steigern und zu verbessern und die Verkehrssicherheit für Kinder zu erhöhen.
Diese drei Anregungen sollen in die Planungen der Stadt aufgenommen werden:
Hotspot Augarten (Foto: Radlobby ARGUS Steiermark)
Im August 2021 hat das Kinderbüro gemeinsam mit der Radlobby ARGUS Steiermark eine Stellungnahme an den Gemeinderat verfasst, um die unhaltbare – erst durch den Bau der Augartenbucht geschaffene – Situation für Kinder und Radfahrende (sowie viele andere Besucher*innen) im Augarten zu lösen. Die Forderungen umfassen 1. einen Lückenschluss des Radwegs am rechten Murufer (Grieskai) sowie 2. die Schaffung eines eigenen, kreuzungsfreien, hochqualitativen Radwegs am linken Murufer entlang des Augartens. Die Kinderbürgermeisterin des Kinderparlaments hat diese bereits ebenso unterstützt: „Der derzeitige Radweg durch den Augarten kann sehr gefährlich für alle Parknutzer*innen werden, deshalb sollte es einen sicheren und schönen Radweg am rechten sowie am linken Murufer geben.“
Wir fordern, diese Lösungsvorschläge rasch, aber jedenfalls im Jahr 2022, umzusetzen.
Auf Radspielplätzen können Kinder ihr Geschick trainieren, damit sie sicher im Straßenverkehr unterwegs sind. Damit unterscheiden sich Radspielplätze auch klar von Verkehrserziehungsgärten. Bereits im März 2021 hat die Radlobby ARGUS Steiermark an den damaligen Sportstadtrat Kurt Hohensinner eine Anfrage gestellt, anlässlich des Sportjahres Graz Radspielplätze zur Verbesserung der Motorik von Kindern zu errichten. „Es sollte mehr Fahrradspielplätze in der Stadt geben, wo Kinder einfach Spaß haben und sie das Fahrradfahren trainieren können,“ bekräftigt Kinderbürgermeisterin Lucia Havrillová. Im Juni 2021 hat der Gemeinderat der Stadt Graz einstimmig beschlossenen, mehrere Radspielplätze für Kinder zu errichten. Bis heute gibt es aber keinen einzigen Radspielplatz in Graz.
Wir fordern eine rasche Umsetzung der Radspielplätze noch bis Frühling 2022. Wichtig ist dabei, von guten Beispielen aus anderen Städten (z.B. Wien) zu lernen. Die Radlobby ARGUS Steiermark bietet entsprechende Beratung und kann den Kontakt zu Radspielplatz-Expert*innen für die Umsetzung knüpfen.
In Italien (Ferrara), Spanien (Barcelona, Madrid) oder Deutschland (Frankfurt/Main) wird das äußerst erfolgreiche Konzept des BiciBus durchgeführt: Schüler*innen teilnehmender Schulen fahren gemeinsam mit dem Rad zur Schule. Dabei fahren Rad-Guides mit dem Fahrrad in der Früh vor Schulbeginn eine vordefinierte Route mit "BiciBus-Haltestellen" ab. An den Haltestellen warten die Schulkinder mit ihren Rädern und können geschützt im Konvoi mit dem Rad zur Schule fahren. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und möglichst viele Kinder (und deren Eltern) zur Teilnahme zu überzeugen, wird der entsprechende Streckenabschnitt für einen kurzen Moment für den KFZ-Verkehr gesperrt. So lernen Kinder schon früh, mit dem Rad zur Schule zu fahren und erleben dies in einem sicheren Umfeld. Schöner Nebeneffekt: Auch Pendler*innen können die Route nutzen, um sicher mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.
Wir fordern, das Konzept des BiciBus auch in Graz umzusetzen und damit im Jahr 2022 zu starten. Als Termine für die gemeinsamen Radfahrten zur Schule eignen sich der Frühsommer sowie der Herbst nach Schulbeginn. Das Kinderbüro sowie die Radlobby ARGUS Steiermark unterstützen hier gerne in der Planung.
(Anmk.: 7. Oktober 2022: Der BiciBus hat Graz erreicht!)
“Ich möchte hier in Vertretung der anderen Kinder deren Ideen und Anliegen einbringen. Wir vom KinderParlament Graz arbeiten nun schon sehr lange an diesem Thema, aber bisher ist noch nicht viel passiert. Deshalb unterstütze ich die Anliegen der Radlobby und des Kinderbüros.” (Lucia Havrillová) |
Die Grazer Kinderbürgermeisterin Lucia Havrillová (Foto: Kinderbüro) |
Verbesserung der Kreuzungssituationen
Unübersichtliche Übergänge sollten mit guten Lösungen sicherer gemacht werden, weil Kinder auf Grund ihrer Größe nicht so gut gesehen werden und Kinder oft weit nach vorne gehen müssen, um zu sehen, ob es frei ist oder ein Auto kommt.
Die Autofahrer*innen haben bei den Kreuzungen viel länger grün als die anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Die Grünphasen für Autos sind zirka 50 Sekunden und die Radfahrer*innen und Fußgänger*innen haben nur 10 Sekunden, um über die Straße zu kommen. Bei dieser Ampelschaltung wird eine Gruppe von Menschen bevorzugt. Wenn wir wirklich wollen, dass wir ein durchgängiges Fahrradnetz haben, dann gehört auch dazu, dass bei einer Ampel die Menschen, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren auch nicht länger warten müssen als die Menschen, die mit dem Auto fahren.
Die Grünphasen-Gleichschaltung von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mit den abbiegenden Autos ist für Kinder und Jugendliche viel zu gefährlich. Solche Ampelschaltungen sollten nicht erlaubt sein.
Bei manchen Stellen ist es als Fahrradfahrer*in umständlich, an den Druckknopf zu gelangen. Meist muss man den Fahrradweg dafür verlassen und/oder teilweise auf dem Zebrastreifen fahren.
Verbesserung der Radabstellmöglichkeiten
An vielen Orten fehlen Fahrradabstellplätze. Es ist wichtig, dass man das Fahrrad dort abschließen kann und nicht nur anlehnen. Das ist bei vielen Abstellplätzen umständlich oder gar nicht möglich.