PLUS: Karwendelbrücke, Innsbruck
Im Jahr 1912 wurde die von Ingenieur Josef Riehl erbaute Mittenwaldbahnstrecke durch das Karwendel eröffnet. Aufgrund des schwierigen Geländes war das eine technische Meisterleistung dieser Zeit, die Strecke weist eine Anzahl spektakulärer Bauwerke auf. Dazu gehört auch die 104 Meter lange zweiteilige Kastenbrücke über den Inn, deren bauliche Besonderheit die nicht verschweißten sondern durch 7000 Nieten verbundenen Eisenteilen darstellen.
Ursprünglich war keine öffentliche Nutzung vorgesehen, im oberen Teil verläuft die Bahnstrecke und der darunter befindliche Steg diente zur Inspektion. Da es aber zwischen der Innbrücke im Zentrum und der Kranebitter Brücke 7 Kilometer westlich keine Brücke gab und die Stadt sich langsam in diese Richtung zu strecken begann, wurde in den 1920er Jahren die Karwendelbrücke für Fußgänger geöffnet.
Seit Jahren gab es Bestrebungen die unter Denkmalschutz stehende Brücke auch dem Fahrradverkehr zugänglich zu machen. Die Stadt Innsbruck, die ÖBB als Eigentümerin und das Denkmalamt haben wohl lange und hart verhandelt bis es so weit war.
Am 19. Oktober 2015 gab es die offizielle Eröffnung dieser neuen Innquerungsmöglichkeit für Radfahrer.
Der Steg wurde von 1,70m auf 2,78m verbreitert, bei den Portalen besteht eine kurze Einengung auf 2,46m, sodass Fußgänger und Radfahrer sich bequem aneinander vorbeischlängeln können.
Natürlich gibt es inzwischen mehr Innbrücken im Stadtbereich als vor hundert Jahren. Erst kürzlich wurde auch die nahegelegene Freiburger Brücke für den Fahrradverkehr adaptiert, allerdings mit teilweise etwas barocker Streckenführung. Dennoch sieht man durch die gute Annahme und Nutzung, dass durchaus Bedarf vorhanden ist und es macht auch Spaß, die schöne Fachwerkbrücke mit dem Rad zu queren.