Hier finden Sie unsere Statuten.
Neue Gleise in der Landstraße - doch altes Rumpelpflaster bleibt!
Wenn jetzt betont wird, dass die Straßenbahngleise in der Landstraße erstmalig seit 40 Jahren erneuert werden, kann man davon ausgehen, dass jetzt wieder für Jahrzehnte vollendete Tatsachen geschaffen werden. Tatsachen, die im Hinblick auf den Radverkehr alles anders als nachhaltig und vorausschauend sind.
Wer in den letzten Jahrzehnten ein bisschen die Abläufe in der FUZO Landstraße beobachtet hat, musste feststellen, dass der überwiegende Teil der RadfahrerInnen den unmittelbar an die Schienen angrenzenden Pflasterstreifen befahren hat. Dieser Bereich ist leider aufgrund des holprigen Kopfsteinpflasters sehr unangenehm zu befahren.
Alle die fordern, der Radverkehr möge sich weiterhin die Fläche mit den Fußgängern teilen, haben sich noch nicht konkret mit den Verhältnissen in der Landstraße auseinandergesetzt bzw. verschließen sich vor der Realität. Dieser Streifen hätte jetzt bei der Erneuerung der Schienen in der Qualität erhöht werden können (d.h. ebenere Oberfläche mit flachen Platten), gleichzeitig wäre es zu einer Entflechtung der Verkehre gekommen, weil die Radfahrer dann hier und nicht 1,5m weiter rechts in der eigentlichen FUZO fahren könnten, wo sie sich mit den Fußgängerinnen arrangieren müssen.
Es ist ernüchternd, wie wenig Weitblick hier seitens jener Teile der Politik, die diese Verbesserung abgelehnt haben (SPÖ und FPÖ) dem Radverkehr gegenüber gebracht wird. Mit fadenscheinigen Argumenten wurde hier die Umsetzung dieser wesentlichen Verbesserung abgelehnt.
Technisch hätte es möglich sein müssen, die Erschütterung der Straßenbahnen aufzunehmen und evtl. mit einer zusätzlichen Fuge getrennt zumindest einen rd. 40 cm breiten ebenen Streifen zu errichten.
In Gmunden werden in der Theatergasse gerade jetzt - für den Schwerverkehr ausgelegt - die ebenen Platten bis an die Schienen der Straßenbahn herangelegt:
In Linz findet man 100 Gründe, warum das nur mit dem Rumpelpflaster mit den meist offenen und gefährlichen Fugen geht. Und die Optik kann auch nicht wirklich ein Argument sein, diese so große Verbesserung nicht umsetzen zu können.
Linz hätte zahlreiche günstige Möglichkeiten, aus seiner Schlusslichtfunktion in Sachen Radverkehr herauszutreten, leider werden diese immer wieder nicht ergriffen. Wenn man sich immer wieder den erforderlichen nächsten Schritt nicht vorstellen kann, dann wird der notwendige Aufwärtstrend und auch die politisch beschlossene Verdoppelung des
Radverkehrs nicht gelingen.
Das Nichtumsetzen dieser naheliegenden Verbesserungsmaßnahme ist symptomatisch für die aktuelle Radverkehrspolitik in Linz, wo nach wie vor der Wille für einen wirklichen Aufbruch fehlt.
Siehe auch Radlobby Artikel aus dem Jahr 2014 zum Thema