Antworten zu Frage 1

Frage 1  Radfahrförderung in Tirol

In Tirol beträgt der Radverkehrsanteil 11 % (vgl. Land Tirol 2011), in Vorarlberg liegt der Anteil bei 15 %. Der motorisierte Verkehr verursacht nachweislich mehr Gesundheits- und Straßenerhaltungskosten als der Radverkehr.

Welche Maßnahmen planen Sie für die nächsten Jahre, um den Radverkehrsanteil in Tirol zu erhöhen?

ALLE ANTWORTEN

Liste Fritz

Radwegekonzept des Landes Tirol ausarbeiten und laufend anpassen.

Unterstützung der Gemeinden beim Ausbau des Radwegenetzes.

Mehr Bewusstseinsbildung.

Mitnahme des Fahrrades im Öffi-Verkehr verbessern.

 

SPÖ TIROL

Grundsätzliches
Der Fahrradhandel jubelt weltweit seit Jahren über steigende Umsatzzahlen. Pro Jahr werden alleine in Österreich knapp 400.000 neue Fahrräder verkauft. Der Boom hält nicht zuletzt deshalb an, weil Radfahren mittlerweile auch Lifestyle ist. Oder, wie es das Frankfurter Zukunftsinstitut auf den Punkt bringt: „Das Fahrrad erhält jetzt die emotionale Bedeutung, die man einst dem Auto entgegenbrachte. Es erfüllt die modernen drei Gs: günstig, grün, gesund.“ Laut dem VCÖ werden in näherer Zukunft vor allem drei Segmente weiter stark wachsen: Erstens E-Bikes, bereist jetzt wurden zuletzt rund 90.000 Räder mit Elektromotor verkauft, zweitens Falträder, um auf kürzeren Strecken Zug und/oder Auto mit dem Rad zu kombinieren, und drittens, werden für gewerbliche und auch private Kleintransporte Lastenräder an Bedeutung gewinnen.
Viele Regionen und Städte räumen dem Rad mit vielen Investitionen und bewußtseinsbildenden Maßnahmen einen vorrangigen Platz in der Mobilität ein. Die deutsche Stadt Münster konnte beispielsweise den Radverkehrsanteil durch eine engagierte Radpolitik auf 38% steigern. In der Radmetropole Kopenhagen werden rund 40% des beruflichen und schulischen Verkehrs mit dem Rad zurück gelegt. Und auch Großstädte wie London und New York haben ihre Liebe zum Rad entdeckt. Herausragend derzeit die niederländische Stadt Utrecht: Sie investiert in den nächsten vier Jahren rund 200 Millionen Euro in die Radinfrastruktur und hat kürzlich die weltgrößte Rad-Tiefgarage eröffnet. Der Erfolg: Über 50% des Verkehrs wird hier bereits mit dem Rad zurückgelegt.
Zu Tirol / Vorarlberg
Auch wenn wir das Radland Tirol sind und der Tritt in die Pedale zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Tiroler und Tirolerinnen sowie zum Triple A Angebot des heimischen Tourismus zählt, auch wenn wir viele Radsportveranstaltungen austragen – nicht zuletzt die Rad-WM InnsbruckTirol 2018 – und auch wenn wir derzeit rund 3,5 Millionen in den Ausbau der Radinfrastruktur investieren, so hinken wir nationalen und internationalen Entwicklungen doch hinten nach und haben noch viel Luft nach oben.
Vorarlbergs Politik hat sich schon vor Jahren für die effiziente Mobilität per Fahrrad eingesetzt. Rund 3,3 Millionen Euro werden dort jährlich in den Ausbau des Radverkehrs investiert. Das sind 8,72 Euro / Bewohner und 1.269 Euro / km2. Wir liegen mit unseren Investitionen von rund 3,5 Millionen bei rund 4,5 Euro / Bewohner. Das Ländle ist auch mit 15% Radverkehrsanteil (Tirol liegt im Vergleich bei 11%) auch Radverkehrs-Primus unter allen Bundesländern. Hauptgrund für Vorarlberg`s Erfolgsgeschichte ist wohl die konsequente Radverkehrsstrategie, die viele Maßnahmen intelligent miteinander vernetzt: Infrastruktur und Service, Kommunikation und Motivation, Innovationen und Rahmenbedingungen und vor allem Kooperationen und Synergien, wie das Projekt „Landesradrouten – ein Netz verbindet Gemeinden“.
Was getan werden müsste? Starke Forcierung des Rades für den beruflichen Verkehr und einfach noch viel mehr Geld in die Hand nehmen!

 

DIE GRÜNEN

Wir wollen in Tirol einen ganz besonderen Schwerpunkt auf die nichtmotorisierte Mobilität legen. Sie verursacht nicht nur weniger Belastung sondern ist auch noch viel gesünder für alle, die so mobil sind. Hierzu möchten wir den Ausbau der Radwege vorantreiben. Bestehende Lücken sind zu schließen, Radwege müssen dabei sowohl touristisch wie auch aus Sicht der AlltagsradlerInnen gedacht werden. Ein Sanierungsprogramm für bestehende Radwege haben wir bereits begonnen, hier muss aber noch viel mehr Engagement folgen. Wir wünschen uns auch die Möglichkeit, Landesradwege zu errichten wo bisher das Engagement der Gemeinden fehlt und wollen die Förderung für Gemeinderadwege erhöhen. Ausgewählte zentrale Radwege können mit einer intelligenten Lichtsteuerung versehen werden. Die Beschilderung der bestehenden Radwege kann verbessert werden. Und wir setzen uns für ausreichende Radabstellplätze bei Wohnungen und im Gewerbe ein, hier braucht es auch landesrechtliche Vorgaben. Auch Parkhäuser sollten standardmäßig Radabstellplätze anbieten, um intermodulare Mobilität zu erleichtern. Ein landesweites Radverleihsystem macht Tirol attraktiver für Menschen, die nur ab und zu einmal ein Rad benötigen. Eine Förderung für Lastenräder kann für die Ballungszentren interessant sein. Und schlussendlich muss der öffentliche Verkehr fahrradtauglich werden: möglichst alle Buslinien sollen auch Fahrräder mitnehmen und es soll günstige Zeitkarten oder im Idealfall einen kostenlosen Fahrradtransport, beispielsweise auch in den Zügen der ÖBB geben. Und Vorarlberg hat vorgezeigt, wie eine Radkampagne auch Image und Anteil des Radfahrens verbessern kann.

 

NEOS – DAS NEUE TIROL

„Den Radverkehrsanteil in Tirol erhöhen“, das wird für jede Regierung in Tirol, ganz gleich, wie sie zusammengesetzt sein wird, eine dringende Aufgabe sein. Diese ist den ökologischen und gesundheitspolitischen Aspekten geschuldet. In den Ballungsräumen, die verkehrstechnisch gut erschlossen sind, wird künftig dem Radverkehr allumfassend, also als sog. Querschnittmaterie eine besondere Beachtung zukommen müssen. Straßenbaumaßnahmen, Flächenwidmungen oder örtliche Erschließungen müssen unter der Prämisse „Radverkehrsanteil erhöhen“ stehen. Wir wollen auch jene Schulen unterstützen, Radfahrausbildungen und -prüfungen anbieten und so zur „radfahrfreundlichen Ausbildung“ der Kinder beitragen.

 

TIROLER VOLKSPARTEI

Das Land Tirol bekennt sich in mehreren Strategien zur Förderung des Radverkehrs und hat neben dem Mobilitätsprogramm und dem Tiroler Radkonzept auch ein attraktives Förderprogramm im Angebot, um Gemeinden und Tourismusverbände von der Planung bis zur Umsetzung bestmöglich zu unterstützen.
Radfahren boomt. Als Tiroler Volkspartei wollen wir diesen Trend verstärken und das Rad als Verkehrsmittel im Alltagsverkehr noch attraktiver machen, damit sich die Tirolerinnen und Tiroler öfter auf den Sattel schwingen statt sich hinter das Lenkrad zu setzen. Neben dem erwähnten Förderpakt für Planungen und Infrastrukturmaßnahmen hat das Land Tirol deshalb eine Reihe von bewusstseinsbildenden Maßnahmen initiiert, um den Radverkehrsanteil zu steigern. (Veranstaltungen, Fahrradwettbewerb, Fahrradzählstellenanzeigen, etc.) Diesen Kurs werden wir konsequent fortsetzen. Wie im Tiroler Mobilitätsprogramm festgeschrieben, streben wir bis zum Jahr 2020 eine Steigerung des Radverkehrsanteil auf 14% an.