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Trotz Neuerrichtung: Verschlechterung bei der Unterführung Untergaumberg
Im Zuge der Erweiterung der Westbahnstrecke muss die Unterführung Untergaumberg adaptiert werden. Diese ist eine der wenigen Möglichkeiten für den Rad- und Fussgängerverkehr in diesem Bereich zu queren. Die Radlobby OÖ hat sich hier seit Bekanntwerden des Bauvorhabens eingebracht um eine radverkehrsgerechte Ausführung zu erreichen - und ist dabei leider auf taube Ohren gestoßen. Die Bauarbeiten haben begonnen, anstatt einer Durchfahrt ist für Radfahrende nur ein Lift vorgesehen.
Trotz unseren langjährigen Initiativen für eine Verbesserung bei die Unterführung ist nicht zu erwarten, dass ÖBB und Politik beim Neubau der Unterführung Untergaumberg für den Radverkehr ihre Pläne noch ändern.
Die Barrierewirkung der Bahn gehört reduziert und nicht erhöht!
Von der Unterführung der Straßenbahnlinie 4 im Bereich Paschingerstraße bis zur Wienerstraße gibt es dzt. auf 2,5 km Länge (!) keine attraktive Radfahr-Querung der Bahnstrecke. Hier handelt es sich aber um jenen Bereich an der Westgrenze von Linz, an dem die meisten Wege nach Linz führen. Und auch einen Bereich, in dem Linz, Leonding und Pasching zunehmend zusammenwachsen. Die Beseitigung dieser großen Lücke wäre mit einer Attraktivierung der Unterführung Untergaumberg möglich (gewesen). Im Vergleich dazu gibt es in Pichling alle 600m eine Querung der Westbahnstrecke.
Man nimmt viel (öffentliches) Geld in die Hand aber vergisst ein Verkehrsmittel! Trotz eines kompletten Neubaus mit verbreiterter Unterführung ist das Endergebnis der aktuellen Planung eine deutliche Verschlechterung der Querungsmöglichkeit für den Radverkehr gegenüber dem Stand von 2008.
Wie soll da nur annähernd eine reale Chance bestehen, die Klimakrise zu meistern, wenn bei einer derart aufgelegten Maßnahme (Neubau) die naheliegende Verbesserung einer Zufahrtsrampe im Norden für den Radverkehr nicht mitgedacht wird? Nicht einmal das Instrument der UVP, wo wir vor 6 Jahren eine umfangreiche Einwendung eingebracht haben, hat irgendetwas an dieser so einseitigen Sichtweise der Projektbeteiligten geändert.
Warum diese Geringschätzung gegenüber dem Radverkehr?
Für den Radverkehr ist ein Lift bzw. eine Stiege gut genug. Für den Autoverkehr ist die Brücke über über die Westbahn die vor kurzem saniert wurde, nicht gut genug und soll um 50 Mio Euro neu errichtet werden. Radverkehr auf der neu errichteten Brücke ist bis jetzt nicht eingeplant.
Niemand fühlt sich zuständig!
Was sich nach inzwischen auch nach jahrelangen Anläufen (seit 2011) zu einer attraktiven Radfahrverbindung herausgestellt hat, ist, dass keiner der Beteiligten (Politik, ÖBB, Linz AG) die Initiative ergriffen hat, eine bessere Lösung zu erreichen. Die Unterführung Untergaumberg liegt an der Stadtgrenze von Linz und Leonding, also für beide Gemeinden ein bisschen im „Eck“. Die ÖBB macht nicht mehr, als sie für den Bahnbetrieb braucht. Auch das Land OÖ fühlt sich hier nur bedingt zuständig. Und zu guter letzt hat noch die LINZ AG bei der Errichtung der Straßenbahnhaltestelle Untergaumberg (2011) nicht auf die bisherigen Verhältnisse bzw. eine mögliche Verbesserung dieser Radfahrverbindung Rücksicht genommen. Es wurde und wird die Unterführung unter Westbahnstrecke für den Radverkehr jetzt eben in zwei Schritten schlechter und unattraktiver gemacht.
Die passive Rolle der ÖBB ist mitverantwortlich für dieses Versäumnis!
Bei zahlreichen Versuchen in den letzten 10 - 20 Jahren, an die ÖBB heranzutreten, sind wir fast durchwegs gescheitert. Wechselnde und unbekannte Zuständigkeiten und weitgehende Verantwortung aller Entscheidungen in Wien machen es unmöglich, auf lokaler Ebene irgendwelche Projekte mit den ÖBB gemeinsam zu entwickeln.
Es gab seitens der ÖBB kein Interesse, beim Neubau des Hbf. Linz den Hauptbahnhof besser an den Süden anzubinden und die Trennwirkung des riesigen Bahnhofsgelände zu verringern, die LILO Trasse, die die ideale Radverbindung vom Südwesten ins Linzer Zentrum wäre, wird seit 15 Jahren gehortet und im Zuge des 8 jährigen Umbaus des Ostkopfs des Hauptbahnhofes wurden die betroffenen Bahnunterführungen für den Radverkehr monatelang stiefmütterlich behandelt. Eine Abwägung, ob allenfalls für die gewünschte/vorgeschlagene Maßnahme ein größeres öffentliches Interesse gegeben ist als das Beharren auf diese Fläche, gibt es nicht.