Mobilitäts-Ranking: Österreich unter der Lupe

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Bereits im Mai 2017 hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace alle neun österreichischen Hauptstädte nach verkehrsrelevanten Kategorien, darunter öffentlicher Verkehr und Fußgängerfreundlichkeit, miteinander verglichen. Nun gibt es ein neues „Landeshauptstädte-Ranking – Nachgefragt 2017“ für Österreich. Diesmal wurde eruiert, welche neuen Anreize und Maßnahmen für eine nachhaltige und saubere Mobilität seit der ersten Bewertung gesetzt worden sind. Dafür wurden die Kategorien Modal Split, Luftqualität, Radverkehr, öffentlicher Verkehr, Parkraumbewirtschaftung, Fußgängerfreundlichkeit, E-Mobilität und Carsharing herangezogen. Abgefragt wurde auch, ob Umweltzonen angedacht und welche langfristigen Maßnahmen geplant sind. 

Wien insgesamt auf Platz 1

Wien landet erneut auf dem ersten Platz – gefolgt von St. Pölten und Graz – und ist somit laut Greenpeace die Stadt, in der sich beim Thema Mobilität am meisten bewegt. Innsbruck schneidet am schlechtesten ab. Verbesserungsbedarf sieht Greenpeace jedoch weiterhin bei allen Städten.  Beim öffentlichen Verkehr hat sich manches verbessert: St. Pölten hat beispielsweise die Betriebszeiten der Buslinien auf Sonntag ausgeweitet und Wien die U1 ausgebaut. Graz hat vor allem in der Kategorie Carsharing gut abgeschnitten. Mit dem Projekt „tim“ wird hier versucht mehrere Mobilitätsangebote, wie E-Carsharing, Carsharing und E-Ladeplätze, zu bündeln. Im Bereich Parkraumbewirtschaftung fiel Wien positiv auf, da hier die Kurzparkzone auf den 10. Bezirk ausgeweitet wurde. 

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Beurteilung des Radverkehrs

Beim Thema Radverkehr ließ Greenpeace die Städte Eisenstadt und Wien "mit einem Ausbau des Radnetzes punkten". Im Bereich Radverkehr hat Wien bei Greenpeace mit 4 Punkten die Nase vorne, gefolgt von Eisenstadt mit 3 Punkten, St. Pölten mit 2+1 und Salzburg und Klagenfurt mit je 2 Punkten. Die eigentliche Radhauptstadt Österreichs, Bregenz, folgt mit 1+1 erst am vorletzten Platz vor Innsbruck mit 0 Punkten. Betrachtet man andere Quellen als Greenpeace wie z.b. Radverkehrsanteile, Pro-Kopf-Radverkehrsbudget oder Radinfrastruktur-Qualität, so würde das Ranking anders aussehen: Salzburg würde beim Thema Budget und Radverkehrsplan führen, Innsbruck wäre mit Bregenz beim Radverkehrsanteil vorneweg, knapp gefolgt von Salzburg und Graz. Eisenstadt und Klagenfurt jedoch würden über die letzten Plätze nicht hinauskommen. Im Bereich der Qualitätssprünge durch neue Radwege wäre Wien wohl durch das Leuchtturmprojekt Getreidemarkt an der Spitze, kann aber mit der Gesamtlänge der "echten" Radwege in Relation zur Gesamtstraßenlänge nicht wirklich beeindrucken.

Quelle: OTS