Österreich: mehr Fahrräder als Autos

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In Österreich gibt es rund 6,5 Millionen funktionstüchtige Fahrräder und damit mehr Fahrräder als Autos. Österreichweit nutzt jeder dritte zumindest mehrmals die Woche das Fahrrad als Verkehrsmittel, in Vorarlberg sogar jeder zweite. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Österreich groß. Rund vier Millionen Autofahrten pro Tag sind kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Mangelnde Infrastruktur für den Radverkehr ist das häufigste Hindernis für den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad. Dies macht einmal mehr deutlich: Es braucht mehr Investitionen in zeitgemäße und sichere Radwege sowie Fahrradstraßen!

Land der Fahrräder

Österreich ist ein Land der Fahrräder. Mit rund 6,5 Millionen funktionstüchtigen Fahrrädern gibt es um rund 1,5 Millionen mehr Fahrräder als Autos. Fast fünf Millionen Österreicherinnen und Österreicher nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel. Laut Statistik Austria tritt jeder dritte über 15-Jährige zumindest mehrmals die Woche in die Pedale, um beispielsweise zur Arbeit, zur Uni, zum Einkaufen oder ins Kino zu fahren. In Vorarlberg nutzt sogar jeder zweite das Fahrrad häufig: 16 Prozent der Alltagswege werden dort mit dem Fahrrad gefahren. Damit ist Vorarlberg das einzige Bundesland, wo das Ziel von Österreichs Klimastrategie bereits erreicht ist. Damit Österreich seine Klimaziele erreichen kann, hat die vergangene Bundesregierung mit dem Masterplan Radfahren die Verdoppelung des Radverkehrsanteils auf 13 Prozent bis zum Jahr 2025 beschlossen. Konkrete Strategien, die mit einem zeitgemäßen Radverkehrsbudget von 30 € pro Einwohner jährlich dotiert sind blieben bisher jedoch aus. Die Radlobby berichtete.

Damit die Verdoppelung des Radverkehrs Realität werden kann, braucht es einen Zusammenschluss von Bund, Ländern und Gemeinden. Diese sollten ihre Zuständigkeit für den Radverkehr erkennen und gemeinsam ein österreichisches Radverkehrsnetz errichten. Radfahren sollte eine attraktive Mobilitätsoption für Jung bis Alt werden. "Ein jährliches Investitionsniveau von 30 Euro pro Kopf (Anm. derzeit oft 2 bis 7 Euro) und ein von Bund, Land und Gemeinde akkordiertes Hauptradverkehrsnetz (Netzplan) sind zwei wichtige Meilensteine, die es zu erreichen gilt" weist Radlobby-Sprecher Roland Romano auf die großen unerledigten Hausaufgaben der Gebietskörperschaften hin.

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Das Potenzial für eine Verdoppelung des Radverkehrs ist groß. Täglich rund vier Millionen Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Laut repräsentativer Umfrage des Instituts GfK sind 59 Prozent der Autofahrer bereit, häufiger Rad zu fahren. Als Voraussetzung dafür wird am öftesten der Ausbau und die Verbesserung der Radwege genannt. 

„Österreich hat bei der Infrastruktur für den Radverkehr tatsächlich enormen Aufholbedarf. In den Städten wird auf den meisten Straßen abgestellten leeren Fahrzeugen mehr Platz eingeräumt als den BewohnerInnen zum Radfahren. Am Land gibt es zwischen vielen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet als einzige Verbindung nur eine Freilandstraße, wo Autos und Lkw 80 km/h oder mehr fahren“, weist VCÖ-Experte Markus Gansterer auf die Defizite hin. Zudem brauchen Österreichs Ballungsräume Radschnellwege. Gerade die immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder sind ideal um auch Distanzen von 10 bis 15 Kilometer mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren. 

Grundsatzbeschluss Radverkehr von Bund, Länder und Gemeinden

"Es besteht die Gefahr, dass die Gebietskörperschaften angesichts der jüngsten politischen Ereignisse nicht zueinander finden und dadurch hohe Folgeschäden auf die ÖsterreicherInnen zukommen" warnt Radlobby-Sprecher Roland Romano die politisch Verantwortlichen. "Es heißt jetzt, die Herausforderungen zur Abwendung der Klimakrise und des zunehmenden Bewegungsmangels anzugehen. Ein gemeinsamer Grundsatzbeschluss Radverkehr von Bund, Länder und Gemeinden samt des Bekenntnisses zur Erhöhung der Radverkehrsinvestitionen ist der nächste logische Schritt." Vor und nach der kommenden Nationalratswahl wird sich zeigen, welche der PolitikerInnen und Parteien ihren Kurs auf Zukunft gesetzt haben.

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