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"Mobilität im urbanen Raum bedeutet Vorrang für die Sanfte Mobilität"*
Am 21. Jänner 2019 begannen die Arbeiten zur Umwandlung des Geh-/Radweges in eine KFZ-Abbiegespur entlang der Eggenberger Straße an der Unterführung beim Grazer Hauptbahnhof.
Der in dieser Form erst 2013 errichtete Abschnitt der Hauptradroute HR12 ist eine wichtige Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Westen und Nordwesten der Stadt für tausende Radfahrende. Offen bleiben soll lediglich ein Fahrradstreifen, der in westlicher Richtung befahrbar werden soll. Der restliche Fuß- und Radverkehr soll sich für fast zwei Jahre auf den südseitigen Geh-/Radweg beschränken.
Für die Planungen verantwortlich ist die Stadtbaudirektion, die diese Maßnahme mit den Bauarbeiten und Sperren für den Straßenbahnbau nach Reininghaus und daraus resultierenden Verlagerungen des KFZ-Verkehrs begründet. Die Genehmigung erfolgte durch das Straßenamt.
Die Wiederherstellung des GRW auf der Nordseite schien nach ersten Informationen nicht fix. Eine befürchtete Weiternutzung der Abbiegespur im Zusammenhang mit der Smart City wird jedoch nicht erfolgen, hingegen wird der GRW nach Fertigstellung der GKB-Unterführung Alte Poststraße wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt - so die Information aus dem Büro der Verkehrsstadträtin.
Bei allem Verständnis für baustellenbedingte Behinderungen ist hier beispielhaft die Priorität der Stadtplanung zu erkennen: Der KFZ-Verkehr muss flüssig gehalten werden – notfalls auch auf Kosten der sanften Mobilitätsformen.
Es ist fraglich, wie derartiges mit den Zielen der Stadt Graz (Mobilitätsstrategie 2020, Vorrang für Sanfte Mobilität, Verbesserung der Luftqualität) vereinbar ist.
Zu kritisieren ist auch das Baustellenmanagement: Ein lapidarer A4-Zettel „Radweg gesperrt!“ ohne Vorankündigung, Begründung und Dauer der Sperre zeugt von der mangelhaften Wertschätzung der Verantwortlichen gegenüber den sanft Mobilen dieser Stadt. Wie wären wohl die Reaktionen, stünde eines Tages mitten auf der KFZ-Spur der Eggenberger Straße eine Tafel „Straße gesperrt!“? Erst am 31.1. - nach zehn Tagen Sperre - wurden große, gelbe Infotafeln montiert.
*Zitat: einer von fünf Grundsätzen der "Verkehrspolitischen Leitlinie 2020" der Stadt Graz
Die Radlobby ARGUS Steiermark unterstützt deshalb eine von der Plattform graz-verkehr.at veranstaltete Protestaktion am Donnerstag, dem 31.1., von 16:30 bis 17:30 Uhr. Treffpunkt ist um 16:15 Uhr am Europaplatz.
Impressionen von der Protestaktion