Antworten zu Frage 10

Frage 10: Einzelprojekte in Innsbruck

ALLE ANTWORTEN finden Sie direkt im Anschluss an die Frage

Was ist geplant, um die Reichenauerstraße, sowie andere “Durchzugsstraßen” in Wohngebieten wieder lebenswerter und für den Radverkehr attraktiver zu machen?

FPÖ Federspiel

s. oben – der Radfahrverkehr soll grundsätzlich abseits der Durchzugsstraßen stattfinden. Maßnahmen zulasten des MIV sind ausgeschlossen.

SPÖ Innsbruck

Gerade die Reichenauerstraße hat mit dem Radweg entlang der Sill eine schöne und direkt benachbarte Parallele. Bei anderen Straßen in Wohngebieten sehen wir größeren Handlungsbedarf (z. B. die desaströse Anbindung der Stadtteile Mentlberg und Sieglanger). In der Reichenauerstraße ist momentan noch Baustelle, aber da tut sich viel. Es wird Grün gepflanzt, es gibt eine eigene Öffi-Trasse usw. Wir haben schon viele Klagen und Befürchtungen der AnwohnerInnen erhalten, weil die Grünflächen und gepflanzten Bäume offenbar so platziert werden, dass noch mehr Parkplätze wegfallen, als aus ihrer Sicht müssten. Den Begriff „lebenswert“ definieren die AnwohnerInnen zum Teil sehr unterschiedlich. Die Maßnahmen, die 2015 beschlossen wurden, sind jedenfalls gerade mitten in der Umsetzung.

Die Innsbrucker Grünen

Ich möchte den Radverkehr aus Durchzugsstraßen herausnehmen, indem wir Grüne attraktive alternative Routen anbieten.

Für Innsbruck

Ideen haben wir viele, jedoch sind die Mehrheiten dafür zu finden. Wir werden gute technische Ideen jedenfalls gerne umsetzen.

 

Was ist Ihre Meinung zu Tempo 30 in Straßen wie der Reichenauerstraße, eventuell mit getrennter Öffi-Trasse?

FPÖ Federspiel

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung 30 km/h ist im Falle höherwertiger Straßen wie der Reichenauer Straße undenkbar.

SPÖ Innsbruck

Eine eigene Öffi-Trasse ist in der Reichenauerstraße inzwischen realisiert.

Zum Tempolimit: Die Reichenauerstraße ist eine Landesstraße. Für Landesstraßen im Ortgebiet gilt allgemein Tempo 50, hier kann die Stadt kein anderes Tempolimit beschließen, da es den bundesgesetzlichen Bestimmung widersprechen würde.

Die Innsbrucker Grünen

30 km/h dort, wo diese Maßnahme von AutofahrerInnen „verstanden“ wird: Sicherheit, Lärmvermeidung, Unübersichtlichkeit …

Für Innsbruck

In der Reichenauer Straße, im Bereich der Straßenbahn, wird es eine durchgängige eigene Trasse geben. Für die Attraktivität des Fußverkehrs werden zudem viele Bäume gepflanzt. Die Fahrbahnen für den Autoverkehr sind auf das Mindestmaß reduziert. Temporeduktion wird uns natürlich beschäftigen, da es auch eine Lärmreduktionskomponente beinhaltet.

 

Wie wichtig ist für Sie die Radwegachse Gerhart Hauptmannstraße zur Umfahrung des Weichenlabyrinths in der Philippine Welserstraße?

FPÖ Federspiel

Es erscheint hier wesentlich sinnvoller, bauliche Maßnahmen im Bereich der Philippine-Welser-Straße zu treffen, die ein gefahrloses Befahren für Radfahrer ermöglichen.

SPÖ Innsbruck

Diese Radachse ist für uns sehr wichtig, siehe Antworten weiter oben.

Die Innsbrucker Grünen

Wichtig.

Für Innsbruck

Sehr wichtig. Eine Lösung ist in Ausarbeitung und derzeit in Prüfung. Es ist notwendig, den Unfallschwerpunkt für den Radverkehr in der Philippine Welserstraße zu entschärfen.

 

Bei mehreren jüngeren Rad / Fußwegkombinationen (z.B. DEZ) wird öfter zwischen Fußweg an Fahrbahn und Radweg an Fahrbahn gewechselt, was naturgemäß Konflikte provoziert.

Wie wollen Sie erreichen, dass hier einheitlich vorgegangen wird und bestenfalls von Anfang an der Radverkehr berücksichtigt wird?

FPÖ Federspiel

Die derzeitige Tendenz, Trottoirs generell zu breit anzulegen, muss gestoppt werden. Eine Breite von 150 cm erscheint hier vollkommen ausreichend. Durch Rückbau zu breit dimensionierter Bürgersteige kann Platz für Fahrstreifen, auch für Fahrräder, geschaffen werden. Überschneidungen von Fahrbahnen sind generell tunlichst zu vermeiden.

SPÖ Innsbruck

Wir sehen das Problem beim genannten Beispiel, und leider kommen solche NutzerInnenkonflikte auch bei neuen Planungen immer wieder vor. Beim DEZ-Gelände handelt es sich um einen komplizierten Fall: Der Grund (auch der Straßengrund) gehört einem privaten Eigentümer, die Abläufe in der Zusammenarbeit mit den Behörden sind in diesem Falle nicht standardisiert. Als Gemeinderatsfraktion können wir grundsätzlich darauf hinweisen, dass bei Planungen darauf besondere Rücksicht zu nehmen ist, und uns bei Projekten – soweit wir in Beschlussfassung eingebunden sind – zu vergewissern, dass die Interessen der verschiedenen NutzerInnengruppen bei der Planung berücksichtigt wurden. Eine Planung wie in der Museumstraße (nicht barrierefreie Haltestellen, auch nicht mit Umbaumaßnahmen barrierefrei zu machen; Fahrradspur zwischen Gehsteigkante und Öffi – ungeeignet für alle) darf sich jedenfalls nicht wiederholen!

Die Innsbrucker Grünen

Ich möchte v.a. durch farblich markierte Radwege (in Utrecht werden die Radwege rot asphaltiert) die Sichtbarkeit erhöhen, damit jede/r weiß, wo sie/er "hingehört".

Für Innsbruck

Manche Maßnahme sind manchmal schwer nachzuvollziehen. Die Erklärung ist, dass uns der Grund beim DEZ nicht gehört. Auch die Fahrbahnen und die Rad-/Fußverkehr-Grundstücke nicht. Unsere Beratungen fruchteten leider nicht. Jedenfalls konnte der Radverkehr berücksichtigt werden, wenn auch nicht optimal.

 

Wie stehen Sie zum Umbau der Grassmayrkreuzung?

FPÖ Federspiel

Ein Umbau dieses Kreuzungsbereichs ist zur Gewährleistung eines flüssigen Ost-West-Verkehrs, aber auch zur Vermeidung von Stauungen im Bereich der Leopoldstraße dringend geboten. Weitere Maßnahmen wie die Entflechtung der Kreuzung Südring/Andreas-Hofer-Straße müssen jedoch damit einhergehen.

SPÖ Innsbruck

Die Grassmayrkreuzung ist ein neuralgischer Verkehrsknotenpunkt, die benachteiligste NutzerInnengruppe sind die FahrradfahrerInnen. Unsere kurz- und mittelfristigen Lösungsansätze finden sich bei den Antworten weiter oben.

Manche sahen oder sehen in einer Untertunnelung die wirksamste Möglichkeit, die verschiedenen NutzerInnengruppen zu entflechten und den Durchzugsverkehr vor allem entlang des Südrings von der Oberfläche zu bekommen. Problematisch ist dies nicht nur wegen der hohen Kosten, sondern auch wegen des dadurch „induzierten Verkehrs“: Damit ist das Phänomen gemeint, dass sich durch Ausbaumaßnahmen auf den verkehrsbelasteten Tangenten Beschleunigungen für den Individualverkehr ergeben und das Verkehrsaufkommen dadurch zusätzlich steigt: Einerseits durch mehr Verkehr auf den Tangenten selbst, andererseits durch mehr Individualverkehr und Stau im Stadtzentrum.

Die Innsbrucker Grünen

Wir sind gegen die Untertunnelung, aber für Verbesserungen, v.a. für den Radverkehr zur Olympiabrücke.

Für Innsbruck

Unser Schwerpunkt bei den Straßenbaumaßnahmen liegt bei drei neuen Fuß- und Radwegbrücken (Universität/Höttinger Au, Mariahilf/Marktplatz, Haller Straße/Sillzwickel) sowie bei den Attraktivierungsmaßnahmen der Stadtteilplätze in Pradl, Anpruggen - Mariahilf/St.Nikolaus, Hötting West/Kolpinghaus, Reichenau/Campagne-Areal und Müllerstraße/Wilten. Hier wird auch der finanzielle Schwerpunkt sein. Die Grassmayrkreuzung schafft mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer sowie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität vieler Anrainer, weil der motorisierte Individualverkehr flüssiger gestaltet werden kann. Dieses Projekt sollte daher nicht aus den Augen verloren werden.