Antworten zu Frage 8
8. Welche Ansätze haben Sie/Ihre Partei, um den überregionalen Alltagsradverkehr in Tirol zu steigern und den Ausbau der Radinfrastruktur in den Tiroler Gemeinden und zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie beispielsweise zu Bahnhöfen voranzutreiben? Wie möchten Sie die Gemeinden dazu bringen, mehr Radwege zu errichten?
ÖVP
Das Land unterstützt die Gemeinden beim Ausbau von Radwegen bereits jetzt mit hohen Fördersätzen, was dazu geführt hat, dass in den letzten Jahren so viele Projekte wie noch nie auf den Weg gebracht wurden. Diese Richtung wollen wir beibehalten. Das überregionale Radwegenetz in Tirol ist – auch wenn es da oder dort noch Lücken gibt - mittlerweile gut ausgebaut. Zur weiteren Steigerung der Nutzung geht es jetzt vor allem darum, die notwendige Infrastruktur an den Knotenpunkten bereitzustellen – beispielsweise sichere und einfach nutzbare Abstellplätze.
SPÖ
Wir verfolgen einen ähnlichen Ansatz wie Vorarlberg. Dort bietet das Land erhebliche finanzielle Anreize für Gemeinden bei der Planung und dem Bau der Radverkehrsinfrastruktur. Gefördert werden Landesrouten Alltag, Freizeit sowie örtliche Hauptradrouten.
Außerdem unterstützt das Land Unternehmen darin, ihren Beschäftigten den Umstieg auf das Rad als Verkehrsmittel in die Arbeit schmackhaft zu machen. Dafür würden wir entsprechende Budgetmittel zur Verfügung stellen.
Gemeindeübergreifende Radwege sehen wir in der Zuständigkeit des Landes mit entsprechender finanzieller Ausstattung samt der gleichen Sorgfaltsflicht bei der Instandhaltung wie bei Straßen.
Die Grünen
Den überregionalen Alltagsradverkehr wollen wir insbesondere durch den Bau und Ausbau von überregionalen Radwegen steigern. Dabei wollen wir die Verantwortung für den Bau nicht länger alleine bei den einzelnen Gemeinden belassen. Niemand käme auf die Idee, dass beim Bau einer Landesstraße jede einzelne Gemeinde für ihren eigenen Abschnitt allein zuständig ist. Warum machen wir das dann bei überregionalen Radwegen so?
Wir wollen künftig Landesradwege bauen und dafür mit einem Tiroler Radgesetz die rechtliche Grundlage schaffen. Dabei soll auch das öffentliche Interesse am Bau von Radwegen festgeschrieben werden um in Grundstücksverhandlungen eine stärkere Position zu haben. Wir treten zudem dafür ein, dass die Erhaltung samt Winterdienst bei überregionalen Radwegen künftig auch beim Land liegt.
Wir haben in unserem Wahlprogramm festgeschrieben, dass alle Bahnhöfe in Tirol künftig sicher mit dem Rad erreichbar sein müssen. Bei Bahnhofsumbauten, die üblicherweise von Standortgemeinde, Land Tirol und ÖBB gemeinsam umgesetzt werden, ist künftig noch mehr auf die Radinfrastruktur zu achten. Neben einer guten Anbindung braucht es nämlich vor allem hochwertige Abstellplätze an Bahnhöfen.
Wir wollen auch den Bau von Radwegen durch die Gemeinden forcieren. Dies gelingt, indem wir künftig auch den Bau von lokalen Radwegen mit Landesmitteln fördern wollen. Zudem wollen wir die personellen Ressourcen in der Landesverwaltung stärken um die Gemeinden noch mehr beim Radwegbau unterstützen zu können.
Liste Fritz
Wir als Liste Fritz setzen beim Ausbau von Tirols Radverkehrsplanung auf die Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Uns liegt sowohl die Förderung der Ausstattung von ÖPNV-Haltestellen und Mobilitätsknotenpunkten mit qualitativ hochwertigen Fahrrad-Abstellanlagen als auch die
Stärkung der Fahrradmitnahmen im ÖPNV (die Fahrradmitnahme in Bus, Straßenbahn und Zug) am Herzen.
NEOS
Die Politik ist in der Pflicht alles zu tun, um eine Mobilitätswende herbeizuführen. Damit der freiwillige Umstieg vom motorisierten Verkehr auf das Fahrrad passiert, müssen die Rahmenbedingungen für Tirols Bürger_innen verbessert werden. Das heißt in erster Linie: Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Hierzu müssen Gemeindevorstände und Bürgermeister_innen angehalten werden, Fahrradwege als integralen Teil der Verkehrsplanung und die sich daraus ergebenden positiven Effekte zu erkennen.
KPÖ
Durch den Ausbau des Radwegenetzes. Entsprechende Regelungen, Gemeinden dazu zu bringen, auf ihrem Gebieten auszubauen, können im Tiroler Landtag beschlossen werden.