Radfahren in der Lobau hat eine lange Tradition, wurde jedoch durch Maßnahmen im Sommer 2023...
Unfallhäufungspunkt Abfahrt Reichsbrücke
Die Strecke Praterstraße/Lasallestraße/Wagramer Straße bietet sich als einer der"Radkorridore", d.h. hochrangige Langstreckenverbindungen zwischen Zentrum und Peripherie, an. Um dieses Prädikat zu verdienen, ist jedoch eine erhebliche Steigerung der Sicherheit und des Komforts unumgänglich.
Die Radweg-Abfahrten auf der Reichsbrücke Richtung 2. Bezirk sind eine seit Jahren bekannte Gefahrenstelle. Der Radweg verläuft hier steil bergab und die Radfahrer wollen naturgemäß den Schwung nutzen. Genau an der tiefsten Stelle befinden sich jedoch schlecht einsehbare und schmale Kurven. An dieser Stelle kam es erst wieder im Sommer 2017 zu einem schweren Radunfall. Die Radlobby Wien hat sich daraufhin bei der Verkehrssicherheitsbehörde MA46 und der Bezirksvorstehung für rasche Verbesserungen eingesetzt.
Radweg zu schmal, nicht einsehbare Kurven auf einer Bergabstrecke. Eine gefährliche Kombination.
Immer wieder Unfälle
Es überrascht daher nicht, dass hier immer wieder Unfälle passieren. Erst im Juli diesen Jahres krachten ein 45-jähriger Radfahrer und eine 60-jährige Radfahrerin frontal zusammen. Die Frau erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und ein Schädelhirntrauma.
Bereits 2013 berichtete der Drahtesel über diese problematische Stelle, dennoch wurden bisher keine baulichen Veränderungen vorgenommen.
Lösungsansätze
Die Radlobby fordert die zuständigen Stellen auf, unverzüglich eine Lösung umzusetzen, die sowohl die Sicherheit als auch die Flüssigkeit des Radverkehrs gewährleistet. Gleichzeitig muss auch die Sicherheit des Fußgängerverkehrs mitberücksichtigt werden.
Die zwei vorhandenen Pfeiler schaffen drei Durchlässe. Wir schlagen vor:
- den Radverkehr zwischen den zwei inneren Durchlässen führen; so, dass jede Richtung durch einen eigenen Durchlass geht. Durch die Begradigung der Fahrlinie neigt sich das Fahrrad in der Kurve weniger, womit der Platzbedarf erheblich abnimmt
- den Fußgängerverkehr durch den äußeren Durchlass führen
- die drei Verkehrsströme rechtzeitig entflechten und im Kurvenbereich so führen, dass zwischen zwei benachbarten Verkehrsströmen ein möglichst durchgängiger Sichtkontakt vorhanden ist. Die Skizze unten zeigt das Prinzip.
Radfahrer durch die beiden inneren Durchlässe, Fußgänger durch den äußeren. So könnte es funktionieren.
Klare Trennung
Ganz wichtig ist es, eine klare Trennung zwischen Radverkehr und Fußgängerverkehr zu schaffen. Dies könnte durch deutliche Bodenmarkierungen und zusätzlich durch bauliche Elemente erreicht werden, wobei diese so gestaltet sein müssen, dass ein Radfahrer beim Überfahren nicht zu Sturz kommen kann. Der Fußweg muss außerdem attraktiv, d.h. gerade und breit sein, um von den Fußgängern gut angenommen zu werden.
So würden die Verkehrsströme aus der Sicht eines stadtauswärtsfahrenden Radfahrenden aussehen.