Bilanz: vier Jahre Hasnerstraße

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Vier Jahre alt ist die sogenannte „fahrradfreundliche" Hasnerstraße nun. Die wichtige Radverbindung im 16. Bezirk wurde im Jahr 2012 verkehrsberuhigt und großteils bevorrangt. Zeit für eine Bilanz: Wie fahrradfreundlich ist die Hasnerstraße wirklich?

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Lage der Hasnerstraße - Kartenausschnitt von wien.gv.at/stadtplan

Fahrradstraße, "fahrradfreundliche Straße"? Eine Begriffsklärung.

Zunächst zur Begrifflichkeit: Die Hasnerstraße ist keine Fahrradstraße. Der Begriff „fahrradfreundlich“ ist lediglich ein öffentlichkeitswirksames Schlagwort, um auf die Maßnahmen hinzuweisen, die das Radfahren dort sicherer und attraktiver machen sollen.

Fahrradstraßen hingegen sind seit 31. März 2014 in der Straßenverkehrsordnung verankert. Hier dürfen Radfahrende nebeneinander fahren, was sonst nur auf Radwegen, in Wohnstraßen und Begegnungszonen erlaubt ist. Für andere Fahrzeuge ist das Zu- und Abfahren sowie Queren erlaubt, ein Durchfahren in Längsrichtung nicht.

Qualitäten der Hasnerstraße

Wie äußert sich nun die „Radfreundlichkeit“ der Hasnerstraße? Auf den ersten Blick fallen die fünf Durchfahrtssperren ins Auge, die den Verkehr filtern. Für den Radverkehr ist die Straße durchgängig befahrbar, während sonstige Fahrzeuge nur Abschnitte befahren dürfen – ein wichtiger Beitrag zur effektiven Verkehrsberuhigung.

Hervorzuheben ist auch die konsequente Benachrangung einmündender Quergassen mittels „Vorrang geben“- oder „Stopp“-Tafeln, teilweise unterstützt durch Schwellen und Aufpflasterungen des gesamten Kreuzungsplateaus. Die Voraussetzungen für eine sichere und attraktive Radroute scheinen also gegeben.

Problemstellen der Hasnerstraße

Trotz der genannten Qualitäten gibt es auf der Hasnerstraße Verbesserungspotential. Der Blick auf die Unfallstatistik zeigt eine Häufung von Radunfällen entlang der Hasnerstraße, die wohl nicht nur auf die große Anzahl von dort Radfahrenden zurückzuführen ist. Die Radlobby hat die Unfallsituation auf der Hasnerstraße analysiert und die Verantwortlichen um eine Stellungnahme gebeten. Ein Update dazu folgt sobald die Stellungnahmen eingetroffen sind.

Befahrung der Hasnerstraße mit BezirkspolitikerInnen

Im Rahmen einer Befahrung der Radlobby-Bezirksgruppe Ottakring gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Mobilitätskommission (Andreas Mrkvicka), SPÖ- und Grünen Bezirksrätinnen (Susanne Haase, Jutta Sander, Cris Nessmann) und dem Bezirksverantwortlichen der MA46 (Verkehrsorganisation, Gerhard Grünert) wurden die Problemstellen kürzlich erörtert.

Die Bezirksgruppe übergab den Verantwortlichen ein Dossier mit identifizierten Problemstellen und -ursachen, Politik und Verwaltung sagten ihr Bemühen an einer Verbesserung der Situation zu. So wird etwa bereits eine Einbahnumdrehung der Kirchstetterngasse zwischen Hasnerstraße und Koppstraße geprüft, die durch Unterbindung des Kfz-Schleichwegs (von der Felberstraße, 15. bis zur Staudgasse, 18.) die Kreuzung mit der Hasnerstraße entschärfen würde. Ein begrüßenswerter Ansatz!

Im Zuge der Befahrung wurde auch ein weiterer Kritikpunkt angesprochen: 11 der 24 querenden Einbahnen sind nicht für den Radverkehr in beide Richtungen geöffnet, was die lokale Erreichbarkeit (von Koppstraße und Thaliastraße) massiv verschlechtert. Die Forderung nach Öffnung der Einbahnen wurde von den EntscheidungsträgerInnen als legitim erachtet, soll sukzessive geprüft und wenn möglich (bei ausreichender Durchfahrtsbreiten) umgesetzt werden.

Eine weitere Anregung betraf die Einheitlichkeit des Kreuzungsdesigns und der Beschilderung, da eine wiedererkennbare Straßengestaltung zu den Kernanforderungen für qualitative Radverkehrsanlagen zählt. Die Vielzahl an Beschilderungslösungen in den Querstraßen hilft nicht dabei die Aufmerksamkeit der AutolenkerInnen auf VerkehrsteilnehmerInnen in der Hasnerstraße zu bündeln.

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Die Hasnerstraße der Zukunft?

Damit die Hasnerstraße ihrer Rolle als Hauptradroute gerecht wird, braucht es folgende Verbesserungen:

  • Verordnung als Fahrradstraße – Nebeneinanderfahren soll erlaubt sein.
  • Verbesserte Erkennbarkeit und Verständlichkeit – die Hauptradroute soll gut erkennbar sein
  • Reduktion und Verlangsamung des Querverkehrs – Verkehrsberuhigung in den Querstraßen bringt mehr Sicherheit für alle