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Das grüne Schildermonster vor dem AEC
Seit 30 Jahren weist die Radlobby Linz die wechselnd politisch Verantwortlichen auf die Mängel und Gefahren der Nibelungenbrücke und deren Umfeld hin. Nachhaltige bauliche Lösungen werden immer wieder verschoben, einmal ist kein Geld da (für Autoverkehr werden gleichzeitig jedoch Millionen freigegeben), ein anderes Mal muss der oder die neue Zuständige alles wieder von vorne prüfen. Vorschläge der Radlobby, Adaptionen vorzunehmen, werden seit Jahrzehnten auch von der Verkehrsplanung Linz abgeblockt.
Mit einer Serie an Artikeln zu absurden und gleichzeitig gefährlichen Details soll die Aufmerksamkeit abseits von Selbstverständlichkeiten auf notwendige Verbesserungen gelenkt werden. Den Beginn machte der Geister-Kiosk vom Donautor. Heute geht es mit einer anderen gefährlichen Kuriosität weiter.
Das grüne Schildermonster: Frisst Aufmerksamkeit der Autofahrer & gefährdet Radfahrer
Es gibt einen Punkt am nördlichen Brückenkopf der Nibelungenbrücke vor dem AEC, den Radfahrende regelmäßig fürchten: Beim Radweg-Ende im Bereich vor dem Ars Electronica Center müssen sich Radfahrende in den 50 - 70 km/h schnellen Autoverkehr einordnen, um Richtung Urfahraner Hauptstraße weiterfahren zu können. Eine kleine Unachtsamkeit von AutofahrerInnen beim Spurwechsel kann hier schnell einen Unfall verursachen, was für Radfahrende zwischen den Autos Lebensgefahr bedeutet.
Hier müssen täglich bis zu 2.000 RadfahrerInnen auf die dreispurige Fahrbahn wechseln (Radlobby Linz)
Man könnte meinen, dass die Stadt Linz an dieser gefährlichen Stelle dem Autoverkehr unmissverständlich und besonders deutlich aufzeigen möchte, dass sich gleich RadfahrerInnen bei extrem unterschiedlichen Geschwindigkeiten in den Fließverkehr einordnen werden. AutofahrerInnen sind hier ca. 4x so schnell wie Radfahrende. Bis zu 2.000 RadfahrerInnen wechseln hier pro Tag auf die dreispurige Fahrbahn, zehntausende Autos und LKWs queren die Nibelungenbrücke pro Tag.
Doch nein, Linz tickt leider anders. Ausgerechnet hier hängt eine große 6-teilige grüne Info-Tafel, mit dem Hinweis auf Hotels, Sehenswürdigkeiten und Parkmöglichkeiten.
Aus zwei Parkwegweisern im Jahr 2007 wurde ein Schildermonster
Seit Jahren schlägt die Radlobby den wechselnd zuständigen Linzer VerkehrspolitikerInnen vor, an dieser Stelle etwa ein Hinweisschild zu errichten, das sich explizit an AutofahrerInnen richtet und sie auf den Radverkehr aufmerksam machen sollte.
Früher waren hier nur 2 schiefe Parkplatz-Wegweiser - auch nicht optimal.(Radlobby Linz)
Doch stattdessen wurde aus den zwei kleineren Hinweisschildern im Jahre 2007 mittlerweile eine überdimensionale Hinweistafel. Das blaue Radweg-Ende-Schild wirkt dagegen unscheinbar und richtet sich ja gar nicht an den Autoverkehr. Wenn es diesem überhaupt etwas signalisiert, dann dass der Radverkehr hier ja „nicht erlaubt“ sei.
AutofahrerInnen erkennen die Gefahrensituation von sich einordnenden RadfahrerInnen gar nicht mehr, weil sie die vielen Informationen auf dem grünen Schild lesen. Dies ist eine deutliche Erhöhung des Gefahrenpotenzials.
Bei einer Gefahrenstelle braucht es ein Gefahrenschild
Bei etwas Fingerspitzengefühl würde sich ein anderer Standort für die touristischen Hinweistafel finden als bei einer der größten Gefahrenstelle für den Linzer Radverkehr.
Vorschlag für ein klares Hinweisschild: RadfahrerInnen bitte einordnen lassen! (Radlobby Linz)
Was könnte sich stattdessen hier schon seit Jahrzehnten befinden? Eine Hinweistafel, die auf die Einfädel-Erfordernis des Radverkehrs aufmerksam macht. Wir orientieren uns mit unserem Vorschlag in der Größe am bisherigen touristischen Hinweisschild.
Was könnte sich stattdessen hier im Jahr 2021 befinden? Eine große elektronische Anzeige, die bei Annäherung von Radfahrern aufleuchtet und den AutofahrerInnen klar macht, dass sich RadfahrerInnen gleich legal in den Mischverkehr einordnen müssen! Technisch ist dies mittlerweile möglich. Solche Anzeigen werden z.B. auf Autobahnen bei der baustellenbedingten Reduktion von zwei Fahrspuren auf eine Fahrspur verwendet.
So geht es: Eine Gefahrenstelle braucht zumindest ein entsprechendes Gefahrenschild (Fotomontage Radlobby Linz)
Vorher / Nachher: Eine Gefahrenstelle braucht zumindest ein entsprechendes Gefahrenschild (Fotomontage Radlobby Linz)
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