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Auflassung Radfahrüberfahrt Hafenstraße - Radverkehrserschwernis statt Radverkehrsförderung!
Die Radüberfahrt an der Kreuzung Petzoldstraße/Hafenstraße, die den westseitigen Radweg über die Vöestbrücke mit der Radroute entlang der A7 verbindet, wurde im September letzten Jahres aufgelassen. Stattdessen muss der Radverkehr nun einen Umweg von 350 m (entspricht in etwa der Länge der Brücke) und die Wartezeit an einer Druckknopfampel in Kauf nehmen. Die Radlobby Oberösterreich fordert, diese wichtige Nord-Süd Verbindung über die Donau wieder zu jener direkten und raschen Route zu machen, wie sie es vorher war.
Im Abstand von nur wenigen Monaten haben sich die Donau-Querungsmöglichkeiten für den Radverkehr im Vorjahr gleich zwei Mal drastisch verschlechtert: Dass für den Radverkehr im Zuge der Sperre der Eisenbahnbrücke praktisch keine Ersatzmaßnahmen gesetzt wurden, und damit der geringe Stellenwert dieses Verkehrsmittels durch die Politik manifestiert wird, ist das Eine. Dass aber bewusst jetzt der Radverkehr in der Zeit der Brückensperre zusätzlich erschwert und behindert wird, indem im September die Radfahrüberfahrt über die Hafenstraße im Bereich der Petzoldstraße aufgelassen wurde, ist klarer Ausdruck dafür, dass die politisch beschlossene Verdoppelung des Radverkehrs in Linz bis 2020 nicht angegangen wird: Diese Querung war Teil der wichtigen Radroute von Urfahr entlang der A7 in den Osten und Süden von Linz (Hafen, Industrieviertel, Franckviertel, …).
Argumente für Auflassung wenig nachvollziehbar
Die von den Verantwortlichen genannten Argumente für die Auflassung der Überfahrt sind aus Sicht der Radlobby OÖ wenig nachvollziehbar. So könnte (!) es durch die Radfahrüberfahrt zu einem Rückstau bis auf die 300 m entfernte Autobahn kommen. Argumentiert wird die Auflassung der Überfahrt auch mit der nicht vorhandenen Sicherheit für den Radverkehr und Fußgängerverkehr. Es wurden aber keinerlei Versuche gestartet, die Geschwindigkeit des Autverkehrs zu reduzieren, und die AutofahrerInnen durch zusätzliche Hinweise noch deutlicher auf die Radfahrüberfahrt aufmerksam zu machen. „Die Ursache für den bisherigen Unfallhäufungspunkt an dieser Stelle war sicher großteils durch Unachtsamkeit von AutofahrerInnen bedingt, die den Vorrang von RadfahrerInnen und FußgängerInnen auf der Überfahrt bzw. auf dem Zebrastreifen missachtet haben. Bevor man jedoch beim Autoverkehr nur eine Maßnahme setzt, wurde eine Lösung ausschließlich auf Kosten des Rad- und Fußverkehrs umgesetzt, der nun durch Umweg und Druckknopfampel mehrere Minuten länger braucht. Die Querung der Donau und Hafenstraße mit dem Fahrrad dauert jetzt rund doppelt so lange wie vorher!“ fasst Mirko Javurek von der Radlobby OÖ den Unmut vieler Betroffenen zusammen. „Dass außerdem die Einrichtung der Busspur zur Verdrängung des Radverkehrs geführt hat - genauso wie vor 25 Jahren beim AEC - ist klarer Ausdruck der geringen Wertigkeit des Radverkehrs!“, so Javurek weiter.
Maßnahmen für attraktive Querung gefordert
„Wenn Politik und Planung gerade jetzt - zum ungeeignetsten Zeitpunkt - auf eine Bestimmung zurückgreift, dass bei vierspurigen Straßen keine Radfahrüberfahrt errichtet bzw. betrieben werden darf, und viele Radfahrer durch diese Auflassung vor den Kopf stößt, dann soll sie sich ab sofort überlegen, mit welchen Maßnahmen sie eine für den Radverkehr attraktive Querung der Hafenstraße ermöglichen kann!“, fordert Lukas Beurle, stellvertretender Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich. Dies könnte z.B. eine Unterführung unter der Hafenstraße sein. Nachdem die Bypassbrücken zur VOEST Brücke ja primär auch als innerstädtische Verkehrslösung verkauft werden, wäre es nur naheliegend, parallel zu den Millioneninvestitionen für den Autoverkehr hier auch eine wesentliche Attraktivierung für den Radverkehr zu erreichen. „Wichtig ist, dass eine zukunftsorientierte und attraktive Gesamtlösung für die Weiterführung der vier (!!) neu zu bauenden Radwege (zwei auf der Eisenbahnbrücke und zwei auf der VOEST-Brücke) über die Donau in den Osten von Linz geplant und umgesetzt wird.“ schließt Beurle.