Carsharing geht: Gelegenheit für Radparkplätze

7. Juli 2017 - 12:10

Der Carsharing-Anbieter Zipcar wird überraschend seine Dienste in Wien und ganz Österreich mit 6. August 2017 einstellen. Das ist einerseits ein Rückschlag für das notwendige moderne Mobilitätskonzept, Autos nicht zu besitzen sondern nur im Bedarfsfall zu nutzen. Andererseits werden nun die fixen Stellplätze der Leihfahrzeuge in Wien frei. Sollte sich bis 6. August kein Carsharing-Unternehmen als Nachnutzer dieser 60 Stellplätze in bester Lage finden, ist für die Radlobby Wien klar: das müssen Radabstellplätze werden! Denn 600 Radstellplätze sind ein beachtlicher und raum-effizienter Zugewinn für die steigende Zahl der AlltagsradlerInnen..

"Damit würden diese 60 Plätze weiterhin einer modernen Mobiliätsform zur Verfügung stehen und 600 Menschen das Abstellen ihrer Verkehrsmittel ermöglichen", so Radlobby-Sprecher Alec Hager. "Das Konzept fixer Carsharing-Stationen hat im Gesamtkonzept einer modernen Stadt große Bedeutung und sollte gesichert werden, als schnelle Maßnahme im Notfall hat für uns aber die Nutzung als Radstellplatz Vorrang vor der drohenden Rückwidmung auf Privat-Kfz-Plätze."

Die Notwendigkeit dieser schnellen Entscheidung pro Rad zeigt sowohl die Radlobby-Analyse "18.000 Radstellplätze für Wien" als auch die Presse-Aussendung der ÖVP Landstraße: Schon sind Tendenzen erkennbar, diese Plätze auf die ineffizienteste Art zu nutzen, nämlich als Privat-Kfz-Parkplatz. Der VCÖ hat bereits darauf hingewiesen, dass in Wien 9.000 Kfz-Parkplätze in Parkgaragen freistehen, die von der ÖVP behauptete Notwendigkeit besteht also nicht.

Unter anderem diese derzeitigen Landstraßer Stellplätze von Zipcar könnten also zu Radstellplätzen für je 10 Räder werden: