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Eisenbahnbrücke: Auch für Radfahrer muss es es Ausweichmöglichkeiten geben
Die Radlobby Oberösterreich fordert Ersatzmaßnahmen für die fehlende Eisenbahnbrücken-Radverbindung während des vierjährigen Umbaus. Vor allem auf der Nibelungenbrücke müssen die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte durch Sofortmaßnahmen ausgeglichen werden. Auch bei der Umleitung über die VOEST-Brücke sind wesentliche Verbesserungen möglich.
Symptomatisch für die aktuelle Verkehrspolitik in Linz ist, dass die Stadt Linz schon Studien für die Auswirkung des Ausfalls der Eisenbahnbrücke für den Autoverkehr bzw. den Öffentlichen Verkehr erstellt hat, nicht aber für den Radverkehr. Ironischerweise wird darin auch angenommen, dass sich ein Teil des Verkehrs auf das Rad verlagern wird. Dies ist durchaus wünschenswert und zu erwarten, allerdings braucht es dazu auch entsprechende infrastrukturelle Voraussetzungen.
Radverkehr ist sehr umwegempfindlich. Umso gravierender wird sich die 4jährige Sperre der Eisenbahnbrücke gerade beim donauquerenden Radverkehr auswirken. Ein Teil des Verkehrs wird auf die VOEST-Brücke ausweichen, ein Teil auf die Nibelungenbrücke, die aber deutlich weiter von der Eisenbahnbrücke entfernt ist.
Bei der Nibelungenbrücke rächt sich jetzt die Tatenlosigkeit der Politik im Zusammenhang mit dem radgerechten Ausbau der Nibelungenbrücke in den letzten 5-10 Jahren.
Wenn die Politik hier die gleiche Energie einsetzt, wie bei den sehr zweifelhaften Großprojekten für den Autoverkehr (z.B. Westring und 4 neue Fahrspuren über die VOEST-Brücke, die noch mehr Autoverkehr in die Stadt bringen werden), dann ist der Ausbau der Nibelungenbrücke auch noch vor den sonstigen Brückenbaumaßnahmen möglich.
Genau in jenem Zeitraum (bis 2020), in dem die Politik – bestärkt durch die von der Radlobby OÖ vor der Wahl initiierte Unterstützungserklärung – den Radverkehr in Linz verdoppeln will, werden nur 2 von 3 Brücken zur Verfügung stehen und soll der für eine Verdoppelung so wichtige Ausbau der Nibelungenbrücke nicht stattfinden. Damit wird das Erreichen dieses Zieles noch sehr viel schwieriger. Circa jeder fünfte Weg mit dem Rad in Linz führt über die Donau und jede zusätzliche Erschwernis wirkt sich hier sehr negativ aus.
Unabhängig von einem unserer Meinung nach noch immer bis nächstes Jahr zu realisierendem radgerechten Ausbau der Nibelungenbrücke fordern wir kurzfristig und rechtzeitig vor der Sperre der Eisenbahnbrücke folgende Maßnahmen:
Maßnahmen im Bereich der Eisenbahnbrücke
- Radweg auf der Urfahraner Seite vom Ghf. Lindbauer zur VOEST-Brücke auf der Dammkrone (Der erforderliche Umweg kann durch diese Wegführung von 1,3 km auf 0,8 km reduziert werden). Momentan ist auf der Dammkrone Radfahren in diesem Bereich nicht erlaubt.
- Die Auffahrt im Bereich der der Eisenbahnbrücke und die Querung zum Ghf Lindbauer muss während Bauzeit ständig möglich bleiben!
- Deutliche Beschilderung der Umleitungsstrecken
Maßnahmen im Bereich der VOEST-Brücke
- Dauerhaftes Offenhalten der Radwege im Bereich der VOEST-Brücke
- Beleuchtung der Radwegabfahrten auf der Linzer Seite
- Verbesserung der Beschilderung/Radwege entlang der Hafenstraße
Maßnahmen im Bereich der Nibelungenbrücke
(durch den zusätzlichen Radverkehr verschärfen sich die schon jetzt vorhandenen großen Probleme)
- Verbreiterung der Busbucht in der Hauptstraße um 50 - 70 cm, damit RadfahrerInnen neben der rechten Fahrspur eine eigene Fläche haben
- Beseitigung der Engstelle im Bereich Cafe Landgraf
- Tempo 30 für den Kfz-Verkehr in Fahrtrichtung Nord 30 m vor Radwegende bis zur Friedrichstraße auf einer Länge von ca. 150 m) mit fix installierter Radarbox
In der Zeit von April bis Oktober wäre zumindest in den Spitzenstunden die Einrichtung einer direkten Radfähre über die Donau im Bereich der Eisenbahnbrücke bzw. am Standort der 2005 geplanten Radbrücke auf Höhe Wildbergstraße anzustreben (wie z.B. in Schlögen für touristische RadfahrerInnen) und ein innovatives Reagieren auf die Erfordernisse dieses so effizienten Verkehrsmittels. Jahrhundertelang waren Fähren die einzigen Verbindungen für die Bewohner auf beiden Seiten der Donau. Zumindest für 4 Jahre könnte man hier auch in Linz in diese Zeit zurückversetzt werden, täglich hätte man dann kurzfristig das „stressabbauende“ Erlebnis eines Radausfluges.