Aggression im Straßenverkehr: Kein Kavaliersdelikt!

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Drängeln, Beschimpfungen, zu knappes Überholen:  Wie eine Studie vom Kuratorium für Verkehrssicherheit zeigt, wird von den VerkehrsteilnehmerInnen auf Österreichs Straßen aggressives Fahrverhalten immer stärker wahrgenommen. Eine rücksichtslose Fahrweise ist allerdings nicht nur gefährlich und nervenaufreibend, sie kann auch richtig teuer werden. 

Kein Kavaliersdelikt 

Neben den Aspekten der Verkehrssicherheit sind es vor allem auch rechtliche Probleme, die rücksichtslosen Lenkern, egal ob im Auto, auf dem Motorrad oder dem Fahrrad, zuteilwerden können. Der Strafrahmen für Drängeln beträgt beispielsweise bis zu 2.180 Euro. Zudem kann es nach dem Gesetzbuch im schlimmsten Fall sogar zu einem Gerichtsverfahren wegen Gemeingefährdung oder Nötigung kommen. Dies gilt übrigens nicht nur für den motorisierten Individualverkehr, sondern auch für Rad- und E-Bike-Fahrer. Wer durch seine kämpferische Fahrweise einen Unfall verursacht, kann zudem Probleme mit der Versicherung bekommen. 

Abstand halten!

Nicht nur Drängeln ist gefährlich, sondern auch zu knappes Überholen. Alle RadlerInnen, ob im Alltag oder bei einer Trainingsfahrt unterwegs, kennen die Schreckmomente, wenn sie von Autos zu eng oder auch zu schnell überholt werden. Die StVO schreibt vor, dass „beim Überholen ein der Verkehrssicherheit und der Fahrgeschwindigkeit entsprechender seitlicher Abstand vom Fahrzeug, das überholt wird, einzuhalten ist“, und dass zu einspurigen Fahrzeugen ein größerer Sicherheitsabstand einzuhalten ist als beim Überholen von Autos. Da diese Vorschrift zu ungenau ist, lehren Fahrschulen die ergänzende Daumenregel von „1m + 1cm/Fahrgeschwindigkeit“, also zum Beispiel 1,5m bei 50 km/h des Kfz.

Abstand halten!

Der ausreichend sichere Seitenabstand zu Radfahrenden beim Überholen beträgt mindestens 1,5 Meter, sonst ist ein Überholen nicht sicher möglich. Also bitte Abstand einhalten oder rücksichtsvoll warten, bis sich die Gelegenheit zum sicheren, legalen Überholen ergibt! Diese Botschaft bringt die Radlobby immer wieder durch Kampagnen in die Öffentlichkeit, momentan gerade mit der Bus-Kampagne

Denn: Abstand macht sicher; und Sicherheit entspannt.