Dooring-Unfall in Rotenturmstraße: Verkehrsberuhigung?

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Am Donnerstag 14.4. passierte der zweite schwere Dooring-Unfall in Wien innerhalb weniger Tage: Eine junge Frau wurde in der bekannt überfüllten Rotenturmstraße durch die unvorsichtig geöffnete Autotür eines Taxifahrers zu Sturz gebracht und brach sich den Ellbogen. Dieser bedauernswerte Unfall zeigt drei Aspekte sehr deutlich auf:

  • Autofahrende müssen vor dem Aussteigen schauen und beim Türöffnen Acht geben
  •  Radfahrende müssen ihren Sicherheitsabstand zu parkenden Autos einhalten
  • Rotenturmstraße muss dringend verkehrsberuhigt werden. 

Die Radfahrende, Ines I., beschreibt den Ablauf so: "Dass jemand  abrupt eine Autotüre vor meinem Rad aufreißt, ist mir schon oft passiert, ich konnte bisher aber immer ausweichen. Diesmal habe ich die Türe aber nicht einmal gesehen, der Taxifahrer hat sie genau in dem Moment aufgemacht, als ich auf seiner Höhe war. Ich bin dagegen geknallt und im hohen Bogen geflogen." Die Folge dieses Unfalls sind ein Ellbogenbruch und Prellungen an der Hüfte. 

Forderungen nach Verkehrsberuhigung

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Bürgerinitiative fordert FuZo in Rotenturmstraße

Die Rotenturmstraße ist ein Paradebeispiel dafür, wie verparkte schmale Innenstadtstraßen die Sicherheit und Nutzungsqualität für unmotorisierte BürgerInnen einschränken: Parkstreifen, Taxistand, Fiakerverkehr, Radfahrende und FußgängerInnen haben gesamt zu wenig Platz. Daher hatte der Grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch vor einem Jahr eine Begegnunsgzone angekündigt: "Die Gehsteige kommen weg, alle Verkehrsteilnehmer sollen sich – mit maximal 20 km/h – auf einer Ebene bewegen. Ladezonen, Taxi- und Behindertenstellplätze würden extra markiert, für Fußgänger gäb’s ein Leitsystem.", so der Heute-Artikel von 2015.

Die Bürgerinitiative „Altes Universitätsviertel“ wünscht sich als bessere Löusng eine Fußgängerzone: "Um dem Verkehr und insbesondere der nächtlichen Lärmbelästigung durch Taxis Herr zu werden, helfe nur eine reine Fußgängerzone. Zudem würde eine solche die derzeit massiv frequentierten Gehsteige entlasten", schreibt der Kurier.

Dem schließt sich die Radlobby an: "AutolenkerInnen müssen vorsichtiger sein, denn abruptes Türöffnen kann Gesundheit und Leben von Radfahrenden gefährden. Darüber hinaus fordern wir eine rasche Umsetzung der angekündigten Verkehrsberuhigung in der Rotenturmstraße und auf Bundesebene die Umgestaltung der entsprechenden Verkehrsrichtlinien.", so Sprecher Alec Hager am 26.4. in "heute".

Sicherheitskampagne der Radlobby

Mangelnde Seitenabstände überholender Autos erschrecken RadfahrerInnen. Abrupt geöffnete Autotüren stellen für Radfahrende eine signifikante Gefahr dar. Die Radlobby hat aus diesen Gründen schon 2014 eine Kampagne ins Leben gerufen, die wichtige Bewusstseinsveränderungen bei LenkerInnen motorisierter Fahrzeuge und RadlerInnen bewirken möchte und auch den Gesetzgeber miteinbezieht. Alle Details unter radlobby.at/abstand

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AutofahrerInnen müssen beim Öffnen von Türen Acht geben!

 

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